Bayernliga Süd: Den Junglöwen einen Punkt abgenommen
Der TSV Nördlingen (in Grün, links im Bild Jonathan Grimm, rechts Manuel Meyer) hat sich gegen die Zweite des TSV 1860 München ein 1:1 erspielt. Nach neun Spieltagen ist die Bilanz der Rieser mit jeweils drei Siegen, drei Remis und drei Niederlagen absolut ausgeglichen. Foto: Dieter Mack |
4. September 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten
Nördlingens Bayernliga-Fußballer liefern sich ein enges Match mit 1860 München II. Torhüter Martin hält in der Nachspielzeit einen Elfmeter und sichert das 1:1.
Von Klaus Jais
Wie schon beim 3:0-Sieg des TSV Nördlingen über den TSV Landsberg, so hatte sich auch beim Gastspiel des TSV 1860 München II eine ansehnliche Zuschaueranzahl im Gerd-Müller-Stadion eingefunden. 730 Besucherinnen und Besucher sahen ein rasantes, gutes Bayernligaspiel mit einem 1:1-Endergebnis. Mit dem ersten Heimremis dieser Saison konnten die Gastgeber zufrieden sein, schließlich parierte Torwart Daniel Martin in der zweiten Minute der Nachspielzeit einen Foulelfmeter des 18-jährigen US-Amerikanisch-Togoischen Stürmers Mansour Ouro-Tagba. Der Löwen-Stürmer und Devin Sür gehören zum Kader der Profimannschaft, hatten in der 3. Liga aber noch keinen Einsatz.
Erstmals in dieser Saison stand Felix Käser in der Startelf. Es war eine von vier Änderungen gegenüber der Anfangsformation in Deisenhofen. Neben Käser rückten Mirko Puscher, Simon Gruber und Sasa Maksimovic in die Startelf. Die Gäste zeigten in den ersten 25 Minuten Tempofußball vom Feinsten. Ein erster Schuss von Devin Sür landete genau bei Torwart Martin (5.) und Ouro-Tagba köpfte vorbei (7.).
Ein weiterer Schuss von Sür flog über das Tor, und kaum hatte der Sitznachbar auf der Tribüne geäußert „Lang dauert das nicht mehr“, schon bissen die Löwen zu. Nach einem auf den langen Pfosten geschlagenen Eckball blieb Torwart Martin in seiner Vorwärtsbewegung stehen und Yannik Seils köpfte zum 0:1 ein (11.).
Erst nach einer Viertelstunde die erste Offensivannäherung der Gäste, als Alexander Schröter parallel zur Strafraumgrenze lief, aber sein Linksschuss war keine echte Prüfung für Torwart Maximilian Rothdauscher. Der Vorwärtsgang der Gäste hatte eine höhere Frequenz: Claudio Milican ließ Jakob Mayer einfach stehen, doch sein 18-Meter-Schuss landete am Pfosten (18.) und zwei Minuten später kam Leon Tutic aus acht Metern zum Abschluss, doch Torwart Martin machte seinen Lapsus beim 0:1 wieder gut.
Ab der 25. Minute erreichten die Platzherren ein ausgeglichenes Spiel. Simon Grubers Linksschuss flog über das Tor, war aber wie eine Initialzündung. Nur zwei Minuten später ein tolles Zuspiel von Gruber auf Maksimovic, doch ein gegnerischer Spieler stand genau in der Schussbahn. Die Gäste waren nicht mehr so dominant und sahen sich verstärkt mit Abwehraufgaben konfrontiert. Schröter sah nach einem Foul an Moritz Rem die Gelbe Karte (33.), doch fünf Minuten später sahen die Zuschauer einen schulbuchmäßigen Konter, eingeleitet von Käser, von Gruber mit einem zentimetergenauen Zuspiel weitergeleitet auf Schröter, der sein sechstes Saisontor erzielte. Noch vor der Pause köpfte Jakob Mayer am Kreuzeck vorbei und ganz stark war ein Pass von Marc Hertlein entlang der Außenlinie. Puscher gab aus vollem Lauf nach innen, wo Gruber in Rücklage über das Tor zielte (43.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten die „Sechzger“ leichte Vorteile. Ein Schuss von Sür wurde zur Ecke abgefälscht und einen Schuss von Rem hatte Torwart Martin sicher. Dem TSV-Keeper gehörte längst die Lufthoheit im Fünfmeterraum. Bei den Einheimischen trickste Maksimovic am rechten Flügel, aber dann war Endstation bei Torwart Rothdauscher (53.). Der Löwen-Keeper stand auch bei einem Kopfball von Mayer richtig (64.). Käser wurde von Seils übel gefoult, der Schiedsrichter ließ die Gelbe Karte aber stecken (66.). Maksimovic dagegen sah nach einem Foul an Tutic den gelben Karton, wobei der Gefoulte ausgewechselt werden musste (69.).
Jede Mannschaft hatte Gelegenheiten zum zweiten Tor: Gruber köpfte nach einem weiten Freistoß von Jens Schüler knapp vorbei (74.) und auf der anderen Seite verfehlte ein Schrägschuss von Ouro-Tagba nur knapp den langen Pfosten, wo auch der eingewechselte Philip Kuhn knapp zu spät kam (82.). Kuhn versemmelte auch in der 83. Minute den Abschluss.
Die Junglöwen waren dem zweiten Tor etwas näher und wieder war es Kuhn, der die Chance zum 1:2 liegen ließ (90.). Es lief die erste Minute der Nachspielzeit, als der unermüdliche Ouro-Tagba von Käser zum Straucheln gebracht wurde. Schiedsrichter Maximilian Dadder (TSV Kirchenlaibach-Speichersdorf, Gruppe Bayreuth) blieb nichts anderes übrig, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Doch Torwart Martin tauchte beim Schuss von Ouro-Tagba in die richtige Ecke.
Karl Schreitmüller, Trainer des TSV 1861 Nördlingen: „Die Gäste haben gut begonnen, doch wir haben uns mit zunehmender Spieldauer immer besser auf sie eingestellt. Es war ein interessantes, abwechslungsreiches Spiel, in dem es hin und her ging. Wir hatten in der zweiten Halbzeit auch unsere Chancen, aber insgesamt müssen wir mit dem Remis zufrieden sein. Dem Elfmeter ging ein Foul an Mario Taglieber voraus und dann war der Gefoulte im Abseits.“
Frank Schmöller, Trainer des TSV 1860 München II: „Wir dominierten die ersten 20 Minuten und haben durch fehlerhafte Aktionen den Gegner ins Spiel gebracht. Das Tor zum 1:1 war ein richtig guter Mega-Konter, wo die Gastgeber uns richtig ausgehebelt haben. Wir haben die Siegchance in Form eines Elfmeters auf dem goldenen Tablett serviert bekommen. Aber wir haben eine junge Truppe, das muss sie lernen. Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht, aber ein Punkt hier ist zu wenig. Es war ein Spiel auf hohem Niveau, beide Mannschaften sind ein hohes Tempo gegangen und es waren intensive Zweikämpfe.“
TSV Nördlingen: Martin; Käser, Puscher (ab 67. Meyer), Schmidt, Hertlein, Schüler, Maksimovic (ab 89. Brandt), Gruber, Taglieber (ab 90. + 3 Beck), Mayer (ab 67. Grimm), Schröter (ab 80. Pesut)
TSV 1860 München II: Rothdauscher; Judge, Seils, Mila-Baier (ab 81. Kuhn), Rieder (ab 66. Becwar), Ouro-Tagba, Milican, Tutic (ab 71. Dordan), Rem, Sür (ab 90. +4 Neziri), Agbowo (ab 77. Bangerter)