Bayernliga Süd: Das letzte Heimspiel eines historischen Jahres
Nördlingens Erste will ihren Anhängern im letzten Heimspiel noch einen Sieg schenken. Schon jetzt lobt Coach Kerscher seine Schützlinge für ihre Leistungen im vergangenen Jahr. Foto: Szilvia Izsó |
23.11.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)
Im letzten Spiel vor heimischer Kulisse in 2024 empfängt Nördlingen Kirchanschöring. Trainer Kerscher spricht von einem überragenden Jahr.
Die Luft wird kühler, die Tage kürzer, der erste Schnee ist in Bayern gefallen. Kurzum: Der Winter ist da. Während bei vielen die Vorfreude auf die Feiertage steigt, kehrt beim TSV Nördlingen vorerst noch keine Ruhe ein. An diesem Samstag empfängt der TSV im letzten Heimspiel des Kalenderjahres in der Bayernliga Süd den SV Kirchanschöring, Anpfiff im Gerd-Müller-Stadion ist um 14 Uhr. Es soll der Abschluss eines großartigen Jahres werden.
Nach drei ungeschlagenen Partien mussten die Rieser am vergangenen Samstag in Pipinsried erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen, gegen den Aufstiegsaspiranten unterlag man mit 1:4. Ungeachtet des deutlichen Endstands äußerte sich Trainer Daniel Kerscher positiv: „Trotz der schwierigen Platzverhältnisse in Pipinsried wollte die Mannschaft Fußball spielen und hat dies auch sehr gut umgesetzt.“ Der 39-jährige Übungsleiter sieht einen positiven Trend bei seinem Team: „Wir haben uns die letzten Wochen spielerisch enorm weiterentwickelt. Dies wollen wir gegen Kirchanschöring auch wieder zeigen. Die Platzverhältnisse im Gerd-Müller-Stadion sind wie gewohnt sehr gut.“
Mit dem SV ist zumindest auf dem Papier ein ebenbürtiger Gegner zu Gast, aus 19 Partien holten die Oberbayern 29 Punkte – zwei mehr als Nördlingen. Kapitän Manuel Omelanowsky ist mit neun Toren der erfolgreichste Knipser des Teams. Die Mannschaft von Trainer Thomas Leberfinger sammelte in den vergangenen fünf Spielen ebenso viele Zähler, zuletzt verlor man mit 0:3 gegen Deisenhofen, wo man sich am Ende in doppelter Unterzahl befand. „Kirchanschöring kommt über das Kollektiv. Eine Mannschaft, die um jeden Zentimeter kämpft. Wir müssen die Zweikämpfe annehmen und gewinnen“, so Kerscher. Die vergangenen vier Duelle mit den „Gelb-Schwarzen-Trikots“ entschied der TSV allesamt für sich. Im Hinspiel setzte man sich durch Tore von Mirko Puscher und Alexander Schröter mit 2:1 durch, jedoch verletzte sich Torhüter Daniel Martin in der Schlussphase schwer.
Kirchanschöring – mit vier Pleiten in die Runde gestartet – zündete im Anschluss an das Aufeinandertreffen mit Nördlingen den Turbo und blieb in elf aufeinanderfolgenden Ligaspielen ohne Niederlage. Dass der TSV mit solchen Gegnern Schritt halten kann, sieht Daniel Kerscher als großen Verdienst seiner Jungs: „Man darf nicht vergessen, dass sich die Mannschaft Woche für Woche mit Teams misst, die teilweise Ex-Profis und Spieler mit einer Bundesliga-NLZ-Ausbildung in ihren Reihen haben“, sagt Kerscher. „Von deren Budget sind wir in Nördlingen weit entfernt, deshalb möchte ich immer wieder betonen, dass die Leistung der Mannschaft nicht als selbstverständlich angesehen werden darf.“ Das historische Jahr für den TSV Nördlingen mit der besten Platzierung der Vereinsgeschichte in der Vorsaison will er mit einem abschließenden Heimerfolg krönen: „Wir wollen unser letztes Heimspiel natürlich gewinnen. Die Mannschaft kann auf ein saisonübergreifend überragendes Jahr voller Stolz zurückblicken und möchte dieses mit einem Sieg vor heimischer Kulisse beenden.“ Verzichten muss Kerscher auf Nico Schmidt, der weiter im Urlaub ist. Zudem haben sich Luka Pesut und Jan Mielich beim Spiel der U23 verletzt. Fraglich ist derweil ein Einsatz von Jakob Mayer und Manuel Meyer, ersterer „wurde in Pipinsried in der letzten Minute gefoult und hat seither einen angeschwollenen Knöchel“, wie der Übungsleiter berichtet. Immerhin kehrt Felix Käser nach seiner Studienreise in den Kader zurück, zusätzliche Unterstützung bekommt man in Form von Luis Schüler, der die Nördlinger U23 in der Bezirksliga mit elf Toren anführt.
Kirchanschöring wird die gut dreistündige Reise nach Nördlingen ohne Stammtorhüter Egon Weber antreten müssen, der 33-Jährige parierte am vergangenen Wochenende einen Schuss außerhalb des Sechzehners mit der Hand und sah die Rote Karte. Unabhängig vom Ausgang dürfen sich die Fans auf ein torreiches Duell einstellen, die vergangenen Spiele der Nördlinger waren nämlich stets von Spektakel geprägt: Bei vier der letzten fünf Auftritte gab es vier oder mehr Tore zu bestaunen. Maßgeblichen Anteil daran hatte Alexander Schröter, der in den vergangenen vier Einsätzen jeweils zugeschlagen hat. Seine elf Saisontore sind die drittmeisten in der Bayernliga Süd.