Bayernliga Süd: Die 60-Punkte-Marke im Visier
Mit diesem kernigen Rechtsschuss erzielte der zweifache TSV-Torschütze Sasa Maksimovic (links) das 1:4. Marcello Ljubicic (Mitte) und Gabriel Wanzeck greifen nicht mehr ein. Foto: Klaus Jais |
06.05.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Der 6:2-Sieg des TSV Nördlingen gegen Garching fällt hoch aus, obwohl die Rieser nicht unbedingt brillieren. Mit dem Dreier bleibt eine theoretische Aufstiegschance.
Ihren neunten Auswärtssieg haben die Bayernliga-Fußballer des TSV Nördlingen gefeiert. Beim Vorletzten VfR Garching siegten die Rieser 6:2, obwohl es keines ihrer besseren Spiele war. Die Tore erzielten Sasa Maksimovic (2), Paul Rauser, Mario Taglieber, Jonathan Grimm und Julian Brandt. Schiedsrichter Christian Mayer benötigte in einem fairen Spiel keine einzige Gelbe Karte.
Vor 100 Zuschauerinnen und Zuschauern hätten die Gastgeber schon nach 30 Sekunden in Führung gehen müssen, doch Cengiz Basaran scheiterte an TSV-Torwart Daniel Martin. Die Rieser erwischten dagegen einen guten Start: Schon nach drei Minuten brachte Mario Taglieber die Gäste in Führung, als er sich im Zweikampf an der Strafraumgrenze behauptete und sein strammer Linksschuss neben dem Pfosten einschlug. Garching hatte aber in Person von Felix Günzel mit dem 1:1 die schnelle Antwort parat (7.). Rauser gelang es nicht, die Flanke von Harouna Boubacar zu verhindern. Doch noch vor der Pause sorgte Nördlingen für scheinbar klare Verhältnisse: Paul Rauser markierte aus Kurzdistanz die erneute Führung (12.). Vorausgegangen war ein Freistoß von Jens Schüler wegen Handspiels, den Simon Gruber von der Torauslinie auf den Torschützen zurücklegte. Sasa Maksimovic traf in der 26. Minute zum ersten Mal, erneut war ein Freistoß von Schüler wegen Handspiels der Ausgangspunkt.
Die Oberbayern hatten immer wieder Abschlüsse: So flog ein Schrägschuss von Roman Gertsmann am langen Eck vorbei (30.) und auch Günzel zielte nicht genau genug. In der 42. Minute schnürte Maksimovic seinen Doppelpack, als er zunächst geblockt wurde und dann im zweiten Anlauf platziert sein 13. Saisontor erzielte. Puscher reklamierte noch einen Elfmeter, als er mit Michael Appiah in Kontakt kam. Doch dem Schiedsrichter war die Berührung wohl nicht intensiv genug (45.) Besonders ärgerlich aus Garchinger Sicht: Drei der vier Gegentore in Durchgang eins resultierten aus individuellen Fehlern der Heimelf.
Auch nach dem Seitenwechsel waren für die Gastgeber Chancen da, nochmal heranzukommen. Felix Käser rettete vor dem einköpfbereiten Basaran und nach einem starken Konter verfehlte Gertsmann das Zuspiel von Appiah nur knapp. Es fehlte den Platzherren aber die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Die hatten dagegen die Nördlinger Gäste, die durch Jonathan Grimm (67.) auf 5:1 erhöhten. Mirko Puscher hatte für seinen Mannschaftskameraden zurückgelegt. Sehenswert ein 60-Meter-Pass von Käser in den Lauf von Gruber, der aber am inzwischen eingewechselten Stankic scheiterte.
Es war ein Spiel, in dem die Mannschaften den Gegner gewähren ließen. Appiah zielte genau auf Torwart Martin und auf der anderen Seite kam Julian Brandt zweimal zum Abschluss aus wenigen Metern (84.) In der 86. Minute machte Brandt nach Zuspiel von Puscher das halbe Dutzend perfekt. Boubacar konnte in der Schlussminute lediglich minimale Ergebniskosmetik betreiben und mit einem feinen Schuss fast in den Winkel den 2:6-Endstand erzielen (89.).
Brandt hätte nach Schröter-Zuspiel etwas für sein Torekonto tun können, doch Torwart Stanislav Stankic zeigte eine tolle Reaktion (90.+1). Der TSV Nördlingen erhält sich mit dem sechsten ungeschlagenen Spiel in Serie eine Minimalchance auf den Aufstieg, dürfte aber angesichts von fünf Punkten Rückstand auf Rang zwei beziehungsweise sechs auf Platz eins nur noch theoretisch eingreifen können.
Nico Basta, Trainer des VfR Garching: „Für die Zuschauer war es ein wunderbares Fußballspiel mit 14 Torschüssen für Garching und 15 für Nördlingen. Es ging munter auf und ab, von Taktik war auf beiden Seiten wenig zu erkennen. Wir haben drei Tore nach individuellen Fehlern kassiert und unsere Chancen nicht genutzt. Nördlingen war heute den Tick kaltschnäuziger, aber es hätte auch 6:6 ausgehen können.“
Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Das gleiche Ergebnis hatten wir bereits in der letzten Saison, allerdings beim Heimspiel. Es war ein flottes Spiel mit vielen Torraumszenen beiderseits. Die Gastgeber schonten bereits den einen oder anderen Akteur für die Relegationsrunde. Da müssen sie sich aber steigern. Garching spielte wie erwartet keinen Hauruck-Fußball, sondern sie spielen gerne gepflegt von hinten raus. Wir haben jetzt 58 Punkte und wollen im letzten Heimspiel gegen Ismaning die 60-Punkte-Marke knacken. Da erwartet uns allerdings ein ganz anderer Gegner, der die Relegation noch vermeiden kann.“
VfR Garching: Bals (ab 63. Stankic); Appiah, Ljubicic (ab 69. Gmell), Wanzeck, Basaran (ab 63. Monty Mendama), Bashota (ab 46. Seeger), Polat, Stefanovic, Boubacar, Gertsmann, Günzel
TSV Nördlingen: Martin (ab 88. Okun); Käser, Rauser (ab 65. Trautwein), Schmidt, Grimm, Mayer (ab. Meyer), Schüler, Puscher, Taglieber, Gruber (ab 69. Brandt), Maksimovic (ab 46. Schröter)