Landesliga Südwest: Kampfbetontes Nordschwabenderby
Schussmöglichkeit für Daniel Hensolt hart am Fünf-Meter-Raum, aber der Winkel ist zu ungünstig. Das Nördlinger Landesligateam verlor ihr letztes Heimspiel gegen Gundelfingen mit 0:2. Foto: Dieter Mack |
21. Mai 2013 | von Klaus Jais
0:2 des TSV gegen Gundelfingen die siebte Niederlage in Folge
Die Fußballer des TSV Nördlingen befinden sich weiterhin in der Ergebniskrise. Auch das letzte Heimspiel der Saison gegen den FC Gundelfingen endete mit einer Niederlage – es war die Siebte in Serie. Mit dem 2:0-Sieg wahrten die Gäste ihre Chance auf den Aufstieg in die Bayernliga.
TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler war schon wieder gezwungen, eine andere Anfangself ins Rennen zu schicken, da Nico Oefele wegen einer Beckenprellung ausfiel. Stattdessen stand Manuel Meyer wieder zur Verfügung. Gästecoach Stefan Anderl musste schon nach wenigen Minuten laut werden, da die Rieser einen flotten Start hinlegten. Als Daniel Hensolt schon nach zwei Minuten in Richtung FCG-Tor marschierte, war mehr möglich, doch David Anzenhofer nahm ihm die Kugel noch vom Fuß. Eine Minute später legte Johannes Geiß auf Daniel Hensolt ab, dessen toller Schuss von Torwart Rafael Kiebler über die Latte gelenkt wurde.
Gästeführung bereits in der neunten Minute
Doch in Führung gingen nicht die Gastgeber, sondern die Gäste: Ein exakter Flankenball von Raffaele Rufrano landete genau auf dem Kopf von Stefan Kerle, der aus sieben Metern ins untere Eck einköpfte (9.). Es sollte die einzige gefährliche Offensivszene der Gartenstädter im ersten Abschnitt bleiben. FCG-Trainer Anderle musste nach dem Spiel auch einräumen, „dass die Nördlinger schneller und spritziger waren, sich auch die höhere Zahl an Torchancen erspielten.“ Allerdings waren sie im Abschluss zu harmlos. Beispielsweise als sich Geiß erneut auf der rechten Außenbahn durchsetzte, die Kugel zu Meyer in die Mitte brachte, aber der Wemdinger nicht zum Abschluss kam (20.). Sehenswert auch eine Volleyabnahme von Daniel Hensolt nach einem Eckenabpraller, doch das Leder zischte knapp über die Latte (27.). In der letzten Szene vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Andreas Peplinski (Post SV Nürnberg) kamen TSV-Spieler gleich mehrmals in gute Schussposition, doch mit einem finalen Querschläger von Daniel Hensolt endete auch dieses vielsprechende Durcheinander im Nichts.
Coach Schüler wählt eine noch offensivere Variante
Mit einem herrlichen Solo von Meyer begann der zweite Durchgang. Gleich drei Gundelfinger ließ der mitunter eigensinnige Torjäger hinter sich, doch der Vierte rettete schließlich mit langem Bein zur Ecke (48.). Nach 63 Minuten ballerte Meyer aus vollem Lauf ans Außennetz, ehe sich Coach Schüler für mehr Offensive entschied, als er Daniel Haller für Leonid Bagrov einwechselte. Stefan Raab rückte in die Viererkette zurück. Beide Abwehrreihen dominierten und ließen kaum noch Gelegenheiten zu. Ein Schuss von Michael Abele wurde noch zum Eckball abgefälscht, aber eine hochkarätige Ausgleichschance war dies nicht. Sehr effektiv dagegen die Gäste. Der wenige Minuten zuvor eingewechselte A-Jugendspieler Stefan Schimmer spielte auf Kapitän Florian Prießnitz, der mit einem satten Schuss abschloss. Torwart Müller konnte den Ball nur noch an den Innenpfosten lenken – 0:2 (76.). Zwei Minuten später leistete sich Michael Abele an der Außenlinie ausgerechnet vor der Gundelfinger Coachingzone ein grobes Foul an René Schröder. Der Referée zeigte dem Pfahlheimer sofort die rote Karte. In der Nachspielzeit vergaben die Platzherren die Chance auf eine Resultatsverbesserung, denn nach einem Handelfmeter (kaum jemand hatte dies gesehen, aber die Gundelfinger protestierten nicht) scheiterte Daniel Hensolt an Torwart Kiebler, der damit seinen zweiten Elfmeter in dieser Saison parierte (90. + 3). Mit insgesamt sieben gelben und einer roten Karte war das Nordschwabenderby eher im kämpferischen Bereich top, spielerisch ließen die Gäste sogar mehr Wünsche offen als die Rieser.
TSV Nördlingen: Müller; Bagrov (64. Haller), List, Brückel, Abele, Holzmann (81. Hagel), Raab, Meyer, Nico Hensolt, Geiß (81. Rau), Daniel Hensolt
FC Gundelfingen: Kiebler; Kadutschenko, Schnelle, Anzenhofer, Rufrano (34. Lohr), Urban (57. Christoph Müller), Prießnitz, Schröder, Manuel Müller, Kerle (71. Schimmer), Winkler