Bayernliga Süd: Derbysieg mit Psychospielchen
Die Nördlinger Fußballer haben sich beim 5:1 gegen den FC Gundelfingen bereits über den zehnten Saisonsieg freuen können. Foto: Walter Brugger |
6. November 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten
Nördlinger betreiben „Versteckspiel“ um Sasa Maksimovic und schießen den früh dezimierten FC Gundelfingen dann mit 5:1 ab.
Von Walter Brugger
Gundelfingen/Nördlingen Dass sich die Kicker des TSV Nördlingen im Schwabenstadion wohlfühlen, ist alles andere als ein Geheimnis. Im März hatten die Bayernliga-Kicker aus dem Ries mit 4:0 beim FC Gundelfingen gewonnen, diesmal setzten sie sogar noch einen drauf. Mit 1:5 (0:3) kassierten die Gundelfinger eine echte Derbyklatsche.
Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus. „Anfangs hatten wir Probleme“, gestand TSV-Coach Karl Schreitmüller, der heilfroh war, dass Patrick Högg den Pfosten und Laurin Völlmerk anschließend den Ball überhaupt nicht traf (4.). Zuvor hatten die Nördlinger ein Psychospielchen veranstaltet. Der bosnische Nationalspieler Sasa Maksimovic stand überhaupt nicht auf dem Spielberichtsbogen, machte sich aber normal warm und tauchte fünf Minuten vor Anpfiff plötzlich in der Startaufstellung auf. „Mir wurde das vom Schiedsrichter, der die Änderung vornehmen musste, erst vor dem Anpfiff mitgeteilt“, ärgerte sich FCG-Trainer Jasko Suvalic und war ohnehin nicht gut auf den Unparteiischen zu sprechen: „Die Kartenverteilung war nicht okay, selbst wenn das jetzt nach einem schlechten Verlierer klingt.“ Denn nachdem seine Schützlinge „unter aller Sau“ vor dem 0:1 verteidigt hatten, als nach einem Freistoß von Jens Schüler von der Mittellinie fünf Meter vor dem FCG-Tor den Ball annehmen und einschieben konnte, sollte wenig später schon eine Vorentscheidung fallen. FCG-Angreifer Völlmerk grätschte an der Seitenlinie Nördlingens Nico Schmidt um. „Ich habe ihn erwischt, aber ob es so schlimm war?“, meinte Völlmerk, und Nördlingens Coach Schreitmüller empfand den Platzverweis „schon als etwas hart.“ „Zu hart“, ergänzte Suvalic, „denn kurz zuvor gab es ein Foul von Maksimovic, das eher dunkelgelb war. Doch dafür gab es nichts.“ Eben jener Maksimovic sollte dann bis zur Pause für eine Vorentscheidung sorgen. Das 0:2 von Jens Schüler legte er auf, das 0:3 besorgte er gleich selbst.
Ganz hatte Suvalic die Hoffnung zur Pause noch nicht aufgegeben. „Wenn uns ein Tor gelingt, wird es vielleicht noch einmal spannend“, meinte der Bosnier. Patrick Högg gelang kurz nach Wiederanpfiff dieses 1:3. Doch TSV-Trainer Schreitmüller konnte sich „auf unser schnelles Umschaltspiel“ verlassen. Bevor es noch einmal eng wurde, leitete Gruber den Ball auf Julian Brandt weiter und der Ex-Gundelfinger machte mit dem 1:4 alles klar. Letztlich passte es auch ins Bild, dass sich der FCG das 1:5 selbst einschenkte. Leon Sailer lenkte den Ball nach der Angriffsaktion des eingewechselten Sainey Badjie ins eigene Netz.
FC Gundelfingen: Hozlinger – Durner (59. Grötzinger), Anzenhofer, Mijatovic, Seibold (81. Vihl) – Sailer, Heger – Högg (72. Tarakan), Noller (66. Djermanovic), Hafner (62. Schneider) – Völlmerk
TSV Nördlingen: Martin – Puscher, Schmidt, Schüler, Käser (72. Trautwein) – Schröter, Taglieber, Grimm (85. Schlicker), Maksimovic (68. Meyer) – Brandt (70. Pesut), Gruber (77. Badjie)