Bayernliga Süd: Vielversprechender erster Auftritt
Manuel Meyer (im grünen Trikot) hatte in der zweiten Halbzeit viele Abschlüsse. Hier wird er flankiert von den beiden Torschützen des 1. FC Sonthofen, Markus Notz (links) und Fabian Lutz (rechts). Im Hintergrund Felix Käser. Foto: Klaus Jais |
22.07.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Der TSV Nördlingen kommt am ersten Spieltag schwer in die Partie gegen Sonthofen, kann dann aber überzeugen und ein 2:2 herausholen. Starke Neuzugänge sorgen für Jubel.
Selten waren sich die Beobachter eines Fußballspiels so einig, ein gutes Spiel gesehen zu haben. So war es jedenfalls beim Bayernliga-Auftaktspiel zwischen dem 1. FC Sonthofen und dem TSV Nördlingen, das am Samstag vor 230 Zuschauerinnen und Zuschauern 2:2 endete.
„Ich glaube, dass es nichts Schöneres gibt, als am Anfang auf so ein Schwergewicht wie den TSV Nördlingen zu treffen, um gleich mal zu sehen, wo man selber steht“, sagte Andreas Hindelang, der neue Spielertrainer der Gastgeber. Während beim 1. FCS die Neuzugänge Bojan Tanev und Daniel Saric verletzungsbedingt fehlten, musste TSV-Trainer Daniel Kerscher neben dem rotgesperrten Alexander Schröter auch noch auf den erkrankten Jakob Mayer verzichten. Da sie immer wieder im Stau steckten, dauerte die Anreise der Gäste drei Stunden. Dennoch waren sie pünktlich am Sonthofener Sportgelände.
Kaum hatte jedoch Schiedsrichter Steckermeier die Partie angepfiffen, kamen die Rieser regelmäßig zu spät. Bereits nach zwei Minuten legte Hindelang ab auf Neuzugang Sezer Yazir, der Torwart Daniel Martin zu einer ersten Parade zwang. Auch Neuzugang Fabian Lutz vergab eine Großchance (5.) und nach einem Ballverlust von Nico Schmidt verzog der Ex-Kotterner Yazir aus der Distanz (11.). Die Gäste sahen nur die Absätze der Sonthofener Spieler. Arslans Hereingabe wurde eine Beute von Torwart Martin (17.), Jannik Holzapfel schoss nur knapp vorbei (19.) und auch beim Distanzschuss von Tobias Schmölz fehlte nicht viel (23.).
Bei Temperaturen um die 30 Grad kam die Trinkpause genau zur rechten Zeit. Die erste Offensivaktion der TSVler ließ bis zur 32. Minute auf sich warten, war dann aber gleich ein Hochkaräter: Mirko Puscher lief auf Torwart Marco Zettler zu und ließ sich auch von Musa Youssef nicht am Abschluss hindern, doch der Heimkeeper parierte. Zwei Minuten später musste sich Zettler dann doch geschlagen geben, als Simon Gruber einen Kopfball exakt platzierte. Zuvor hatte Hans Rathgeber Puscher auf die Reise geschickt und der schnelle Elchinger erreichte den Ball auf der Torauslinie. Der Treffer zeigte Wirkung, denn bis zum Halbzeitpfiff hatten die Einheimischen keine Aktionen mehr.
Dafür starteten sie mit frischem Elan in den zweiten Abschnitt. Gerade mal vier Minuten waren gespielt, als das in seiner Entstehung glückliche 1:1 fiel: Die flache Hereingabe von Phillip Simon wurde von Torhüter Martin nur unzureichend mit langer Hand geklärt. Das Leder kam postwendend zurück, wo es schließlich Markus Notz aus Kurzdistanz und mithilfe des Pfostens über die Linie drückte. In der 56. Minute sogar die Führung für die Platzherren, als der Ex-Memminger Fabian Lutz aus über 20 Metern genau in den Winkel traf – ein Traumtor. Kerscher reagierte sofort und brachte Jan Reicherzer. Der Amerbacher erreichte sofort Betriebstemperatur und erzielte nach Hereingabe von Puscher den 2:2-Ausgleich (66.).
Nun waren die Gäste wieder dem nächsten Tor näher und wieder war es nach der Trinkpause. Torwart Zettler wurde von Gruber und Meyer geprüft (76./77. Minute), der bei einem weiteren Linksschuss von Meyer einen Rückstand verhinderte (81.). In der Schlussphase hatten die Rieser die größeren konditionellen Reserven und ließen die schwache erste halbe Stunde vergessen.
Andreas Hindelang, Spielertrainer des 1. FC Sonthofen: „Ich bin mehr als zufrieden, ich glaube, wir haben ein Topspiel gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit. Da hatten wir vier Riesenchancen und uns allerdings nicht belohnt. Dann bekommen wir das 0:1, aber das ist Bayernliga. Die Flanke war sehr gut mit Zug und der Gruber läuft ein und hält den Kopf hin, das war sehr schwer zu verteidigen. Wie wir dann in der zweiten Halbzeit zurückkommen ist aller Ehren wert, zumal wir einen größeren Umbruch hinter uns haben.“
Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Die ersten 25 Minuten waren wir viel zu passiv, hatten keinen Zugriff zum Spiel und hatten Glück und einen guten Torhüter Daniel Martin, um nicht in Rückstand zu geraten. Das 1:0 von uns war über Rathgeber, Puscher und Gruber hervorragend rausgespielt. Bis zur Halbzeit sind wir gut gestanden und haben nichts mehr zugelassen. Nach der Pause waren wir erneut zu passiv und sind verdient in Rückstand geraten. Erst danach haben wir gezeigt, dass wir kicken können und uns sehr viele Chancen erspielt. Gegen Ende des Spiels wäre ein Sieg möglich gewesen, das Unentschieden war aufgrund der schwachen ersten Halbzeit allerdings gerecht.“
1. FC Sonthofen: Zettler; Schmölz, Notz, Holzapfel, Wiedemann, Yazir (ab 88. Bechter), Simon, Arslan (ab 71. Martin), Lutz, Hindelang (ab 90. +3 Lorenz), Youssef (ab 79. Sucur)
TSV Nördlingen: Martin; Käser, Rathgeber (ab 90. +3 Rauser), Schmidt, Schüler, Grimm, Puscher (ab 88. Badjie), Bosch (ab 57. Reicherzer), Taglieber, Gruber, Meyer (ab 90. +1 Trautwein)