Bayernliga Süd: Erlbach nimmt erstmals drei Punkte mit
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Die Nördlinger Bayernliga-Mannschaft (in Grün) setzt ihre Serie an torlosen Auftritten fort, auch gegen Erlbach gab es keinen Treffer. Vorne (von links) Mario Taglieber, Erlbachs Leonhard Thiel, Jakob Mayer und Felix Käser. Foto: Dieter Mack |
07.04.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Die Unbesiegt-Serie des TSV Nördlingen gegen den amtierenden Meister reißt beim 0:1 am Samstag. Dafür hält eine Serie an, auf die der TSV gut verzichten könnte.
Statistiken sind mitnichten von hoher Aussagekraft, doch können sie subjektive Eindrücke mit objektiven Fakten untermauern. Beispielsweise besagt die Statistik, dass Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen nach der 0:1-Niederlage gegen den SV Erlbach fünf Spiele in Folge sieglos ist und vier dieser fünf Spiele verloren hat. Seit 322 Minuten sind die Rieser ohne eigenen Torerfolg und zum ersten Mal im sechsten Aufeinandertreffen ging der TSV als Verlierer vom Platz. Nackte Zahlen, aber die Realität.
Lukas Lechner, der Trainer des SV Erlbach, meinte vor dem Spiel: „Es gibt leichtere Aufgaben als Auswärtsspiele in Nördlingen. Es ist immer eine sehr hitzige Atmosphäre, die uns dort erwartet, und trotzdem haben wir etwas gutzumachen. Wir wollen jetzt auch in Nördlingen punkten und Zählbares mit nach Hause nehmen.“ Nördlingens Trainer Daniel Kerscher änderte die Startformation gegenüber der Vorwoche auf einer Position: Anstatt Hans Rathgeber spielte Jan Mielich. Auf Julian Bosch musste der Coach verzichten, der hatte sich am Tag des Spiels krankgemeldet.
Die erste nennenswerte Gelegenheit ließ bis zur 21. Minute auf sich warten: Nach einer Balleroberung von Jan Reicherzer kam die Kugel zu Alexander Schröter, der das von Torwart Andreas Steer verlassene Gehäuse erkannte, aber aus 35 Metern verfehlte. Die Gäste hatten etwas mehr vom Spiel, doch die erste torgefährliche Situation passierte erst in der 37. Minute, als zunächst Florian Wiedl ein Luftloch schlug und anschließend Leonhard Thiel die Kugel übers Tor jagte. Zwei Minuten später verhinderte TSV-Torwart Florian Rauh mit einer Glanzparade einen Halbzeitrückstand, als er einen Freistoß von Thiel aus dem Kreuzeck fischte.
Nichts zu halten gab es dagegen für Rauh beim 0:1 in der 46. Minute, das Wiedl aus vier Metern erzielte. Zuvor war der Ball durch den Strafraum geflippert. Das erst neunte Auswärtstor der Oberbayern (bei 13 Spielen) war der Beginn abwechslungsreicher 20 Minuten. Das Foul an Reicherzer knapp innerhalb des Strafraums war für den Schiedsrichter wohl nicht heftig genug, um auf Strafstoß zu entscheiden, und ein Linksschuss von Mario Taglieber aus 20 Metern flog nur knapp am Pfosten vorbei (57.). Bei den Gästen kam Thiel aus acht Metern zum Abschluss, zielte aber genau auf Torwart Rauh (48.) und Christoph Obermeiers 18-Meter-Schuss war 20 Zentimeter zu hoch (51.).
Rauh machte sich noch vor Benjamin Schlettwagner breit (59.), während sich die Einheimischen bereits im Spielaufbau immer wieder Abspielfehler erlaubten und somit der nächste Abschluss bis zur 76. Minute auf sich warten ließ: Ein Schuss von Rathgeber flog knapp über das Kreuzeck. Die Gastgeber waren aber insgesamt weit davon entfernt, Torchancen zu haben. Einzige Ausnahme war ein Kopfball von Paul Rauser nach einer Rathgeber-Ecke, der nur eine Handbreit am Pfosten vorbeiflog (84.). Schiedsrichter Andreas Hummel (Betzigau, Gruppe Kempten/Oberallgäu) verteilte insgesamt sieben Gelbe Karten, vier davon an Spieler der Gastgeber. 320 Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten die fünfte Heimniederlage der Rieser.
Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Es war das erwartet schwere Spiel gegen den Tabellenzweiten. Durch die Spielweise von Erlbach wussten wir, dass es ein Spiel mit wenigen Torszenen werden wird. Erlbach spielt nahezu nur lange Bälle und versucht mit ihrer Zweikampfstärke, den zweiten Ball zu gewinnen. Hinten stehen sie enorm gut und haben unsere Offensive über das gesamte Spiel nahezu komplett abgemeldet. Das Gegentor ist ärgerlich, weil wir mehrmals die Möglichkeit hatten, den Ball zu klären.“
Lukas Lechner, Trainer des SV Erlbach: „Bei sehr schwierigen, eigentlich Bayernliga-unwürdigen Platzverhältnissen, konnten wir unser Spiel mit langen Bällen nicht so durchziehen. Es hat letztlich die Mannschaft mit dem stärkeren Willen gewonnen. Wir waren auch bei den zweiten Bällen giftiger als die Gastgeber. Insgesamt war der Sieg verdient.“
TSV Nördlingen: Rauh; Schmidt, Rauser, Käser, Grimm, Taglieber, Mayer (ab 81. Pesut), Schröter, Reicherzer, Puscher, Mielich (ab 58. Rathgeber)
SV Erlbach: Steer; Linhart, Fischer, Obermeier, Schlettwagner (ab 78. Winter), Hager (ab 90.+1 König), Lukic (ab 71. Hansbauer), Sammereier (ab 90.+4 Dirnaichner), Thiel, Wiedl, Hahn