Bayernliga Süd: TSV auf der Erfolgswelle
Heimstettens Trainer Roman Langer sah in Sasa Maksimovic (vorne in Grün) den besten Nördlinger Spieler auf dem Platz. Foto: Dieter Mack |
23. Oktober 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten
Rieser klettern mit dem 2:1-Sieg gegen den SV Heimstetten in der Tabelle. Ein kleiner Kritikpunkt bleibt.
Von Klaus Jais
Der TSV 1861 Nördlingen fährt weiterhin einen Sieg nach dem anderen ein. Das 2:1 gegen den SV Heimstetten war für das Team von Trainer Karl Schreitmüller nun schon der sechste Dreier aus den vergangenen sieben Spielen. Paul Rauser (56.) und Mario Taglieber (72.) ließen die Gastgeber vor diesmal 440 Zuschauern jubeln. Der Anschlusstreffer – ein Eigentor von Nico Schmidt (90.+1) – kam für den SV Heimstetten zu spät, um die erste Niederlage seit drei Partien (sieben Punkte) noch abzuwenden.
TSV-Trainer Karl Schreitmüller veränderte die Startelf gegenüber der Vorwoche auf einer Position: Für den offensiven Manuel Meyer kam der defensive Paul Rauser ins Team. Es entwickelte sich von Beginn weg ein flottes Spiel. Erste Flanken von Mario Taglieber und Alexander Schröter kamen für Sasa Maksimovic beziehungsweise Jonathan Grimm um Zentimeter zu hoch (5./10.). Die Gäste zeigten fortan, dass sie zu Recht den dritten Tabellenplatz einnehmen. Die Kugel flipperte nur so durch die eigenen Reihen, doch Torchancen ließ die Nördlinger Deckung nicht zu.
Ein Abseitstor nach 20 Minuten und ein knappes Aufeinandertreffen von TSV-Torwart Martin und Sebastian Rosina 16 Meter vor dem Tor (29.) waren nicht mehr als Schreckmomente. Auf der anderen Seite glänzten Schröter und Puscher als Vorlagengeber: Einmal klärte ein SVH-Spieler gerade noch zur Ecke (26.), Sebastian Rosina hatte nach einer Maksimovic-Hereingabe die Hand am Ball (33.), und in der 34. Minute gab es die bis dahin stärkste Szene, als Torwart Maximilian Riedmüller einen tollen Schuss von Maksimovic um den Pfosten drehte. Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte den Oberbayern: Nach einem Ballverlust von Rauser traf der agile Gästekapitän Lukas Riglewski nur das Außennetz (39.), Simon Werner schob das Spielgerät am langen Pfosten vorbei (45. +1), und bei einem 20-Meter-Schuss von Kubilay Celik war Torwart Martin noch dran (45.+2).
Schon zum Ende der ersten Halbzeit hatte Regen eingesetzt, was aber die große Fangruppe des SVH nicht davon abhielt, weiter für Spektakel zu sorgen. So laut war es jedenfalls schon lange nicht mehr im Gerd-Müller-Stadion. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte attackierten die Oberbayern sofort den ballführenden Spieler. Doch die intelligenteren Lösungen hatten die Rieser parat. Nach einem Foul an Maksimovic platzierte Jens Schüler den Freistoß zu zentral (54.). Dann wurde Julian Brandt im Strafraum zweimal geblockt, bis letztlich Grimms Linksschuss von Torwart Riedmüller zur Ecke gelenkt wurde (55). Diese von Schüler auf den ersten Pfosten getretene Ecke wuchtete Paul Rauser per Kopf zum 1:0 in die Maschen (56.). Die Gäste deuteten immer wieder ihre Gefährlichkeit an. So scheiterte Riglewski an Torwart Martin, der auch im Nachfassen erster Sieger blieb (61.). Die Gastgeber produzierten Chancen im Minutentakt: Rosina rettete gerade noch vor dem eingewechselten Manuel Meyer (63.), der ebenfalls eingewechselte Jakob Mayer köpfte nach einer Ecke drüber (64.), Maksimovic traf den Pfosten (65.), und Maksimovic scheiterte am Torwart und den Nachschuss von Meyer beförderte Severin Müller von der Torlinie (68.). Das mehr als fällige 2:0 fiel schließlich in der 72. Minute durch Mario Taglieber, der den Treffer mit einem Zuspiel auf Puscher selbst eingeleitet hatte. Zwei Minuten später ließen die Gäste durch einen Lattentreffer von Riglewski aufhorchen. In der ersten Minute der Nachspielzeit kamen die Gäste durch Müller unter tatkräftiger Mithilfe von Nico Schmidt zum Anschlusstreffer. Die letzte Szene gebührte Maksimovic nach Zuspiel von Jakob Mayer, doch einmal mehr war bei Torwart Riedmüller Endstation. Schiedsrichter Maximilian Ziegler (FC Lindach, Gruppe Gerolzhofen) und seine Assistenten boten eine gute Leistung.
Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Der sogenannte Matchplan hat gegriffen, war aber während der Woche ein hartes Stück Arbeit. Ich bin heute richtig stolz auf die Truppe, die die Vorgaben richtig umgesetzt haben. Wir haben gut gefightet, hätten aber den Sack viel früher zumachen können.“
Roman Langer, Trainer des SV Heim-stetten: „Der Sieg war verdient. Wir haben nicht das auf den Platz bekommen, was wir uns vorgestellt hatten. Wir haben uns schwergetan und haben den Gegner auch anders erwartet, jedenfalls nicht mit dem 5-4-1-System. Zwei Dinge beherrschen die Nördlinger besonders gut, nämlich Standards wie beim 1:0 und Konter wie beim 2:0. Nördlingen hatte noch drei, vier dicke Torchancen, das Spiel hätte auch 4:1 ausgehen können. Bester Spieler beim TSV war Maksimovic; in der Form wird er nicht mehr lange in Nördlingen spielen.
TSV Nördlingen: Martin; Käser, Puscher, Schüler, Schmidt, Rauser (ab 58. Mayer), Grimm (ab 89. Pesut), Taglieber, Maksimovic, Schröter (ab 83. Badjie), Brandt (ab 58. Meyer)
SV Heimstetten: Riedmüller; Rosina, Pflügler (ab 10. Brogan, ab 75. Manole), Sakhi Zada (ab 68. Yildiz), Celik, Nollenberger (ab 46. H-Wold), Werner, Riglewski, Müller, Hoppe, Burke (ab 56. Karsak)