Landesliga Südwest: Sechs Volltreffer zum Geburtstag

  
Nico Oefele (in grün) war in Thannhausen kaum zu bremsen und erzielte vier Tore. Hier versucht es Matthias Gleich erfolglos. Foto: Klaus Jais  

21. Oktober 2013 | von Klaus Jais

Zum 44. des Trainers gewinnt der TSV in Thannhausen mit 6:0

Die Fußballer des TSV Nördlingen haben ihren Oktober-Blues mit drei Niederlagen in Folge eindrucksvoll beendet und bei der TSG Thannhausen einen fulminanten 6:0-Sieg hingelegt. „Das war das schönste Geburtstagsgeschenk, das mir die Mannschaft machen konnte“, meinte TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler (44) nach dem Spiel. Mit vier Toren setzte sich Nico Oefele an die Spitze der Torjägerliste der Landesliga Südwest mit nun insgesamt zwölf Treffern.

Die ersten Offensivszenen verzeichnen die Gastgeber

Schüler erinnerte aber auch daran, dass das Spiel einen anderen Verlauf hätte nehmen können: „Die erste Chance hatte die Heimelf.“ In der Tat schoss Florian Sandner seinen Kapitän Michael Geldhauser an, der dadurch in gute Schussposition kam, aber das Tor verfehlte (10.). Wenig später war es wieder der TSG-Spielführer, der aus spitzem Winkel an Torwart Benjamin Thum scheiterte. Doch mit zunehmender Spieldauer fanden die Rieser, die ohne Nico Hensolt, Johannes Geiß und Philipp Dinkelmeier antraten, immer besser in die Spur. Die erste gute Offensivszene hatte Nico Oefele, der sich im Zweikampf behauptete und mit seinem 14-Meter-Schuss an Torwart Liridon Recaj scheiterte (11.). Nach einer Viertelstunde das 0:1 durch Manuel Meyer nach präzisem Zuspiel von Oefele. TSG-Trainer Markus Deibler schnauzte seine Hintermannschaft zusammen: „Blödheit wird sofort bestraft.“

Nach 18 Minuten eine kurze Schrecksekunde, als Andreas Kaiser die Kugel an Patrick Merkle verlor, doch dessen Schlenzer innerhalb des Strafraums das lange Eck verfehlte. Damit war freilich die TSG-Herrlichkeit beendet, fortan erspielten sich die Rieser mit hohem Tempo eine Möglichkeit nach der anderen. Nach 20 Minuten bereits das 0:2 durch Oefele, der in abseitsverdächtiger Position die Kugel erlief und ins Eck schob. Die Kommentare von Trainer Deibler wurden dadurch nicht freundlicher: „Haltet die Schnauze und spielt Fußball“, rief er seinen Schützlingen zu. Die brachten in der ersten Hälfte keinen vernünftigen Angriff mehr zustande und hatten eine hohe Fehlerquote im Aufbauspiel. Nach 27 Minuten das 0:3, als Hensolt nach einem Meyer-Zuspiel den Torwart umkurvte und sein Zuspiel in die Mitte Oefele nach kurzem Spurt mit langem Bein über die Linie beförderte.

War bis zu diesem Zeitpunkt die TSV-Ausbeute effektiv, so ließ nach 34 Minuten Meyer eine erste Großchance allein vor dem Torwart aus. Holzmann und Hensolt hatten vorbereitet. Dann traf Kaiser nach Oefele-Zuspiel nicht optimal, brachte dadurch aber Meyer in Ballbesitz, der wieder über das Tor zielte. „Wenn wir in Führung sind, ist es schwer, gegen uns zu spielen. Wir hätten allerdings den Sack in der ersten Halbzeit noch früher zumachen können“, meinte Coach Schüler, der diesmal sehr lautstark von außen auf das Team einwirkte – mit Erfolg. Noch vor dem Halbzeitpfiff der sicheren Schiedsrichterin Andrea Knauer (Ismaning) gelangen den Gästen zwei weitere Tore zum 0:5-Pausenstand. Beim 0:4 fing Holzmann die Kugel im Mittelfeld ab, brachte Meyer auf der Außenbahn zum Einsatz und dessen Flanke köpfte Oefele ins Netz (43.). Und nur eine Minute später verlor Ünal Demirkiran das Leder an Meyer, dessen Hereingabe Hensolt nur noch über die Linie drücken musste.

Thannhausens Coach wechselt zur Pause den Torhüter aus

Zur Pause wechselten die Einheimischen zweimal aus, darunter auch Torwart Recaj, der insbesondere bei hohen Bällen keine gute Figur abgab. Und wieder hatten die Platzherren die erste Chance. Nach einem gelungenen Angriff über M. Geldhauser und Merkle kam das Leder zum eingewechselten Jonas Jehle, der nur knapp über das Tor zielte (48.). Effektiver die Gäste, die in der 50. Minute das halbe Dutzend vollmachten: Oefele nahm ein Zuspiel von Meyer auf, dribbelte sich durch den Strafraum und traf überlegt flach ins Eck. Drei Minuten später scheiterte Michael Abele an Torwart Reisacher, der Abpraller flog zu Meyer, doch dessen Schuss rettete Philipp Englich auf der Torlinie. Die Gastgeber spielten in der zweiten Hälfte einen besseren Fußball und erreichten sogar leichte Feldvorteile. Doch sie hatten nur eine wirklich gute Chance, als Andreas Brugger nach einem Jehle-Zuspiel freistehend vergab (58.).

Nach den jüngsten Niederlagen Balsam für die Seele ...

Die Gäste spielten im Gefühl des sicheren Sieges nicht mehr den Tempofußball der ersten Hälfte, hatten aber dennoch Chancen. Nach einem weiten Ball von Karl-Heinz Brückel auf Meyer war Torwart Reisacher einen Tick schneller (68.), Sven Rotzer rutschte nach einem Rückpass von Meyer weg (75.) und nach einer abgewehrten Ecke nahm Johannes Höhenberger aus 17 Metern ab und zielte um Zentimeter über die Latte (79.). In der Schlussphase verfehlte Brugger wiederum das TSV-Gehäuse und Rotzer traf nach einem Kopfballzuspiel von Hensolt wieder nicht voll (85.). In den letzten Minuten kassierte Leonid Bagrov noch eine gelbe Karte – die einzige gegen den TSV, während die TSG drei gelbe Karten hinnehmen musste. „Wichtig war, dass wir kein Gegentor bekommen haben. Der Sieg tut nach den Niederlagen der letzten Wochen der Seele richtig gut“, meinte TSV-Trainer-Karl-Heinz Schüler abschließend.

TSV Nördlingen: Thum; Bagrov, Brückel, Abele, Kaiser, Holzmann (ab 70. Hagel), Höhenberger, Daniel Hensolt (ab 78. Brandt), Meyer, Raab, Oefele (ab 70. Rotzer)

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