Bayernliga Süd: TSV dreht Spiel in Landsberg in letzter Minute

 
Die Nördlinger lassen sich beim favorisierten TSV Landsberg nicht unterkriegen und gewinnen per spätem Doppelschlag. Vorne im Bild: Nico Schmidt (in Grün) gegen Tiziano Mulas. Foto: Thorsten Jordan

 

14.10.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Die Nördlinger liegen bis zur 87. Minute mit 0:1 hinten, um am Ende doch 2:1 zu gewinnen. Trainer Kerscher lobt den Charakter seiner Mannschaft, ebenso wie sein Landsberger Pendant.

Nach zuvor drei Dreiern in Folge ist der Aufwärtstrend des TSV 1882 Landsberg gestoppt. Im Heimspiel gegen den TSV 1861 Nördlingen mussten sich die Hausherren 1:2 (1:0) geschlagen geben. Auch die zwischenzeitliche Führung durch Furkan Kircicek (12.) in der Anfangsphase reichte den Landsbergern nicht aus, um den vierten Sieg in Folge zu landen. In der Schlussphase drehten die Gäste die Partie noch dank der Tore von Simon Gruber (87.) und Alexander Schröter (90.+4). Durch den späten Sieg beendete Nördlingen den jüngsten Negativlauf nach drei Spielen ohne Sieg.

Nördlingens Trainer Daniel Kerscher nahm zwei Änderungen an der Startelf vor: Für den verletzten Jens Schüler und für Hans Rathgeber spielten Jonathan Grimm und Manuel Meyer. Der Start war flott: Furkan Kircicek kam frei zum Abschluss, scheiterte aber an Torwart Florian Rauh (5.). Auf der anderen Seite fehlten bei einem Freistoß von Meyer nur Zentimeter und einen satten Linksschuss von Gruber parierte Torwart Stefan Musa zur Ecke (9.). In der zwölften Minute das Landsberger Führungstor: Brandt und Taglieber klärten nicht richtig, Kilian Pittrich spielte einen Kurzpass auf Benedikt Auburger, der in den Lauf von Kircicek weiterleitete und der 28-jährige Stürmer ließ mit seinem Schuss aus acht Metern ins lange Eck Torwart Rauh keine Chance.

In der Folgezeit war der Anfangselan der Heimelf verpufft, den Riesern gelang es aber auch nicht, die Bälle vorne festzumachen. Dennoch hatten sie durch Standards die besseren Chancen. Nach einem Foul von Pittrich an Meyer setzte Letzterer den Freistoß an die Unterkante der Latte und den Abpraller nahm Gruber ab, traf jedoch einen auf der Torlinie stehenden Landsberger (25.). Ähnlich erging es Kapitän Felix Käser, der nach einem Eckball zum Abschluss kam (32.). Bis zum Halbzeitpfiff boten die Gäste die gefälligere Spielweise, doch der letzte Pass geriet regelmäßig zu ungenau. Die Rieser schafften es, die Gastgeber vom Tor fernzuhalten.

Diese Feststellung traf auf fast die komplette zweite Halbzeit zu. Nur zweimal kreuzten die Lechstädter vor dem Nördlinger Tor auf: In der 78. Minute zielte Kapitän Maximilian Berwein über das Tor und eine Minute später kam der eingewechselte John Haist günstig zum Abschluss, doch Rauh hielt den Flachschuss sicher. Das Geschehen spielt sich fast nur in der Landsberger Hälfte ab. Paul Rauser hatte eine Kopfballchance (57.) und der eingewechselte Julian Bosch kam nach einer weiten Flanke von Schröter nicht mehr richtig hinter den Ball (64.).

Die Zeit schien den Gästen davonzulaufen, doch mit der Einwechslung von Hans Rathgeber (81.) kam ein frischer Schub ins TSV-Spiel. Zunächst kam er sieben Meter vor dem Tor selbst zum Abschluss, zielte aber zu hoch (85.). In der 87. Minute gewann Rathgeber einen Zweikampf, über Taglieber und letztlich Grimm kam die Kugel in den Strafraum, wo sie technisch hochwertig von Gruber zum 1:1 – seinem fünften Saisontor – verarbeitet wurde.

Doch die Grünhemden wollten mehr. Meyer wurde im Strafraum von Kljucevic von hinten gefoult, doch der Referee sah eher eine Schwalbe des Nördlingers (90.+2). In der letzten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit fiel der Siegtreffer für die Kerscher-Schützlinge: Ausgangspunkt war eine hohe Hereingabe von Rathgeber, Grimm stieg enorm hoch und köpfte auf den Kopf von Schröter, der ebenfalls mit Köpfchen sein siebtes Saisontor erzielte. Der zweite Auswärtssieg war perfekt, 520 Zuschauerinnen und Zuschauer machten sich sinnierend auf den Heimweg.

Alexander Schmidt, Trainer des TSV Landsberg: „Im Endeffekt war es verdient, die Gäste hatten die bessere Mentalität. Ich habe meine Mannschaft vor der Mentalität der Gäste gewarnt; es sind einfach Rieser, die haben einfach Biss. Bei meiner Mannschaft hatten drei, vier Spieler nicht mehr die Power. Der Sieg der Gäste war absolut verdient, aber der Zeitpunkt war Wahnsinn. Aber die Nördlinger hatten schon in der ersten Halbzeit zwei hochkarätige Torchancen.“

Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Riesengroßen Respekt vor meiner Mannschaft: Nach der Hiobsbotschaft, dass sich Kapitän Jens Schüler das Kreuzband angerissen hatte, mussten wir unsere Abwehr erst einmal neu sortieren. In den ersten 15 Minuten hat man dann die unglaubliche Qualität der Landsberger Offensive gesehen. Vor allem, dass wir nach dem 1:0 weiter mutig nach vorne gespielt haben, wissend, dass Landsberg letzte Woche 10:1 gewonnen hatte, zeigt den Charakter und die Mentalität der Mannschaft. In der zweiten Halbzeit war es dann ein Spiel auf ein Tor und deshalb ein absolut verdienter Auswärtssieg für uns.“

TSV Landsberg: Musa; Bettrich (ab 33. Boyer), Sgodzaj (ab 53. Prenka, ab 77. Haist), Velagic, Bazdrigiannis (ab 61. Salispahic), Kljucevic, Kircicek (ab 57. Gheghes), Pittrich, Berwein, Auburger, Mulas

TSV Nördlingen: Rauh; Käser, Schmidt, Rauser (ab 81. Rathgeber), Puscher, Grimm, Taglieber, Gruber, Meyer, Schröter, Brandt (ab 57. Bosch)

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