Bayernliga Süd: Ein teuer erkaufter Sieg
Zweikampf zwischen Maximilian Reiter (in Gelb-Schwarz) und Nördlingens Torschütze Mirko Puscher. Foto: Klaus Jais |
12.08.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Der 2:1-Sieg gegen Kirchanschöring ist ein hartes Stück Arbeit für den TSV Nördlingen. Drei Punkte sind gewonnen, doch der Preis ist ein langfristiger Ausfall.
Mit drei Punkten im Gepäck, aber einem Spieler weniger sind die Fußballer des TSV Nördlingen von ihrem weiten Auswärtstrip zum SV Kirchanschöring zurückgekehrt. Was war geschehen? Gabriel Öllerer und Torwart Daniel Martin prallten knapp außerhalb des Strafraums zusammen. Wer foulte wen, war die Frage. Schiedsrichter Morina Ilirjan (FSV Landau/Isar) machte den Spieler, der sich bei dieser Aktion verletzte, zum Rotsünder. TSV-Torwart Daniel Martin erlitt jedenfalls eine Schienbeinverletzung, die im Traunsteiner Klinikum operiert wird. Der 2:1-Sieg der Rieser war somit teuer erkauft, wobei die Rote Karte nicht ins Gewicht fällt, weil der TSV-Keeper für dieses Jahr ohnehin ausfällt.
TSV-Trainer Daniel Kerscher bot die gleiche Startelf auf, die das Punktspiel vergangene Woche gegen den FC Pipinsried 1:2 verloren hatte. Bei brütender Hitze und vor 532 Zuschauerinnen und Zuschauern übernahmen die Gäste die Spielkontrolle. Simon Gruber verzeichnete zwei Abschlüsse und Mario Taglieber zwang aus 20 Metern Torwart Egon Weber zur Fußabwehr (13.). Die Gastgeber waren bemüht und fleißig, aber ungefährlich. Die Zahl der SVK-Fehlpässe war zu hoch, während die TSVler einen kontrollierten Spielaufbau boten. In der ersten halben Stunde gelang den Oberbayern nur ein Abschluss, als David Lobendank Torwart Martin prüfte (30.)
Fünf Minuten später fiel der Führungstreffer für die Rieser. Ausgangspunkt war ein Eckball für die Platzherren, in dessen Folge Alexander Schröter auf Mirko Puscher weiterleitete, der noch Torwart Weber umkurvte und aus 20 Metern ins leere Tor traf.
Nun kamen auch die Einheimischen zu guten Chancen: Ein Seitfallzieher von Manuel Omelanowsky landete im Tor, doch der Schiedsrichterassistent zeigte eine Abseitsstellung an (38.) und als Luka Lukic im Strafraum plötzlich zu Boden ging, forderten die Gastgeber vergebens einen Elfmeter. Kurz vorher war Puscher auf und davon, setzte aber den Abschluss vorbei.
Den besseren Start in die zweite Hälfte hatten die Grünhemden. Grubers 20-Meter-Schuss wurde zur Ecke abgefälscht, ein Heber von Schröter landete auf dem Tordach und in der 50. Minute erzielte Schröter nach einer Hereingabe von Gruber sehr überlegt das 0:2. Ein Schuss von Felix Bischoff flog nur knapp über die Latte, Felix Käser schied angeschlagen aus (55.) und in der 61. Minute gelang den Oberbayern das Anschlusstor. Torwart Martin konnte einen Schuss von Omelanowsky noch abwehren, der Ball kam aber wieder zum auffälligsten SVK-Spieler, der diesmal Dominik Buxmann bediente, der das unhaltbare 1:2 erzielte.
In der 77. Minute gab es die eingangs erwähnte Rote Karte für Torwart Martin. Für ihn ging Alverik Montag zwischen die Pfosten und als Auswechselspieler musste Schröter herhalten. Omelanowsky setzte den verhängten Freistoß vorbei. Ein 19-Meter-Schuss von Jakob Mayer war die letzte gute Offensivaktion der Rieser, die zum Ende durchaus Glück hatten, nicht doch noch den Ausgleich zu kassieren.
Öllerer visierte den Pfosten an, ein Freistoß von Thorsten Nicklas verfehlte nur knapp sein Ziel (85.) und einen Freistoß von Jonas Kronbichler parierte Torwart Montag mit Fußabwehr. Aus den angezeigten sieben Minuten Nachspielzeit wurden letztlich neun Minuten, doch die Rieser ließen sich ihren ersten Auswärtssieg nicht mehr nehmen.
Thomas Leberfinger, Interimstrainer des SV Kirchanschöring: „Nach dem Trainerwechsel haben wir versucht, in der Kürze der Zeit der Mannschaft Selbstvertrauen mitzugeben. Die Leistung der letzten drei, vier Spiele war nicht schlecht, aber mit nicht schlecht kommen wir nicht weiter. Wir müssen versuchen, das Spielglück wieder auf unsere Seite zu ziehen. Wir wollten ein frühes Führungstor erzielen, kriegen dann aber durch ein Wahnsinnskontertor das 0:1.“
Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Wir hatten den Nachteil, dass wir am Dienstag in Sonthofen ein Pokalspiel hatten. Man hat meiner Mannschaft angemerkt, dass sie schwere Beine hatten. Trotzdem, Respekt vor meiner Mannschaft, die nochmal alles reingeworfen hat. Insbesondere nach der Roten Karte haben wir geschaut, dass wir alles wegverteidigen. Da hat man gemerkt, dass die Körner fehlten. Es war wichtig, dass wir bei den langen Bällen die ersten Kopfbälle wegverteidigt haben.“
SV Kirchanschöring: Weber; Angerer, Nicklas, Lobendank, Omelanowsky, Bischoff, Lukic, Buxmann, Reiter (ab 87. Kronbichler), Schreiber (ab 72. Dinkelbach), Schwarz (ab 64 Öllerer)
TSV Nördlingen: Martin; Käser (ab 55. Bosch), Rathgeber (ab 82. Rauser), Schmidt, Schüler, Grimm (ab 59. Meyer), Taglieber, Puscher, Mayer, Gruber (ab 86. Trautwein), Schröter (ab 78. Montag)