Bayernliga Süd: Nächster Top-Gegner tritt in Nördlingen an

 
Mario Taglieber (rechts) behauptet sich im Zweikampf gegen Odin Redier (Türkspor Augsburg). Foto: Klaus Jais

 

12. August 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten

Der TSV Kottern kommt nach drei Siegen in Folge ins Ries. Der TSV Nördlingen hat aber erst kürzlich bewiesen, dass er auch Top-Teams nicht fürchten muss.

Von Klaus Jais

Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen hat es an diesem Samstag im Heimspiel gegen den TSV Kottern erneut mit einer Spitzenmannschaft zu tun. Die Gäste belegen mit zehn Punkten den fünften Platz und wollen den Abstand zu Überraschungs-Tabellenführer SV Erlbach nicht größer werden lassen als die aktuellen drei Punkte. Anpfiff durch Schiedsrichter Julian Leykamm (TSV 72 Kleinschwarzenlohe, Gruppe Jura Nord) ist um 17 Uhr.

Dritter Sieg im fünften Spiel – so lautet die Bilanz der Allgäuer nach dem 3:2-Derbysieg gegen den 1. FC Sonthofen am vergangenen Mittwoch. Die Gastgeber lagen vor 1250 Zuschauerinnen und Zuschauern bereits 0:2 in Rückstand, drehten dann aber die Partie mit drei Treffern zwischen der 60. und 75. Minute. Die Phase, in der eigentlich pausiert werden soll, war die ausschlaggebende in dieser Partie. Denn nach einer katastrophalen ersten Halbzeit („Fehlpass-Festival“), „reflektierten sich die Jungs selber“. Die Folge war, dass die Truppe von Frank Wiblishauser nach der Pause diese Begegnung noch drehen konnte. „Wir haben dann definitiv ein anderes Gesicht gezeigt und sind in einen Rausch gekommen“, so der Trainer der Allgäuer. Die Mannschaft aus dem Kemptener Stadtteil St. Mang war mit einem 0:0 gegen Erlbach und einer 1:4-Niederlage in Landsberg in die Saison gestartet. Danach folgten drei Siege in Folge gegen Kirchanschöring (2:0), Türkspor Augsburg (5:0) und am Mittwoch Sonthofen. Der Sieg bei Türkspor war der erste Auswärtsdreier der Gäste.

Kottern ging noch in der ersten Halbzeit in Führung und schaffte das, was dem TSV Nördlingen am Mittwoch nicht gelang, nämlich das 0:2. Zehn Punkte aus fünf Spielen. Ein jetzt dann doch geglückter Start? „Klar wollen wir wieder ’ne gute Runde spielen. Das heißt aber nicht, dass wir aufsteigen müssen, oder so. Mit der Leistung zum Start in Erlbach war ich gar nicht zufrieden. Mit unserm Auftritt trotz der hohen Niederlage in Landsberg schon. Es bleibt dabei: Wenn wir alles reinschmeißen und hundert Prozent geben, isses auch mal ok, zu verlieren“, sagt Wiblishauser.

Nördlingens Abteilungsleiter Andreas Langer sagt im Vorwort der neuen 40 DIN-A4 Seiten umfassenden Stadionzeitung „stadion aktuell“: „Der TSV Kottern ist eine spiel- sowie kampfstarke Truppe, die in dieser Saison bestimmt wieder um die ersten Plätze der Bayernliga Süd mitspielen wird. In der vergangenen Saison wurden die Allgäuer Fünfter in der Abschlusstabelle, eine Platzierung, welche die Mannschaft von Frank Wiblishauser am Ende der Saison 2023/24 nochmals verbessern möchte.“

Langer geht aber nicht nur auf den Gegner ein, er ruft auch das letzte Heimspiel in Erinnerung: „Unsere Mannschaft hat beim letzten Heimspiel gegen Landsberg eine hervorragende Leistung gezeigt und verdient mit 3:0 gegen den Meisterfavoriten gewonnen. Beobachter dieser Partie sprachen von einem der besten Heimspiele der letzten Jahre. Umso schwieriger wird es heute sein, den Euphorie-Schalter wieder umzulegen und mit den gleichen Tugenden wie gegen Landsberg zu Werke zu gehen. Nur mit derselben Leidenschaft, gepaart mit Zweikampfstärke, Laufbereitschaft sowie Siegeswillen können wir heute etwas Zählbares gegen den Allgäuer Favoriten mitnehmen. Die Mannschaft von Cheftrainer Karl Schreitmüller wird bestimmt den richtigen Matchplan mitbekommen haben, um heute erneut eine gute Leistung zeigen zu können.“

Gerade die positive Entwicklung junger Spieler hebt Langer hervor: „Ich freue mich besonders, dass Spieler wie Mario Taglieber oder Daniel Ernst gerade eine tolle Form haben. Dies ist ein weiterer Beleg für unsere nachhaltige Ausbildung, von der Jugend über die U23 in die erste Mannschaft!“ Langer lobt aber auch die zahlreichen Fans: „Sie waren ein wichtiger Faktor und trugen unser Team durch diese Partie und führten zu einer engen Verbindung zwischen Mannschaft sowie Zuschauer.“ Gegen den TSV Kottern werden Sasa Maksimovic und Manuel Meyer zum Kader stoßen. Meyer hat am Donnerstag bereits wieder trainiert. Der Bosnier dagegen hätte eigentlich gegen Türkspor Augsburg spielen sollen, aber er ist erst seit wenigen Wochen in Arbeit und hat kein Anrecht auf einen frühzeitigen Feierabend.

Felix Käser, der gegen Türkspor auf der Bank saß, aber nicht eingewechselt wurde, wird voraussichtlich am Sonntag beim Spiel der Kreisligamannschaft gegen die SpVgg Deiningen mitwirken. Trainer Karl Schreitmüller meinte unmittelbar nach Bekanntwerden des Kotterner Sieges über Sonthofen: „Das 3:2 nach 0:2-Rückstand hat den TSV Kottern einerseits viel Kraft gekostet, sorgt aber andererseits für Euphorie. Es war immerhin der dritte Sieg in Folge.“

Die Allgäuer haben nach dem fünften Spieltag bereits acht verschiedene Torschützen in ihren Reihen. Bereits dreimal hat Matthias Jocham (29) getroffen. Top-Neuzugang war Tim Bergmüller, der in der Regionalliga beim FV Illertissen spielte. Der Japaner Joichiro Shibata kam vom Bezirksligisten Oberstdorf, der inzwischen 37-jährige Martin Dausch spielte zwei Jahre beim FC Memmingen, Michael Singer kam vom FV Illertissen II und war zuvor beim FC Memmingen II.

Schließlich wechselte noch Torwart Julian Methfessel vom VfB Durach nach Kottern, war aber in den ersten Spielen nur die Nummer zwei hinter dem deutsch-italienischen Keeper Antonio Mormone.

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