Bayernliga Süd: Verdient, aber trotzdem ärgerlich
Mit 1:3 unterliegen die Nördlinger (in Grün) dem TSV Kottern. Im Bild scheitern Maksimovic (Nummer 7) und Schmidt (Nr. 27) an Kotterns Duchardt. Foto: Mack |
14. August 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten
Der TSV Kottern nimmt drei Punkte aus dem Ries mit. Auch wenn die Niederlage in Ordnung geht, sorgen einige Schiedsrichterentscheidungen für Verdruss.
Von Klaus Jais
Nach dem Galaauftritt gegen den TSV Landsberg folgt die Ernüchterung: Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen verlor gegen den TSV Kottern 1:3 (0:1). Der Sieg der Gäste war verdient, wenngleich der Schiedsrichter mindestens zweimal durch seine Entscheidung Tore der Gastgeber verhinderte. „Zieh doch gleich ein rotes Trikot an“, rief ihm ein Zuschauer noch während des Spiels zu.
Der in Urlaub weilende Nördlinger Cheftrainer Karl Schreitmüller wurde von seinen Co-Trainern Mark Merz und Julian Brandt vertreten. Nach exakt 90 Sekunden gingen die Gäste in Führung, als der Ball über mehrere Stationen durch den Strafraum lief, bis schließlich der Japaner Joichiro Shibata mit einem Flachschuss traf. Zwei Minuten später machte sich Schiedsrichter Julian Leykamm (TSV 72 Kleinschwarzenlohe, Gruppe Jura Nord) zum ersten Mal unbeliebt, als er einem regulären Kopfballtreffer von Simon Gruber nach einer Flanke von Nico Schmidt die Anerkennung verweigerte. Nach zehn Minuten wäre Sasa Maksimovic an Dennis Hoffmann vorbei gewesen, doch der Schiri entschied hier auf Stürmerfoul. Dann ließ Torwart Mormone eine Meyer-Flanke aus seinen Fängen, doch Alexander Schröter kam beim Abpraller nicht zum Abschluss.
Kottern presste hoch, provozierte so Ballverluste der Rieser. Beispielsweise verlor Schmidt das Leder an Schad, der spielte schnell auf Kai Dusch, doch dessen Schuss war kein Problem für Torwart Martin (17.). Eine Minute später eine schlampige Abwehr von Torwart Martin, doch Paschek konnte kein Kapital daraus schlagen. Fichtl, Dusch und Schad setzten die Heimabwehr ganz schön unter Druck. Dennoch ergaben sich Ausgleichschancen. So wurde Meyer von Hoffmann klar gefoult, mit einer ersten Reaktion zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Doch der vom Tatort weiter entfernt stehende Assistent signalisierte, dass der Tatort nicht im Strafraum war. So gab es nur Freistoß statt Strafstoß, doch den Hammerschuss von Jens Schüler parierte Torwart Mormone (28.).
Es war ein abwechslungsreiches Spiel mit vielen Torraumszenen: Torwart Martin parierte einen Linksschuss des auffälligen Kai Dusch nach einem Zuspiel von Paschek (30.). Auch ein Flachschuss von Schad wurde eine Beute von Martin (31.), der auch das 0:2 verhinderte, als Dusch allein auf ihn zulief (40.). Gelegenheiten der Gastgeber waren vorhanden: Puscher vernaschte seinen Gegenspieler und passte dann vors Tor, wo Meyer dem Ball aber nicht mehr die entscheidende Richtungsänderung geben konnte (36.). Außerdem rettete Hoffmann mit dem Kopf kurz vor der Torlinie (41.), und einen Flachschuss von Schröter parierte Torwart Mormone sicher.
Kurz nach dem Wiederanpfiff schied Mario Taglieber wegen einer Nackenverletzung aus. Der eingewechselte Jonathan Grimm hatte gleich mit seinem ersten Ballkontakt eine Kopfballchance, doch Mormone parierte glänzend (47.). Statt 1:1 hieß es zwei Minuten später 0:2, als ein ansatzloser Schuss von Paschek aus über 20 Metern im Nördlinger Gehäuse einschlug (49.). In der 61. Minute sogar das 0:3, als Dusch seine Leistung krönte, indem er einen blitzsauberen Konter erfolgreich abschloss. Die eigentliche Stärke der Rieser, das schnelle Umschaltspiel, präsentierten diesmal die Allgäuer. Dusch hatte sogar die Chance zum 0:4, doch seine Volleyabnahme flog vorbei. In der 64. Minute das 1:3, als Sasa Maksimovic eine Ecke von Schüler aus wenigen Metern über die Linie beförderte.
Nun schien sogar das Anschlusstor möglich: Grubers Linksschuss hatte Power, kam jedoch zu zentral auf den Torwart (67.), Puscher versäumte nach Grimms Zuspiel den Abschluss, und ein Kopfball von Gruber war gar nicht so ungefährlich, denn Torwart Mormone lenkte ihn vorsichtshalber über die Latte. Die Gäste hatten ihrerseits auch nur noch eine gute Offensivszene, doch der Distanzschuss von Jocham hatte die ideale Flughöhe für Torwart Martin (74.).
Mark Merz, Co-Trainer des TSV Nördlingen: „Wir haben es im gesamten Spiel nicht geschafft, den Kampf des TSV Kottern anzunehmen. Die Gäste waren cleverer und reifer und haben abgeklärter gespielt. Wir waren auch nicht in den Zweikämpfen so präsent wie sonst. Beim vermeintlichen Kopfballtor von Gruber lag der Schiedsrichter falsch, es hat sich niemand beschwert und dann gibt der das reguläre Tor nicht. Auch bei dem nicht gegebenen Elfmeter und anderen Kleinigkeiten war der Schiedsrichter nicht für uns.“
TSV Nördlingen: Martin; Schmidt, Hertlein (ab 75. Käser), Schüler, Mayer (ab 88. Pesut), Taglieber (ab 47. Grimm), Schröter (ab 66. Rauser), Puscher (ab 82. Badjie), Maksimovic, Gruber, Meyer