Bayernliga Süd: Erlbach bleibt ein gutes Pflaster
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Kopfballstärke bewies Nico Schmidt, der das 1:1 erzielte, hier aber in einer anderen Szene. Jakob Mayer (rechts) steigt vergeblich hoch. Foto: Klaus Jais |
08.09.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Mit dem 1:1 beim Aufstiegskandidaten kann der TSV Nördlingen zufrieden sein. Das nächste Wochenende ist spielfrei – genau zur rechten Zeit.
Die weite Reise ins 240 Kilometer entfernte Erlbach hat sich für Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen noch immer gelohnt. Nach dortigen drei 1:0-Siegen war es zwar diesmal „nur“ ein 1:1 (1:0), aber die TSV-Leistung passte und sie war auch nötig, um bei den zu Hause ungeschlagenen Oberbayern etwas Zählbares mitzunehmen. Für den SVE war es im vierten Heimspiel erst das zweite Gegentor in der Holzbau Grübl Arena, in der sich zur für Erlbach ungewohnten Anstoßzeit 14 Uhr am Samstag 273 Zuschauerinnen und Zuschauer eingefunden hatten.
TSV-Trainer Daniel Kerscher nahm gegenüber der 1:2-Niederlage bei Türkspor Augsburg zwei Änderungen in der Startelf vor: Anstatt Thomas Schmid und Jan Mielich standen Johannes Fiedler und Patrick Högg von Beginn auf dem Rasenteppich. Für Högg war es nach überstandener Verletzung der erste Einsatz seit dem ersten Spieltag am 19. Juli. Die Gäste fanden gut ins Spiel und konnten die Einheimischen vom eigenen Tor fernhalten. Die erste Großchance hatten die Rieser, doch den kernigen Abschluss von Simon Gruber lenkte Torwart Lorenz Becherer zur Ecke (18.). Wenig später zog Högg vom Leder – da fehlten nur Zentimeter.
Erlbach spielte insgesamt gefällig bis zum Strafraum, kam aber erst nach einer halben Stunde zum ersten Eckball. Auffälligster Spieler war Benjamin Schlettwagner, der nach 35 Minuten die erste dicke Chance für die Heimelf vergab. Schlettwagner war es auch, der das Führungstor in der 41. Minute vorbereitete, denn seine flache Hereingabe beförderte der relativ ungedeckte Leonhard Thiel unhaltbar über die Torlinie. Es war kein fußballerischer Leckerbissen, den der Tabellendritte im ersten Durchgang bot, doch die spielerisch bessere Mannschaft ging mit einem 0:1-Rückstand in die Pause.
Nach Seitenwechsel hatten zunächst die Platzherren die besseren Chancen: Levin Ramstetter zielte aus 20 Metern knapp über die Latte (56.) und der eingewechselte Michael Winter zielte freistehend am langen Eck vorbei (68.). Nördlingens spielerisches Übergewicht der ersten Hälfte war nicht mehr so markant, doch der Ausgleichstreffer in der 77. Minute war allemal verdient. Bernd Rathgebers Freistoß von der Mittellinie landete zwischen Kapitän Alexander Fischer und Yannik Seils zielgenau auf dem Haupt von Nico Schmidt, der aus sechs Metern einköpfte – sein zweites Saisontor. Noch war der Punkt noch nicht in trockenen Tüchern, denn ein Kopfball von David Vogl flog knapp über das Kreuzeck (87.) und ein 25-Meter-Schuss von Schlettwagner krachte an die Latte (89.). Nach einer vierminütigen Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Lukas Schwendner (DJK Ensdorf, Gruppe Amberg) ab. Der Refereé verteilte insgesamt sechs Gelbe Karten, ausschließlich an Spieler der Gastgeber.
Lukas Lechner, Trainer des SV Erlbach: „Die erste Halbzeit war Nördlingen die spielerisch stärkere Mannschaft, sie haben viele gute Lösungen gefunden. Sie ließen uns nicht so zur Entfaltung kommen, wie wir uns das vorgestellt hatten. In der stärksten Phase der Gäste gelang uns das 1:0. In der zweiten Halbzeit waren wir nach Umstellungen dann besser im Spiel. Ich war mir da sicher, dass wir irgendwann das zweite Tor machen. Aber Nördlingen hat einfach Qualität bei Standards. Das 1:1 war schwer zu verteidigen, denn der Ball geht genau zwischen zwei Abwehrspielern durch.“
Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Wir haben auswärts in Erlbach ein sehr gutes Spiel gezeigt. Wir sind mit der Leistung der Mannschaft absolut zufrieden. In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel dominiert und fangen uns aus dem Nichts, allerdings auch sehr gut herausgespielt von Erlbach, das 1:0. Trotzdem blieben wir spielbestimmend. Die zweite Halbzeit war dann ausgeglichen, mit weiterhin mehr Spielanteilen auf unserer Seite. Der Ausgleich war dann mehr als verdient. Das spielfreie Wochenende kommt uns jetzt gelegen: Wir können bei einigen Spielern, die aus einer Verletzung kommen, wie beispielsweise Högg, Manu Meyer, Rathgeber und Schröter, die Belastung anders als in einer normalen Trainingswoche steigern.“
SV Erlbach: Becherer; Fischer, Schlettwagner, Duxner (ab 63. Winter), Sammereier, Thiel, Wiedl, Ramstetter (ab 83. Vogl), Lukic, Seils, Hahn
TSV Nördlingen: Martin; Schmidt, Schüler, Fiedler, Mayer, Taglieber, Bernd Rathgeber (ab 86. Mielich), Högg (ab 68. Yildiz), Szabo, Meyer (ab 79. Bosch), Gruber (ab 90.+3 Reicherzer)