Bayernliga Süd: TSV verschafft sich Luft

 
Simon Gruber (Mitte, in Schwarz) erzielte das 2:0 beim 3:1-Sieg der Nördlinger gegen Unterhaching II. Foto: Klaus Jais

 

04.11.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Der 3:1-Sieg gegen Unterhaching II kommt für den TSV genau zur rechten Zeit. Rekordspieler Meyer, Gruber und Schröter treffen in einer sehenswerten Partie.

Groß war die Freude beim TSV Nördlingen, der sich bei der blutjungen SpVgg Unterhaching II mit 3:1 behaupten konnte und damit den Vorsprung zur Relegationszone auf komfortable acht Zähler vergrößern hat. Deshalb sprach Nördlingens Sportlicher Leiter Julian Brandt zurecht von einem „extrem wichtigen Sieg“. Es war der dritte Auswärtsdreier der laufenden Saison, ermöglicht durch die Tore von Manuel Meyer (26.), Simon Gruber (45.) und Alexander Schröter (90.+2).

Nur 50 „Fans“ in Neuried, wo die SpVgg Unterhaching II ihre Bayernliga-Heimspiele austrägt: Werbung für die Attraktivität des Fünftliga-Fußballs war das Sonntags-Duell der Süd-Staffel – zumindest auf das Zuschauer-Interesse bezogen – wahrlich nicht. Dabei war es ein richtig gutes Spiel, schnell, rassig und torreich. Bereits nach zwei Minuten die erste Torchance: Mirko Puscher spielte auf Manuel Meyer und dessen Linksschuss prallte vom Pfosten in die Arme von Torhüter Fabian Scherger. Meyer gegen Scherger hieß das Duell auch drei Minuten später, wieder parierte der SpVgg-Zerberus.

Die Gäste waren gut im Spiel: Nach 16 Minuten spielte Hans Rathgeber auf Puscher, doch Torwart Scherger konnte das Leder aufnehmen. Erst nach 19 Minuten der erste Abschluss der Gastgeber, doch zielte Tim Hannemann direkt auf TSV-Torwart Florian Rauh. Ähnlich erging es Alexander Schröter, dessen Kopfball nach Rathgeber-Flanke genau auf Torwart Scherger flog (22.). Nicht unverdient gingen die Gäste in der 26. Minute in Führung: Schröters Hereingabe wurde von Simon Gruber auf Meyer weitergeleitet, der bei seinem ersten Auswärtstor Keeper Scherger keine Chance ließ. Die Oberbayern waren insgesamt harmlos, ein Schuss von Robin Littig wurde eine sichere Beute von Keeper Rauh.

Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte voll den Riesern: Gruber köpfte eine Rathgeber-Ecke vorbei (39.), Schröter konnte eine Vorlage von Puscher nicht verwerten (41.) und in der 45. Minute fiel das 0:2, als Gruber eine präzise Vorlage von Nico Schmidt aus Kurzdistanz verwertete – es war sein sechstes Saisontor. Eine Minute zuvor war Meyer wegen einer Knieverletzung ausgeschieden und durch Jonathan Grimm ersetzt worden.

Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff des souveränen Schiedsrichters Maximilian Baier (VfR Regensburg) konnten die Einheimischen durch Oliver Kosters drittes Saisontor auf 1:2 verkürzen. Damit wurde die Partie richtig spannend, aber mit einem deutlichen Chancenplus für die Kerscher-Schützlinge. Ein Kopfball von Puscher nach einer Schröter-Flanke verfehlte nur knapp sein Ziel (51.), nach einem Zuspiel von Rathgeber auf Puscher kam der Elchinger ins Straucheln (57.) und auch Gruber hatte das 1:3 auf dem Schlappen (58.). Auffälligster Spieler auf dem Platz war Puscher, der nach einem Sololauf über 40 Meter den abschließenden Schuss nur knapp drübersetzte (70.) und der bereits zwei Minuten später aus 14 Metern an Torwart Scherger scheiterte. Auch Rathgeber zog vom Leder, verfehlte aber knapp das Kreuzeck.

Die TSV-Deckung stand gut, sodass der Ausgleich nur einmal so richtig in der Luft lag, doch der eingewechselte Moritz Ruprecht vergab die Chance zum dritten Saisontor (80.). In der Nachspielzeit fiel durch einen ungewöhnlichen Foulelfmeter das 1:3. Ein TSV-Angriff war erfolglos abgeschlossen, Torwart Scherger hatte den Ball sicher in den Händen und rempelte recht kräftig den ahnungslosen Schmidt an, der im Begriff war den Strafraum zu verlassen. Der Referée stand günstig und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Mit einem fulminanten Schuss an die Lattenunterkante traf Schröter zum 1:3-Endstand.

Marc Endres, Trainer der SpVgg Unterhaching II: „Ich finde wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir haben beim 0:1 und 0:2 zu einfache Gegentore bekommen. Angesichts der Tatsache, dass wir mit dieser Personenkonstellation noch nie gemeinsam trainiert haben, war die Leistung okay. Es waren auch zwei Spieler dabei, die gestern noch A-Jugend gespielt haben. Den Elfmeter kann man geben, weil der Torhüter voll in den Nördlinger Spieler reingeht. Er war nicht mehr spielentscheidend. Dagegen hatten wir zehn Minuten vor Spielende eine dicke Chance zum 2:2. Das Ergebnis hätte gepasst.“

Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Es war ein gutes Bayernligaspiel, es hat richtig Spaß gemacht zuzuschauen. Wir hätten viel früher das dritte oder vierte Tor machen müssen, Chancen hierzu waren vorhanden. Der gegnerische Torwart hat aber auch toll gehalten. Es war ein absolut verdienter Sieg. Der Elfmeter war nicht mehr entscheidend, aber ich hätte ihn auch gegeben. Der junge Schiedsrichter hat sehr gut gepfiffen, die drei Gelben Karten gegen Unterhaching waren absolut berechtigt.“

SpVgg Unterhaching: Scherger; Kainz, Martens, Erlmann, Zimmerer (ab 58. Dorfner), Littig (ab 78. Böhnke), Simic (ab 69. Leitl), Koster (ab 82. Markulin), Lautenbacher, Gau, Hannemann (ab 78. Ruprecht)

TSV Nördlingen: Rauh; Rauser, Käser, Puscher, Gruber (ab 90.+2 Reicherzer), Meyer (ab 44. Grimm), Rathgeber (ab 88. Bosch), Schröter (ab 90.+2 Trautwein), Schmidt, Taglieber, Mayer

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