Bayernliga Süd: Kracher im Abstiegskampf

Mirko Puscher (Nummer 5) und Marc Hertlein fehlten zuletzt gegen Schalding-Heining, sollen aber gegen Dachau dabei sein. Hier eine Szene aus dem Hinspiel, das Nördlingen mit 1:4 verlor. Archivbild: Klaus Jais

29. April 2023
Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Der TSV Nördlingen empfängt den Verfolger Dachau. Das Hinspiel haben die Rieser verloren – und sie werden ausgerechnet jetzt von Verletzungssorgen geplagt.

Langsam geht es in der Bayernliga Süd in die heiße und damit auch in die entscheidende Phase: Die Spiele werden weniger und damit auch die Möglichkeiten, Patzer auszubügeln. Nur noch fünf Spieltage stehen in dieser Saison auf dem Programm. Das Spiel des TSV Nördlingen gegen den nur zwei Punkte schlechter platzierten TSV Dachau 1865 wurde von 15.30 Uhr auf 17 Uhr am Samstag verlegt. Was erwartet den TSV?

Seit Mitte März gibt bei den Oberbayern der neue Cheftrainer Orhan Akkurt die Kommandos. Der Ex-Profi tritt in die Fußstapfen von Alexander Weiser, der aus privaten Gründen seinen Rücktritt erklärt hatte. Akkurt bleibt vorerst bis Saisonende Trainer bei 1865, eine weitere Zusammenarbeit ist aber nicht ausgeschlossen.

Mit Mario Gratzl aus Hebertshausen und Thomas Mitsakos aus Karlsfeld hat der TSV Dachau 1865 zwei weitere Spieler aus der Region verpflichtet. Nach den bereits feststehenden Neuzugängen Daniel Zanker und Antonio Masmanidis hat der TSV Dachau in der Winterpause bereits vier neue Spieler verpflichtet, die aus der Region stammen. Dies solle auch die Strategie für die Zukunft sein, teilt der Verein mit. Die Verpflichtung dieser Akteure nennt sich „Unternehmen Klassenerhalt ohne Relegation“. Wie schwer dies wird, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Der TSV hat als 14. zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, sprich Platz 13. Wobei man wissen muss, dass sich aus den beiden Staffeln Süd und Nord auch der bessere 14. die Relegation ersparen kann. Derzeit ist die Lage so: 14. in der Bayernliga Nord ist die SpVgg Bayern Hof mit 30 Punkten. Die Dachauer haben bei einem Spiel mehr 33 Zähler auf der Habenseite. Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen schaut es jedoch wieder ganz gut aus beim TSV 1865, was den Klassenerhalt betrifft.

Oliver Wargalla und Christos Trifinopoulos haben den Verein verlassen. Erfolgreichste Torschützen sind Marcel Kosuch mit acht und Sebastiano Nappo mit sieben Toren. Nappo wurde am 8. April gegen den TSV Kottern nach 67 Minuten ausgewechselt und stand in den darauffolgenden Spielen gegen Landsberg und Schwaben Augsburg wegen einer Schulterverletzung nicht im Kader. Unter der Woche stand in Dachau das Halbfinale des Sparkassen-Cups an: Dachau gewann das Derby der ewigen Stadtrivalen gegen den ASV Dachau mit 5:3 (2:2) nach Elfmeterschießen.

Beim TSV Nördlingen ist diese Woche die Grippe- und Verletztenwelle eingetreten. Torwart Stefan Besel, Jonathan Grimm und Julian Brandt konnten wegen Grippe die gesamte Woche nicht trainieren. Leon Dammer (Knieverletzung) und Benito Alisanovic (Muskelfaserriss/Zerrung) haben sich im Montagstraining verletzt. Marc Hertlein unternahm am Donnerstag die ersten Gehversuche nach seinen Wadenproblemen und auch der an Grippe erkrankte Mario Taglieber war erstmals am Donnerstag wieder im Training. Wegen Schichtarbeit konnte Julian Bosch die gesamte Woche nicht trainieren. Der in Schalding-Heining fehlende Mirko Puscher steht diesmal zur Verfügung.

Nördlingens Trainer Karl Schreitmüller sagt über Dachau: „Sie stehen sehr kompakt, das wird eine richtig schwere Hausnummer. Sie spielen mit Dreier- und Fünferkette und mit diesem Block schieben sie auch vor. Sie gehen immer wieder ins situative Angriffspressing.“ Schreitmüller fügt an: „Wir müssen wieder ins Fighten hineinkommen, irgendwann muss das Spielglück wieder zu uns zurückkommen. Jeder Spieler weiß, um was es geht, wir wollen den Klassenerhalt möglichst frühzeitig sichern und es nicht auf den letzten Spieltag ankommen lassen.“ Angesichts der drohenden Ausfälle werden die drei Spieler der Zweiten (Luca Trautwein, Maximilian Beck und Sainey Badjie) zum Spielerkader dazugenommen. Das Hinspiel ging mit 4:1 an Dachau. Für die Rieser wird das unter Umständen dann wichtig, wenn es am Ende der Saison bei Punktgleichheit um den direkten Vergleich geht.