Bayernliga Süd: Schlusslicht Kirchheim verlangt alles ab

 
Schwer getan haben sich die Nördlinger Fußballer beim Heimspiel gegen Kirchheim, so wie hier Simon Gruber (in Grün), der in dieser Szene noch im Fallen das 1:0 für die Rieser erzielt. Foto: Dieter Mack

 

21. August 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten

Bayernliga Süd: Mit dem 4:2 gegen den Kirchheimer SC gelingt den TSV-Fußballern der ersehnte zweite Heimsieg. 360 Zuschauer sehen die erwartet schwere Partie. Gruber, Schröter und Taglieber treffen.

Von Klaus Jais

Vor 360 Zuschauerinnen und Zuschauern hat der Fußball-Bayernligist TSV 1861 Nördlingen den zweiten Heimsieg der Saison gefeiert. Das 4:2 (2:1) gegen das auch nach sieben Spieltagen sieglose Schlusslicht Kirchheimer SC war allerdings ein hartes Stück Arbeit. Für den TSV erzielten der unermüdliche Simon Gruber (2), Alexander Schröter und Mario Taglieber die Tore.

Gegenüber der 1:3-Niederlage gegen den TSV Kottern nahm Cheftrainer Karl Schreitmüller zwei Änderungen in der Startelf vor: Für den im Urlaub weilenden Mirko Puscher und Sasa Maksimovic standen Jonathan Grimm und Paul Rauser in der Anfangsformation. Bereits in der sechsten Minute gingen die Gastgeber in Führung: Einen Flachschuss von Mario Taglieber konnte KSC-Torwart Martin Egner nicht festhalten, der nachsetzende Simon Gruber war zur Stelle – 1:0. Bereits zwei Minuten später spielte Marc Hertlein auf Gruber, der den Ball zwar elegant mit der Brust annahm, aber ihn letztlich doch nicht unter Kontrolle brachte. Auffälligster Gästespieler war in dieser Phase Sebastian Zielke, der zweimal auf Linksaußenposition vors Tor gab, aber Jens Schüler, beziehungsweise Torwart Daniel Martin, waren zur Stelle (10./12.). Der TSV ließ die Gäste immer mehr ins Spiel kommen, doch außer einem Freistoß von Antonijo Prgomet aus 25 Metern über das Tor (15.) kamen sie lange Zeit zu keinen Chancen. Aber auch die Gastgeber blieben bis zur 25. Minute ohne Möglichkeiten. Dann aber lupfte Grimm in den Strafraum auf Gruber, dessen Lupfer über den Torwart von Andrii Hert auf der Torlinie geklärt wurde.

Die Gäste waren drauf und dran, das 1:1 folgen zu lassen. So fehlte bei einem Kopfball von Hert nach einer Ecke nicht viel und Hertlein kassierte nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte. Der 1:1-Ausgleich passierte schließlich in der 36. Minute: Paul Rauser ließ sich an der Seitenlinie ausspielen, der Pass in die Mitte erreichte Alessandro Cazorla und der drückte bei seinem dritten Saisontor das Spielgerät aus wenigen Metern über die Torlinie. Bereits zwei Minuten später die erneute Führung für den TSV Nördlingen: Gruber erlief sich einen nahezu aussichtslosen Ball an der Eckfahne, die scharfe Hereingabe erreichte am langen Pfosten Alexander Schröter, der überlegt sein sechstes Saisontor erzielte. In der 43. Minute wurde Gruber nach Zuspiel von Hertlein gerade noch geblockt, der Ball kam wieder zu Hertlein, dessen Schlenzer das Tor verfehlte. Mit einem 18-Meter-Schuss von Taglieber endete die erste Hälfte.

Es war klar, dass die Gäste bei diesem Spielstand nichts unversucht lassen würden. Der Ball lief durch die Gästereihen besser, als dies beim TSV der Fall war. In der 61. Minute erhöhte Gruber mit dem Rücken zum Tor per Kopf auf 3:1. Hertlein hatte das Tor eingeleitet. Die Gäste gaben sich niemals geschlagen und hatten bereits in der 70. Minute einen Hochkaräter durch Cazorla, der an Torwart Martin scheiterte. Dieser musste dann in der 74. Minute doch noch hinter sich greifen, als der eingewechselte Marwin Bindner aus wenigen Metern das Anschlusstor erzielte. Eine Zeigerumdrehung später kam der eingewechselte Luka Pesut zum Abschluss, wobei Torwart Egner einmal mehr unsicher wirkte.

Binnen weniger Minuten ereigneten sich die spielentscheidenden Szenen. Zunächst landete ein fulminanter Kracher von Max Vitzthum am Pfosten (77.) und in der 80. Minute fiel das 4:2. Beim ersten Saisontor von Taglieber wurde der Schuss noch abgefälscht und die Kugel flog im Bogen über den KSC-Keeper ins Netz. Der eben erst eingewechselte Daniel Ernst wurde von Gruber angespielt, verfehlte aber knapp das lange Eck (84.). Auf der Gegenseite rettete Grimm kurz vor der Linie bei einem Schuss von Ertugrul Nacar (88.). Schiedsrichter David Kern (DJK Wülfershausen, Gruppe Schweinfurt) verteilte die Gelben Karten ausschließlich an TSV-Spieler, war aber der Partie ein guter Leiter.

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Es war heute ein sehr wichtiger Dreier. Wir hatten einen genauen Matchplan, wie wir den KSC knacken können. Der Plan hat auch immer wieder gut funktioniert, bis auf die Passagen, in denen die Mannschaft wieder in ihr eigensinniges Fahrwasser geriet. Die Gäste können mit ihrem System unheimlichen Druck ausüben, das ist ihnen heute nicht gelungen. Wir haben es vor allem in der zweiten Halbzeit mit viel Disziplin runtergespielt. Die beiden Sechser, Jonathan Grimm und Jakob Mayer, bekommen heute ein Sonderlob, sie mussten richtig arbeiten. Mit Jens Schüler und Nico Schmidt sind wir heute kompakt gestanden.“

Steven Toy, Trainer des Kirchheimer SC: Wir haben zwei vermeidbare Tore kassiert. Beim 1:0 ließ der Torwart abprallen, den hätte er sicher fangen müssen, und beim zweiten Tor haute der Verteidiger über den Ball drüber. Das darf einfach nicht passieren. Ansonsten finde ich, haben wir es ganz ordentlich gespielt. Wir hatten einen satten Pfostenschuss, Nördlingen macht vier Minuten später durch einen Ball, der hinten reinfällt, das 4:2. Das sind die Unterschiede, wenn man in der Tabelle hinten steht.

TSV Nördlingen: Martin; Schüler, Rauser (ab 74. Käser), Hertlein (ab 86. Trautwein), Schmidt, Grimm, Mayer, Gruber, Meyer (ab 46. Maksimovic), Schröter (ab 70. Pesut), Taglieber (ab 83. Ernst)

Kirchheimer SC: Egner; Milla Nava, Ecker (ab 58. Özdemir), Zielke, Wilms (ab 53. Maiberger), Prgomet, Nacar, Mauerer (ab 68. Vitzthum), Cazorla, Schmöller (ab 70. Bindner), Hert (ab 83. Kraus)

TPL_BEEZ2_ADDITIONAL_INFORMATION

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok