Bayernliga Süd: Dritter Sieg in Folge lässt den TSV jubeln

 
Simon Gruber (Mitte, grünes Trikot) hat mit seinem fünften Saisontor dem TSV Nördlingen zum Sieg verholfen. Seine Verletzung aber wiegt schwer. Foto: Dieter Mack

 

30. September 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten

Mit einem 1:0 bezwingt der TSV Nördlingen die Gäste aus Kirchanschöring. Die Verletzung eines Schlüsselspielers aber ist ein Wermutstropfen.

Von Klaus Jais

Die Formkurve des TSV 1861 Nördlingen in der Fußball-Bayernliga zeigt deutlich nach oben. Das 1:0 (1:0) gegen den SV Kirchanschöring war bereits der dritte Sieg in Serie. Den einzigen Treffer der Partie erzielte Simon Gruber (39.) zum Ende des ersten Durchgangs für die Hausherren. Seit mittlerweile acht Begegnungen wartet Kirchanschöring auf einen Sieg (fünf Unentschieden, drei Niederlagen) und bleibt damit in der Gefahrenzone der Liga. Schiedsrichter Xaver Fabisch verhängte sechs Gelbe Karten gegen die allerdings nicht unfairen Gäste und eine gegen den TSV (Jens Schüler) für ein harmloses Foul im Mittelkreis. Einziger Wermutstropfen ist die Verletzung des Torschützen, der dem TSV sicher fehlen wird.

Die Gastgeber begannen gegenüber dem Sieg in Erlbach mit zwei Änderungen in der Startelf: Jonathan Grimm und Paul Rauser spielten statt Nico Schmidt und Alexander Schröter, der erstmals in dieser Saison auf der Reservebank saß. Es war bis Mitte der ersten Halbzeit ein Spiel wie ein Feuerwerk: Ein Kracher folgte auf den anderen. Bereits nach sieben Minuten rettete Felix Bischoff bei einem Schuss von Simon Gruber auf der Linie und Sekunden später wehrte Torwart Egon Weber ein Geschoss von Grimm ab. Drei Minuten danach spielte Jakob Mayer einen klasse Pass auf Gruber, doch Torwart Weber parierte zur Ecke. Eher Befreiungsschlag als Torschuss war eine Aktion von Paul Rauser, der aus 40 Metern Torwart Weber aber nicht in Verlegenheit brachte (12.). Das offensive und ideenreiche TSV-Spiel setzte sich fort bei einem Rückpass von Gruber auf Mayer, doch dessen Linksschuss kam genau dorthin, wo der Torwart stand. Und auch ein Schüler-Freistoß kam zu zentral auf den SVK-Keeper (20./22.).

In der 24. Minute die erste Chance der Oberbayern, die im Anschluss an einen Eckball aus wenigen Metern das Tor verfehlten. Die Gäste spielten flott mit, waren spielerisch ebenbürtig, aber mit wenig Durchschlagskraft nach vorne. Einen Schuss von Samuel Schwarz parierte Torwart Alverik Montag jedenfalls sicher (35.) und auf der Gegenseite war bei einem Flachschuss von Gruber aus 20 Metern mehr möglich. In der 39. Minute fiel das Tor des Tages: Sasa Maksimovic setzte sich im Zweikampf durch, die Gäste erhofften einen Foulpfiff des Schiedsrichters, zögerten deshalb etwas, sodass der Bosnier in die Mitte auf Gruber passen konnte. Der 26-Jährige netzte treffsicher zu seinem fünften Saisontor ein.

Gruber hatte auch die erste Szene der zweiten Halbzeit, als sein Linksschuss nur knapp das lange Eck verfehlte (46.). Bei dieser Aktion verletzte sich der TSV-Angreifer am rechten Oberschenkel und wurde durch Alexander Schröter ersetzt. Grimm prüfte wenig später Torwart Weber mit einem Kopfball nach einer Ecke, und nach einer Stunde kamen erste Warnschüsse der Gäste. Zunächst scheiterte Manuel Omelanowsky an Torwart Montag, und Sekunden später visierte der auffällige Julian Galler das Lattenkreuz an.

Die Platzherren erarbeiteten sich jedoch ein Chancenplus: Schröter zielte über das Tor (68.) und dann schoss Schröter nach einem tollen Pass von Mario Taglieber am kurzen Eck vorbei (68.). Auch Maksimovic hatte zwei Abschlüsse, zielte jedoch vorbei beziehungsweise wurde gerade noch geblockt (71.).

Angesichts des knappen Spielstands ließen die Gäste nicht locker, hatten aber keine hochkarätigen Chancen. Einen Flachschuss von Jonas Kronbichler parierte Torwart Montag relativ leicht (77.). Zeitweise kamen die Gastgeber allerdings nicht mehr aus der eigenen Hälfte. Erst ein Pfostenschuss von Grimm und ein Grimm-Schuss über das Tor (81.) ließ die 510 Zuschauer wieder Beifall klatschen. Schröter machte nach einem Zuckerpass von Taglieber zu wenig aus dieser Chance (82.) und die Gäste hatten mit Schüssen von Nick Schreiber und Galler (84./85.) ihr letztes Pulver verschossen. Die letzte TSV-Szene hatte Manuel Meyer, dessen Eckball aufs kurze Eck aber Torwart Weber nicht überraschte (89.).

Bereits an diesem Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, steht für den TSV Nördlingen die nächste Aufgabe an, denn es wartet der 1. FC Sonthofen. Abfahrt ist um zehn Uhr, Spielbeginn in der Baumit-Arena ist um 14 Uhr. Die Allgäuer sind Tabellenelfter mit 16 Punkten, die Rieser belegen mit 21 Punkten Platz acht. Dabei hat der 1. FCS nur sechs Heim-, aber zehn Auswärtspunkte erreicht. Die 20 erzielten Tore verteilen sich auf neun verschiedene Spieler: Die Top-Torjäger sind Kevin Haug (sechs Treffer) und Andreas Hindelang (4).

TSV-Trainer Karl Schreitmüller kann wieder auf Nico Schmidt zurückgreifen, dafür fällt Simon Gruber aus. „Er tut schon weh, aber wir werden uns etwas einfallen lassen, damit wir auch dort punkten“, sagt der TSV-Trainer, der sich am Sonntag intensiv mit dem 1. FC Sonthofen beschäftigte.

In der bisher einzigen gemeinsamen Bayernligasaison 2018/19 gewannen die Rieser das Heimspiel 2:1 und spielten in Sonthofen 2:2. Beim letzten Aufeinandertreffen in der Landesligasaison 2021/22 konnte jeder sein Heimspiel gewinnen.

Mario Demmelbauer, Trainer des SV Kirchanschöring: „Heute haben insgesamt acht Spieler gefehlt, davon sind drei vollkommene Stammspieler, die top sind und Regionalligaerfahrung haben wie Christoph Dinkelbach und Elias Huber. Wir sind zu unerfahren. Es passieren deshalb Details, die uns die Spiele verlieren lassen. Beim 1:0 mag es sein, dass wir auf einen Foulpfiff gewartet haben, aber anschließend kann man ja immer noch verteidigen. Wir haben in der zweiten Halbzeit alles probiert, Engagement und Wille waren vorhanden. Das Spiel war ziemlich ausgeglichen.“

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Es war der dritte Sieg in Folge und das zweite Zu-null-Spiel hintereinander. Wenn es läuft, dann muss man es mitnehmen. Die Gäste hatten durchaus Chancen zum Ausgleich und waren bei Standards immer gefährlich. Ich habe Torwart Alverik Montag trotz des Ablaufs der Rotsperre von Daniel Martin im Tor belassen, weil er gegen Rain und Erlbach zwei gute Spiele zeigte. Die hinteren Mannschaften haben ebenfalls gepunktet, sodass wir nicht so richtig vom Fleck wegkommen, wie es sein könnte. Aber wenn wir selber punkten, können uns die anderen Ergebnisse egal sein.“

TSV Nördlingen: Montag; Käser, Puscher (ab 58. Meyer), Schüler, Rauser, Hertlein, Grimm, Maksimovic (ab 85. Pesut), Mayer, Gruber (ab 48. Schröter), Taglieber (ab 90. +2 Trautwein)

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