Bayernliga Süd: TSV eilt von Sieg zu Sieg
Jens Schüler (links) schoss per Freistoß das Tor des Tages für den TSV Nördlingen. Rechts am Ball: Felix Käser. Foto: Dieter Mack |
13. November 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten
Beim 1:0-Sieg gegen den TSV Dachau glänzen die Rieser nicht, zeigen sich aber souverän. Dabei verletzt sich ein wichtiger Akteur zuvor im Training.
Von Klaus Jais
Der Fußball-Bayernligist TSV 1861 Nördlingen eilt von Sieg zu Sieg. Der 1:0-Erfolg gegen den TSV Dachau 1865 war vor 420 Zuschauerinnen und Zuschauern zwar kein glanzvoller Sieg, aber die Rieser bauten damit ihre Serie auf sechs ungeschlagene Spiele in Folge (fünf Siege, ein Remis) aus. Die Oberbayern dagegen blieben das dritte Spiel in Folge sieglos.
Nördlingens Trainer Karl Schreitmüller war gegenüber dem grandiosen 5:1-Erfolg in Gundelfingen zu einer Änderung in der Startelf gezwungen gewesen: Mario Taglieber, der sich zu einer festen Größe im Mittelfeld entwickelt hat, erlitt im Donnerstagstraining eine lange Wunde oberhalb der Augenbrauen. Er wurde durch Paul Rauser ersetzt.
Nach einer eher verhaltenen Phase in den ersten 25 Minuten wurde Nördlingen stärker und auch aktiver, es fehlte eigentlich nur das Führungstor. Die Gäste wollten – wie auch die stabile Nördlinger Hintermannschaft – keinen Fehler machen. Sie hatten jedoch in der Offensive zwar Qualität, aber gar keine Durchschlagskraft. Julian Brandt hatte die erste Szene, als er aus 35 Metern in Richtung fast verlassenes Tor zielte, aber das Gehäuse verfehlte (3.). Nach zehn Minuten die beste Gästechance, als John Haist nach Zuspiel von Orkun Tugbay nur um Zentimeter vorbeischoss. Nach 18 Minuten die erste dicke Chance der Heimelf, als Nico Schmidt auf Mirko Puscher spielte und dessen Hereingabe brachte Simon Gruber nicht an Torwart Thanh Tran Duy vorbei.
Die Gäste streuten immer wieder Offensivaktionen ein, wie einen Schuss von Niclas Groß (21.). Fortan spielten aber nur noch die Einheimischen. Bei einer Maksimovic-Flanke kam Brandt um Sekundenbruchteile zu spät (23.). Schließlich zögerte Brandt nach einem Gruber-Zuspiel etwas zu lange mit dem Abschluss (31.) – Chance vertan. Es entwickelte sich das erwartete Geduldsspiel vor und um den Dachauer Sechzehner mit vielen Zwei- und Positionskämpfen.
In der 41. Minute gab es eine Chance aus der Kategorie „den muss er machen“. Aber es war nicht das Spiel des Simon Gruber, der nach feiner Vorarbeit von Brandt und Maksimovic aus vier Metern vergab. Eine Minute später zog Gruber aus spitzem Winkel ab, doch Torwart Tran Duy war längst warmgeschossen. Und auch an der letzten Szene der ersten Halbzeit war Gruber beteiligt, denn er verlor im Mittelfeld das Leder an Tugbay, der auf Sebastiano Nappo spielte, aber dessen Abschluss war harmlos (44.)
Der Chancenwucher der Gastgeber setzte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit fort. Brandt verfehlte eine Flanke von Puscher nur um eine Stiefelspitze (49.) und Maksimovic narrte nach einer Steilvorlage von Schüler zwei Dachauer, blieb aber dann am dritten hängen (60.). Die Gäste warteten eigentlich nur auf TSV-Fehler und wenn sich dann mal eine Halbchance eröffnete, dann wussten sie nichts damit anzufangen. Das 0:1 lag nur einmal in der Luft, als Eren Emirgan den Ball vors Tor brachte, aber der eingewechselte Nickoy Ricter kam nur um den Bruchteil einer Sekunde zu spät (72.). In der 75. Minute fiel das Tor des Tages: Maksimovic wurde 22 Meter vor dem Tor von Nikolaus Grotz gefoult und Jens Schülers Freistoß wurde noch von Mathias Leiber abgefälscht. Es war das vierte Saisontor des Wassertrüdingers. Der siebte Heimsieg kam nicht mehr in Gefahr. Im Gegenteil: Puscher setze sich im Zweikampf gegen Groß durch, sein Querpass erreichte Maksimovic, doch dessen Schuss wurde zur Ecke abgefälscht (82.).
Karl Schreitmüller, Trainer des TSV 1861 Nördlingen: „Das Fehlen der beiden Mittelfeldspieler Mario Taglieber und Jakob Mayer hat man gemerkt. Unsere Schaltzentrale war diesmal ungewohnt besetzt. Unseren derzeitigen Lauf müssen wir mitnehmen. Jetzt haben wir bereits 37 Punkte. Das Spiel nächste Woche beim Tabellenführer TSV Landsberg ist somit fast schon ein Spitzenspiel.“
Orhan Akkurt, Trainer des TSV Dachau 1865 : „Wenn man oben steht, dann hat man halt das notwendige Glück. Wir hingegen waren in den Abschlüssen nicht gut genug und nicht zwingend genug. Wenn man in der Tabelle unten steht, dann gibt es genau solche Spiele. Ich kann meiner Mannschaft jedenfalls nichts vorwerfen. Letztlich hat eine Standardsituation das Spiel entschieden.“
TSV 1861 Nördlingen: Martin; Käser (ab 84. Trautwein), Puscher, Schüler, Schmidt, Rauser (ab 63. Meyer), Grimm, Maksimovic, Gruber (ab 90. Mielich), Schröter (ab 88. Badjie), Brandt (ab 87. Pesut)
TSV Dachau 1865: Tran Duy; Bekaj, Nappo (ab 55. Kang), Tugbay (ab 55. Löser), Leiber, Zanker, Emirgan (ab 77. Manuba), Grotz, Haist (ab 68. Ricter), Kosuch (ab 84. Masmanidis), Groß