Bayernliga Süd: Saisonhöhepunkt unter Flutlicht

 
Für die Nördlinger (im Bild: Nico Schmidt) wird es schwer, in Memmingen zu punkten. Trotzdem ist die Vorfreude auf das Spiel am Freitagabend bei den Riesern groß. Foto: Maximilian Bosch

 

27.09.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Der TSV Nördlingen gastiert am Freitagabend beim FC Memmingen. Der ist Zweiter und hoher Favorit, Nördlingen kann ohne Druck aufspielen – eine Chance?

Bevor auch der TSV Nördlingen (9. Platz/16 Punkte) durch die 17-Vereine-Konstellation nach der Dauerbelastung in eine spielfreie Feiertagswoche gehen darf, steht an diesem Freitag (19 Uhr) noch das Bayernliga-Auswärtsspiel beim FC Memmingen an (2. Platz/22 Punkte). Nach der Heimniederlage gegen den TSV Kottern vergangenen Samstag soll eine weiterer Misserfolg gegen eine Allgäuer Mannschaft unbedingt verhindert werden. Doch dieses Unterfangen wird schwer, sind doch die Unterallgäuer eine von fünf Mannschaften, die zu Hause noch unbesiegt sind.

In fünf Heimspielen setzte es für Memmingen nur zwei Gegentore. Nicht nur in den Punktspielen ist die Arena in der Bodenseestraße eine uneinnehmbare Festung, auch im Totopokal bissen sich die Münchner Löwen beinahe die Zähne aus: Der Drittligist gewann im Achtelfinale vor 2500 Zuschauerinnen und Zuschauern durch einen Treffer in der dritten Minute der Nachspielzeit mit 2:1. Der FC Memmingen ist ein Paradebeispiel dafür, welche finanziellen Möglichkeiten andere Mannschaften in Nördlingens Liga haben: Der Absteiger aus der Regionalliga gehört von der Struktur her, mit dem Stadion und dem V.I.P.-Haus, mindestens eine Liga weiter hoch.

Auch sportlich sind die Memminger weit vorne, obwohl sie ihren Anfangsschwung nicht ganz mitnehmen konnten und durch einige Unentschieden und die bisher einzige Saisonniederlage beim TSV Kottern gebremst wurden. Am neunten Spieltag bejubelte schließlich Kottern den ersten Punktspiel-Heimsieg gegen den Rivalen aus dem Unterland seit 57 Jahren. Freilich hatte es nach den heißen Derbyzeiten in den 1960er-Jahren auch nicht mehr allzu viele Pflichtspiele gegeneinander gegeben.

Weiter bemerkenswert: Der FC Memmingen hatte bis auf David Bauer und David Spizert neun Spieler in der Startelf, die aus dem eigenen Nachwuchs entstammen. Das trifft freilich auch beim TSV Nördlingen zu, wo nur die beiden Torhüter Alverik Montag und Florian Rauh, Kapitän Jens Schüler und Sainey Badjie nicht in irgendeiner TSV-Jugendmannschaft wirkten.

Die Memminger stehen sehr stabil, haben erst sieben Gegentore bekommen. Es ist eine sehr routinierte Mannschaft mit guten Leuten wie Pascal Maier und David Braun. Der Mann, der die Fäden beim FCM in der Hand hält, findet sich allerdings schon lange nicht mehr auf dem Spielfeld, denn er ist schon 65 Jahre alt: Esad Kahric, früher Erfolgscoach in Memmingen, aber auch in Sonthofen, galt als sehr guter Trainer und ist auch als sportlicher Leiter erfolgreich. Er war auch im Wesentlichen für die Kaderzusammenstellung verantwortlich. Neun Neuzugänge hat der FCM im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, zahlreiche Akteure, wie etwa Dominik Stroh-Engel, der seine Laufbahn beendet hat, haben die Memminger allerdings auch verlassen. Trainer ist der 41-jährige Matthias Günes, der auch schon den TSV Kottern trainierte. Die interne Torschützenliste führen David Spizert und Pascal Maier mit je drei Treffern an. Spizert war mit 27 Treffern der Torschützenkönig der vergangenen Saison in der Bezirksliga Nord beim Meister TSV Wertingen.

Nach der Verletzung von Torwart Daniel Martin stand zunächst Alverik Montag zwischen den Pfosten des TSV Nördlingen, aber in den beiden vergangenen Spielen hat Neuzugang Florian Rauh den Vorzug erhalten. Auf die Frage, ob Rauh die neue Nummer eins bleibt, oder ob es zu einem fortlaufenden Wechsel nach zwei, drei Spielen kommt, erklärt Trainer Daniel Kerscher: „Nachdem Florian erst während der Saison zu uns gestoßen ist, wollen wir uns nicht, wie sonst üblich, auf eine klare Nummer eins festlegen. Wir bewerten von Woche zu Woche die Spiel- und Trainingsleistung und entscheiden dann, wer spielen wird.“ Die Spieler, die am häufigsten ausgewechselt werden, sind Alexander Schröter, Hans Rathgeber, Mario Taglieber und Manuel Meyer. Kerscher: „Das hat eher positionsbedingte Gründe, da die Außenspieler enorm viel laufen müssen und man auf dieser Position durch einen Wechsel wieder frische Kräfte einwechseln kann. Gleiches gilt für die Sechser-Position.“

Die Allgäuer sind am Freitagabend klarer Favorit, zumal sie zuletzt in Deisenhofen und zu Hause gegen Landsberg jeweils knapp gewonnen haben. Kerscher zu den Chancen des TSV Nördlingen: „Das Freitagabendspiel in Memmingen unter Flutlicht ist natürlich eines unserer Highlights im Kalender. Wir freuen uns auf das Spiel und darauf, uns mit dieser Mannschaft messen zu können. Memmingen geht als Favorit in das Spiel. Eine Mannschaft, die ähnlich wie Kottern und Erlbach sehr körperbetont spielt. Für uns ist es ein sogenanntes Bonusspiel. Wir können frei und ohne Druck spielen und freuen uns auf die Partie.“ Das ausgefallene Spiel in Erlbach wurde inzwischen neu terminiert auf Samstag, 7. Dezember

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