Bayernliga Süd: Zwei Rivalen in Topform

 
Nördlingens erste Mannschaft wird im Derby gegen Gundelfingen voll gefordert sein. Beide Teams haben derzeit einen Lauf. Foto: Dieter Mack

 

15.11.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)

Nördlingen und Gundelfingen blicken auf jeweils starke Ergebnisse zurück. Im direkten Duell zählt TSV-Trainer Kerscher auf Grundtugenden.

Mit gesundem Selbstvertrauen tritt der TSV Nördlingen am Samstag die vorletzte Auswärtsreise im Kalenderjahr an. Es wartet ein echter Kracher: der FC Gundelfingen. Anpfiff im Schwabenstadion ist an diesem Samstag um 14 Uhr, Schiedsrichter ist Nicolas Dolderer. Beide Rivalen sind seit Wochen ungeschlagen, das Derby verspricht also nicht nur atmosphärisch, sondern auch sportlich einiges.

Der TSV reist mit breiter Brust an die Donau. Vier Siege und ein Unentschieden aus den vergangenen fünf Begegnungen machen die Rieser zur aktuell formstärksten Mannschaft der Bayernliga Süd. Dass die Nördlinger nach ihrer Minikrise zwischen Ende August und Anfang Oktober solch einen Lauf gestartet haben, ist für Trainer Daniel Kerscher weder ein Zufallsprodukt noch die Folge von drastischen Veränderungen: „Wir sind ruhig geblieben, als wir in den angesprochenen Partien dreimal Unentschieden spielten und dreimal verloren haben“, so der Coach.

„Man muss aber auch dazu sagen, dass wir Anfang beziehungsweise Mitte der Saison schwere Auswärtsspiele – beispielsweise in Erlbach oder Kirchanschöring – hatten und dort auch jeweils einen Punkt mitnehmen konnten. Wir haben das richtig eingeschätzt und am Training und unserer Herangehensweise nichts geändert.“ Gleichzeitig verweist er auf die schwierige personelle Lage zu Beginn der Runde: „Mittlerweile sind hauptsächlich viele Stammspieler wieder fit.“

Mit dem jüngsten Heimerfolg gegen Heimstetten (3:2) kletterten die Rieser auf Rang neun und somit erstmals seit dem siebten Spieltag wieder auf einen einstelligen Tabellenplatz. Für den Übungsleiter jedoch kein Grund zur Euphorie: „Wir können auch die aktuelle positive Lage richtig einschätzen und werden jetzt nicht abheben.“ Ein echter Realitätscheck erwartet seine Mannschaft nun im Regionalduell, denn auch der FCG befindet sich in Topform: Die letzte Niederlage kassierten die Schwaben am 13. September gegen Pipinsried, es folgten drei Siege und ebenso viele Remis – die Partie gegen Kirchanschöring Ende Oktober wurde abgesagt.

Darunter fanden sich mit dem 5:1-Erfolg gegen Deisenhofen und den Punkteteilungen gegen Erlbach und Landsberg echte Ausrufezeichen, zuletzt besiegte Gundelfingen im Duell der Liganeulinge Sturm Hauzenberg mit 2:1. Der Aufsteiger um Trainer Thomas Rudolph spielt eine beeindruckende Hinserie, 27 Punkte aus 16 Spielen bedeuten Platz sieben und komfortable Distanz zur Abstiegszone. Das Aufeinandertreffen mit dem Lokalrivalen hat für die Kerscher-Elf speziellen Charakter. Nicht nur aufgrund der Nähe, sondern auch wegen der traditionell zahlreichen Berührungspunkte beider Vereine. „Eine sehr besondere Partie natürlich“, sagt der 40-Jährige. „Gundelfingen hat ähnliche Strukturen wie wir in Nördlingen. Nicht nur in der ersten Mannschaft gibt es deshalb immer wieder Derbys, auch im Jugendbereich messen wir uns häufig.“

Sportlich erwartet den TSV ein physisches Duell gegen eine äußerst defensivstarke Truppe. Die Hausherren haben erst 15 Gegentore kassiert – ligaweit geteilt die zweitwenigsten. Auch offensiv liegt die Stärke im Verbund, denn einen klassischen Torjäger hat Gundelfingen – wie schon im Aufstiegsjahr – nicht in den eigenen Reihen. Simon Achatz, David Spizert und Mehmet Ali Fidan können jeweils vier Torerfolge verbuchen. Kerscher legt den Fokus daher klar auf die Basics: „Am Wochenende wird es auf die Zweikämpfe ankommen. Es ist Herbst und es ist ein Derby: Die drei Punkte werden durch die richtige Einstellung und das richtige Zweikampfverhalten verteilt.“

Das Hinspiel in Nördlingen endete 1:1, damals sorgte ein Unwetter für eine längere Unterbrechung. Neben der Vorfreude auf das Wiedersehen sorgt ein Rückkehrer für gute Laune beim TSV-Coach: „Es freut mich riesig, dass Hans Rathgeber diese Woche wieder mit der Mannschaft trainieren konnte und wieder zum Kader stößt.“ Der 22-Jährige verpasste nach einem Foul im Spiel gegen Memmingen Mitte April bereits den Schlussspurt der Vorsaison. Ein Syndesmosebandriss in der Vorbereitung ließ seither keinen Pflichtspieleinsatz zu. „Er hat lange für dieses Comeback trainiert. Man hat im Training sofort wieder seine spielerische Klasse gesehen“, lobt Kerscher.

Auch Hakki Yildiz konnte nach seinem Nasenbeinbruch erstmals mit einer Maske mittrainieren. Fehlen werden weiterhin Jakob Mayer (Urlaub) sowie die Langzeitverletzten. Bei Jan Mielich, der im Heimspiel gegen Geretsried unglücklich umknickte, wurde ein Bänderriss im Sprunggelenk diagnostiziert. Gundelfingens Thomas Rudolph muss laut fupa neben den Langzeitverletzten Neo Fähnle und Michael Singer zusätzlich auf Nico Frisch verzichten.

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