Bayernliga Süd: Nördlinger Premiere in Passau

 
Berthold Grimmeisen ist der Torwarttrainer der Nördlinger. Er lobt die Entwicklung seiner Schützlinge Daniel Martin, Stefan Besel, Alverik Montag und Jonas Bonn. Foto: Klaus Jais  

22. April 2023
Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Erstmals ist der TSV zu Gast beim SV Schalding-Heining, dem Tabellenführer aus Niederbayern. Die entscheidenden Spiele für den Klassenerhalt kommen aber erst danach.

Die Bayernliga-Fußballer des TSV 1861 Nördlingen haben an diesem Samstag ein Auswärtsspiel vor sich, das in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes ist: Zum einen ist der Gegner SV Schalding-Heining der Tabellenführer, und zum anderen gastieren die Rieser zum ersten Mal überhaupt beim Passauer Stadtteilverein. Nebenbei ist der SVS-H der einzige niederbayerische Vertreter der Bayernliga Süd, und mit rund 270 Kilometer Entfernung haben die TSVler die zweitweiteste Anreise vor sich. Nur die Strecke nach Kirchanschöring ist mit 303 Kilometern noch etwas weiter. Anpfiff im Reuthinger Weg ist um 16 Uhr, Abfahrt mit Omnibus um zehn Uhr.

Seit Dienstag ist die Tabelle der Bayernliga Süd begradigt, wobei der SV Kirchanschöring – ganz im Sinne des TSV Nördlingen – gegen den VfR Garching 2:0 gewann. Garching bleibt damit sechs Punkte hinter den Riesern. Beim Start in die Frühjahrsrunde war die Ausgangsposition für die Niederbayern vielversprechend, denn der Vorsprung zum Rangzweiten FC Memmingen betrug komfortable acht Zähler. Inzwischen sind es nur noch drei Punkte. Der sofortige Wiederaufstieg ist kein Selbstläufer, dennoch wird die Meisterschaft nur über den SVS-H laufen, der im Herbst überragend spielte. Ein Beispiel ist das starke Hinspiel in Nördlingen, das mit einem 2:1-Sieg der damaligen Gäste endete. Auswärts haben die Niederbayern bereits 31 Punkte geholt, zu Hause etwas weniger (27). Auch der TSV Nördlingen ist in der Fremde erfolgreicher als im Gerd-Müller-Stadion (13 Heim-, 22 Auswärtszähler).

Auf Winter-Neuzugänge verzichtete Schalding. Mit Alexander Kurz wird jedoch ein langjähriger Leistungsträger wieder voll angreifen. Auch Kapitän Sebastian Raml wird nach seinem im Sommer erlittenen Kreuzbandriss schon wieder dabei sein, allerdings in den kommenden Wochen erst heranführend trainieren. Offensivmann Patrick Rott wird der Köck-Truppe bis auf Weiteres aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stehen. Mit 58:30 haben die Schützlinge von Trainer Stefan Köck das beste Torverhältnis der Liga. Zwölf verschiedene Spieler teilen sich die 58 Treffer auf, allen voran Markus Gallmaier mit 18 Treffern, gefolgt von Fabian Schnabel mit acht Toren.

Nördlingens Trainer Karl Schreitmüller blickt auf die 0:1-Niederlage gegen den TSV 1860 München II zurück: „Wenn der Etienne am Anfang das Tor macht, dann läuft das Spiel ganz anders. Gegen so einen Gegner muss ein Punkt das Minimum sein. Das Spielglück war gegen die Löwen nicht auf unserer Seite.“ Dann gibt der TSV-Chefcoach ein allgemeingültiges Statement ab: „Man kann uns nicht mit Vereinen wie Pipinsried, Rain, Dachau oder Garching vergleichen. Diese Vereine holen in der Winterpause noch drei, vier Spieler. Das ist in Nördlingen nicht möglich, hier spielen nur Akteure, die schon in der Jugend beim TSV gespielt haben. Es wird vergessen, dass Felix Käser seit Anfang August sowie Torwart Daniel Martin und Nicolai Geiß seit Beginn der Frühjahrsrunde fehlen. Dabei handelt es sich um tragende Säulen. Käser würde normalerweise hinten links spielen, dann könnte Mirko Puscher vorn spielen. So muss er aber hinten spielen, wo er eigentlich gar nicht hingehört.“

Auch die über ein normales Maß hinausgehende Einsatzbereitschaft lobt Schreitmüller am Beispiel von Mittelfeldspieler Grimm: „Bei Jonathan Grimm sind von drei Bändern zwei gerissen, und trotzdem spielte er nach fünf Tagen wieder Fußball. Er hat nur ein Spiel ausgesetzt. Trotz Prüfungen in seinem Polizeiabschluss kam er trotzdem, das würde manch anderer nicht machen.“ Zum anstehenden Auswärtsspiel sagt Schreitmüller: „Wir haben jetzt eine richtig schwierige Aufgabe vor uns, aber die nächsten Gegner sind alle tabellarisch um uns herum, und da müssen wir zeigen, dass wir in der Bayernliga bleiben wollen.“ Gegenüber dem vorherigen Spiel wird es eine Umstellung in der Anfangself geben, da Puscher wegen Prüfungen ausfällt. Zudem ist Julian Brandt nach wie vor verletzt.

Am vergangenen Mittwoch waren Stefan Besel und Alverik Montag im Torwarttraining. Jonas Bonn fehlte, da ihm ein Weisheitszahn gezogen wurde. „Ich denke, er wird ein, zwei Wochen fehlen“, sagt Torwarttrainer Berthold Grimmeisen. Daniel Martin macht bereits Aufbautraining. Grimmeisen erklärt: „Wir trainieren mit verschiedenen Ballgrößen und verschiedenen Ballhärten, sodass er wirklich greifen muss.“ Über die aktuelle Nummer eins, Stefan Besel, sagt der Torwarttrainer: „Er zeigt gute Trainingsleistungen, er hat sich die momentane Stärke erarbeitet. So wie er trainiert, diese Leistung ruft er im Spiel auch ab. Er hat in den bisherigen sieben Spielen zwei Zu-null-Spiele gehabt und insgesamt neun Gegentore kassiert. Er hat bisher nicht gepatzt, er hat eine gewisse Ausstrahlung und er hat Selbstvertrauen bekommen.“ Das Torwarttraining macht Grimmeisen Spaß, „weil man auch sieht, wie sich die Keeper sukzessive weiterentwickeln“.

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