Bayernliga Süd: Premiere auf unbekanntem Terrain

 
Nach einer starken, aber unbelohnten Leistung gegen Landsberg will der TSV in Hauzenberg endlich wieder siegen. Im Bild: Johannes Fiedler. Foto: Dieter Mack

 

02.10.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)

Beim offensiv schwachen Liganeuling FC Sturm Hauzenberg will der TSV Nördlingen seine Negativserie beenden. Der Aufsteiger braucht jedoch dringend Zählbares.

Während an diesem Freitag ein Großteil der Bevölkerung den Tag der Deutschen Einheit feiert, machen sich die Kicker des TSV Nördlingen zu ihrem nächsten Auswärtsspiel in das niederbayerische Hauzenberg auf. Das Bayernliga-Duell mit dem ortsansässigen FC Sturm im Staffelbergstadion wird um 18 Uhr angepfiffen. Auf dem Rasen der Passauer kommt es zu einer Premiere: Noch nie trafen diese beiden Fußballteams in einem Pflichtspiel aufeinander.

Die Gastgeber verbrachten nach einer langen Ära in der Bezirksliga die vergangenen neun Jahre in der Landesliga. Abgesehen von einer Saison in der Landesliga Südost war man immer in der Landesliga Mitte beheimatet. Dort feierte der Sturm im Vorjahr die Meisterschaft und gleichbedeutend den ersten Aufstieg in die Bayernliga seiner Vereinsgeschichte. Neben einem starken Kollektiv gilt Trainer Alexander Geiger als Erfolgsgarant in Hauzenberg. Der 40-Jährige, der zu seiner aktiven Zeit unter anderem für den SV Darmstadt und die Spielvereinigung Bayreuth auflief, ist mit Ausnahme einer einjährigen Auszeit seit 2014 Spielertrainer und ist inzwischen gemeinsam mit Dominik Schwarz ausschließlich an der Seitenlinie tätig. Geiger führte den FC Sturm Hauzenberg von der Bezirksliga aus bis in die Bayernliga.

Hier findet sich seine weitgehend unveränderte Elf in ihrer Debütsaison bislang nur schwer zurecht, nach elf Partien steht Sturm Hauzenberg mit nur vier Punkten am Tabellenende. Zu Beginn der Runde zahlten Geiger und Co reichlich Lehrgeld, die ersten sechs Partien gingen allesamt verloren. „Dass der Sprung so groß ist, hätten wir uns nicht gedacht. Die Unterschiede zwischen Landes- und Bayernliga sind riesig“, resümierte Sturm-Manager Markus Reischl gegenüber fupa. Nach acht sieglosen Partien durften die Niederbayern dann endlich ihren Premierenerfolg in der neuen Liga bejubeln, der historische Sieg gelang mit einem 1:0 gegen Kirchanschöring.

Seither mussten sich die Staffelberg-Kicker zwei weitere Male geschlagen geben, am vergangenen Freitag ging man im Kellerduell mit dem TSV Kottern spät als Verlierer vom Platz (0:1). Vor allem offensiv drückt der Schuh bei den Niederbayern, die bislang erst fünf Treffer erzielt haben – Ligatiefstwert. Drei Tore davon gehen auf das Konto von Verteidigern, sinnbildlich für die Ladehemmung des wortwörtlichen Sturms. Bereits in der Meistersaison kam Hauzenberg ohne einen klassischen Torjäger zurecht, drei Akteure teilten sich mit jeweils sieben Erfolgen die interne Torjägerkanone.

Ganz anders der TSV Nördlingen: Während die Offensive um die formstarken Simon Gruber und Alexander Schröter weiter fleißig trifft, konnte die Defensive der Rieser ihren Kasten auch im elften Anlauf nicht sauber halten. Ganz im Gegenteil – in Landsberg (2:3) kassierte das Team von Coach Daniel Kerscher bereits zum fünften Mal drei oder mehr Tore. Ärgerlich, denn die Niederlage war aus Sicht des Trainers vermeidbar: „Landsberg, der Tabellenzweite, war sicherlich nicht besser als wir. Uns unterlaufen aber leider immer wieder individuelle Fehler, die in der Bayernliga direkt zu Toren führen.“

Der TSV blieb zum fünften Mal in Serie sieglos, für Daniel Kerscher aber ist das kein Grund zur Panik: „Wir können das ganze schon richtig einordnen. Wir hatten jetzt schwere Gegner mit langen, kniffligen Auswärtsfahrten. Hinzu kamen immer wieder Verletzungen, Krankheiten oder ähnliches“, erklärt der Übungsleiter und ergänzt: „Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut. Wir arbeiten gut im Training.“

In der Vorbereitung auf den erstmaligen Gegner, der sich laut Daniel Kerscher durch Kampf und Wille auszeichnet, habe man sich hauptsächlich auf die eigene Leistung fokussiert. Ein Sieg würde nicht nur der Nördlinger Moral guttun: Mit elf Zählern belegen die Rieser den 13. Platz der Bayernliga Süd, lediglich drei Punkte trennen den TSV Nördlingen von den Relegationsplätzen. „Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen. Wie man gegen Landsberg gesehen hat, können wir jedes Team schlagen“, sagt der 40-jährige Nördlinger Trainer. „Wir haben uns gegen Landsberg viele hundertprozentige Torchancen erarbeitet. Dort wollen wir in Hauzenberg anknüpfen sowie unsere Defensive stabilisieren“, erklärt er die Marschroute. Personell kann Kerscher – von den Langzeitverletzten abgesehen – aus dem Vollen schöpfen.

TPL_BEEZ2_ADDITIONAL_INFORMATION

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok