Toto-Pokal: Das Viertelfinale lockt
02. Oktober 2013 | von Marc Lamberger
TSV Nördlingen trifft morgen auf den Ligakonkurrenten Dinkelsbühl, mit dem man zuletzt eher zufällig gemeinsam gefeiert hat
Nach Heimspielen am Samstag ist es in der Regel so, dass die Spieler des TSV Nördlingen abends etwas gemeinsam unternehmen. Entweder im Kiosk im Rieser Sportpark oder bei einem Fußballer daheim. Das gehört im Sport dazu, stärkt das Mannschaftsgefüge. So war es auch am Samstag nach dem 1:1 im Landesliga-Spiel gegen den FC Memmingen II. Der Großteil der Mannschaft fuhr am Abend nach Aalen, um zusammen zu feiern. Allerdings hatten die Nördlinger nicht gerechnet, dass sie dabei auf ihren nächsten Gegner stoßen würden. Die Sportfreunde Dinkelsbühl hatten nach dem 2:2 gegen den FV Illertissen II dieselbe Idee – die Spieler begegneten sich in der gleichen Bar. Am Donnerstag (16 Uhr) treffen sie sich nun auf dem Fußballplatz am Mutschachweg in Dinkelsbühl. Dort kämpft der TSV um den Einzug ins Viertelfinale des BFV-Totopokals.
Im Viertelfinale warten nur noch Top-Teams
Beide Mannschaften sind die letzten verbliebenen Landesligisten, im Viertelfinale warten womöglich Regionalliga-Mannschaften wie Rosenheim, Rain, Würzburg beziehungsweise sogar Drittligisten wie die SpVgg Unterhaching oder Wacker Burghausen. „So ein Pokalspiel ist für uns genauso wichtig wie jedes Punktspiel“, bekräftigt TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler. Daher sei es das Ziel, so weit wie möglich zu kommen. „Das wäre aus sportlicher und finanzieller Sicht interessant für den Verein.“ Dass die Aufgabe nicht leicht wird, ist klar. Zum einen traf seine Elf erst am 31. August auf Dinkelsbühl. Damals erreichten die Sportfreunde im Gerd-Müller-Stadion ein 2:2 und zeigten, dass sie mit Spitzenmannschaften der Landesliga mithalten können, auch wenn sie aktuell nur zwei Punkte vor den Abstiegsplätzen stehen. Zum anderen überraschten die Franken in der zweiten Pokalrunde, als sie Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg mit 4:3 aus dem Wettbewerb schossen.
Vor gut sechs Jahren schon einmal eine TSV-Pokalsensation
Eine ähnliche Sensation gelang einst auch dem TSV Nördlingen, wobei das nun schon mehr als sechs Jahre her ist. 2007 schlug der TSV den FC Ingolstadt und traf daraufhin vor mehr als 1000 Zuschauern auf die Kickers Würzburg. Gegen die war dann jedoch Endstation – 2:7. Aus dem damaligen Kader um Trainer Wilfried Mayer sind noch drei Spieler übrig geblieben: Karl-Heinz Brückel, Stefan Raab und Andreas Kaiser. Der 26-jährige Baldinger Kaiser kehrte im Sommer von der SpVgg Deiningen zu seinem Heimatverein zurück, bei dem er sich mittlerweile einen Stammplatz als rechter Außenverteidiger erkämpft hat. In Dinkelsbühl will er nun dazu beitragen, den Pokalerfolg von 2007 ein Stück weit aufleben zu lassen. „Spiele vor großer Kulisse sind immer eine Riesensache“, sagt Kaiser. „Aber jetzt müssen wir erst einmal gegen Dinkelsbühl gewinnen.“ Nach dem 2:2 in der Liga habe die Mannschaft noch einiges gutzumachen. „Wir alle sind total heiß auf dieses Spiel und können unsere guten Leistungen im Pokal belohnen.“
Passend zu dem wichtigen Spiel kehrt voraussichtlich ein Trio ins Team zurück, das zuletzt krankheitsbedingt beziehungsweise aus privaten Gründen gefehlt hat. Kapitän Stefan Raab, Manuel Meyer und Daniel Hensolt wollen am Abschlusstraining am Mittwoch teilnehmen und am Donnerstag wieder zum Kader gehören. Apropos Hensolt: Daniel und sein Zwillingsbruder Nico haben am heutigen Mittwoch ihren 22. Geburtstag. Da es mit dem Feiern wegen des Trainings und des anstehenden Pokalspiels eher schwierig wird, wäre der Donnerstagabend ein passender Zeitpunkt. Die beste Grundlage wäre der Einzug ins Viertelfinale. Und wie es sich anfühlt, neben Dinkelsbühlern zu feiern, wissen die Nördlinger spätestens seit vergangenem Samstag.