Bayernliga Süd: Ohne Chancen keine Tore - TSV unterliegt Kottern

 
Gegen den TSV Kottern kamen die Nördlinger Bayernliga-Kicker (in Grün) nicht zum Torerfolg. Vorne am Ball Manuel Meyer, hinter ihm Jens Schüler, rechts Julian Bosch. Foto: Maximilian Bosch

 

23.09.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Maximilian Bosch)

Die Kerscher-Elf entwickelt zu lange keine Durchschlagskraft und verliert verdient. Warum zudem der Schiri in schlechter Erinnerung bleibt.

Die fünfte Niederlage der laufenden Bayernliga-Saison haben am Samstag die Fußballer des TSV Nördlingen einstecken müssen. Beim 0:1 (0:1) gegen die Gäste aus dem Kemptener Stadtteil Kottern waren die Rieser vor allem in der ersten Halbzeit zu harmlos, um den Allgäuern gefährlich zu werden. In Hälfte zwei machte die Mannschaft von Trainer Daniel Kerscher es etwas besser, blieb aber erfolglos.

Im Vergleich zum Heimsieg zwei Wochen vorher gegen den TSV 1860 München II veränderte Kerscher die Startaufstellung nur auf einer Position: Mirko Puscher lief wieder von Beginn an auf, Paul Rauser nahm dafür zunächst auf der Bank Platz. 370 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen nach vier Minuten den ersten Warnschuss von Kotterns Michael Singer, der sich mit Kevin Haug schön durchkombiniert hatte. Die Allgäuer waren vor allem über die linke Seite gefährlich: Kapitän Matthias Jocham, Roland Fichtl und der auffällige Kevin Haug mit der Nummer elf waren hier die Aktivposten. Haug setzte gleich den nächsten Torschuss ab, auch wenn zuvor wahrscheinlich eine vom Schiedsrichtergespann übersehene Abseitsstellung vorlag (9.). Allerdings war die fachliche Leistung des Unparteiischen Markus Hertlein nicht der Grund dafür, dass er sich im Lauf des Spiels den Zorn der Nördlinger und ihrer Anhänger auf sich zog.

Offensiv war von den Riesern bis dato rein gar nichts zu sehen – eine Tatsache, die auch Coach Kerscher nach dem Spiel ansprach: „Die erste Halbzeit haben wir von unserer Seite absolut verpennt, wir sind nicht reingekommen.“ Zu wenige Chancen habe seine Elf im ersten Durchgang kreiert, was er in der Pause auch angesprochen habe. Zumindest gab es nach einer Viertelstunde einen ersten Versuch von Simon Gruber, sein Schuss war aber kein Problem für Kotterns Schlussmann Antonio Mormone. Auf der Gegenseite hatte Jocham eine Möglichkeit innerhalb des Sechzehners, verfehlte aber (16.).

Der TSV Kottern spielte körperlich, und Schiri Hertlein ließ ihnen auch eine Menge durchgehen. Für Nördlingen lief weiter kaum etwas zusammen. Gruber hatte noch eine gute Chance, schoss aber aus zentraler Position in die Arme von Mormone (28.). Deutlich mehr Gefahr erzeugten die Gäste, die durch Matera (29.) und Haug (33.) zu weiteren Möglichkeiten kamen. Eine scharfe Hereingabe von Hans Rathgeber in den Gästestrafraum setzte Felix Käser rechts am Kotterner Gehäuse vorbei (35.), was der Auftakt einer guten Phase für die Heimmannschaft war. Die fand aber ein jähes Ende, als Kapitän Jens Schüler Kai Dusch an der Strafraumkante zu Fall brachte. Den Freistoß schoss Marco Schad durch die Mauer, Keeper Florian Rauh konnte nicht sicher halten und Kevin Haug bugsierte den Ball zum 0:1 über die Linie (42.) – ein Nackenschlag für die Nördlinger zur Pause. Zuvor hatte der Linienrichter die Fahne oben, Schiri Hertlein aber gab das Tor.

Im zweiten Durchgang ließen die Gäste etwas nach. „Wir haben viel zu viele Fehler gemacht und Nördlingen ins Spiel kommen lassen“, sagte Kotterns Trainer Martin Dausch bei der abschließenden Pressekonferenz. Dabei hatte seine Mannschaft nach Wiederanpfiff die große Chance auf das 0:2, als Kai Dusch allein vor Torwart Rauh auftauchte, doch der Neuzugang vom TSV Rain blieb im Eins-gegen-Eins der Sieger (51.). Es sollte noch dauern, bis sich der TSV dem Gästetor gefährlich nähern sollte, zumeist liefen sich die Rieser fest. Einen Schuss von Schüler gab es in der 65. Minute, links am Tor vorbei. Wenn etwas ging, dann meist über die umtriebigen Mittelfeldspieler Mirko Puscher und Jonathan Grimm, doch der letzte Pass in die Spitze saß bislang nicht.

Der Unparteiische machte sich enorm unbeliebt, als er Mitte der zweiten Halbzeit das Spiel nicht weiterlaufen ließ, bevor Nördlingens Manuel Meyer seine blutige Nase abgewischt beziehungsweise behandelt hatte – natürlich regelkonform, aber die Art und Weise, wie er mit der Situation umging, wurde von der Heimmannschaft als arrogant wahrgenommen. „So respektlos, wie der Schiri mit unseren Spielern umgegangen ist, habe ich das noch nie gesehen“, monierte Kerscher nach Abpfiff.

Kottern kam in der Schlussphase noch vereinzelt zu Chancen, zum Beispiel mit zwei Kopfbällen (79., 80.), während Nördlingen aktiv auf den Ausgleich drängte. Die beste Chance hatte der eingewechselte Paul Rauser in der 86. Minute, der nach Flanke von Gruber einen schönen Kopfball auf das Tor brachte, doch Mormone nicht überwinden konnte. Auf der Gegenseite vergab Kotterns Achim Speiser eine Konterchance kläglich (90.). In der Nachspielzeit prüfte Manuel Meyer nochmals per Kopf den Gästetorwart, doch der Ball wollte an diesem Nachmittag einfach nicht über die Linie.

„Das Spiel war so, wie wir es uns vorher gedacht hatten, viele hohe Bälle, viel Kampf“, sagte Kottern-Coach Dausch nach Abpfiff. Das 0:1 sei am Ende gerecht gewesen, so der Trainer der Allgäuer, und war dabei mit seinem Nördlinger Pendant Kerscher einer Meinung.

TSV Nördlingen: Rauh; Käser (86. Brandt), Puscher, Grimm (86. Bosch), Gruber, Schüler, Rathgeber (46. Reicherzer), Schröter (60. Meyer), Schmidt, Taglieber (46. Rauser), Mayer

TSV Kottern: Mormone; Matera (77. Barbera), Singer, Dobras (46. Äzcan), Jocham, Dusch (73. Barth), Fichtl, Haug, Shibata (59. Speiser), Miller, Schad

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