Bayernliga Süd: Ein Punkt, mit dem man leben kann
Dominik Krizanac foult hier Nördlingens Julian Brandt (Nummer 23). Jakob Mayer und Ismanings Kapitän Daniel Weber beobachten die Szene. Foto: Klaus Jais |
7. November 2022 | Quelle: Rieser Nachrichten (jais)
Der TSV Nördlingen kommt in Ismaning zu einem 1:1-Unentschieden. Günstige Schiedsrichterentscheidungen haben einen Anteil am Punktgewinn der Rieser.
Einerseits hat es der Bayernligist TSV 1861 Nördlingen versäumt, mit dem FC Ismaning einen direkten Abstiegskonkurrenten in der Tabelle hinter sich zu lassen, andererseits hätten die Nördlinger sich nicht beklagen können, wenn Schiedsrichter Andreas Hummel in der Schlussphase auf Elfmeter für die Heimelf entschieden hätte. So waren letztlich beide Mannschaften mit dem 1:1 (0:0)-Unentschieden zufrieden.
TSV-Trainer Karl Schreitmüller schickte die gleiche Startelf ins Spiel, die in der Vorwoche in Erlbach gewonnen hatte. Die ersten Offensivszenen gehörten der Heimelf: Ismanings Japaner, Ryohei Nishikawa, wollte zwischen Nico Schmidt und Jakob Mayer durchpreschen und kam dabei zu Fall (10.). Schiedsrichter Hummel winkte sofort weiter, hätte aber drei Minuten später beinahe auf den Anstoßkreis zeigen müssen, als nach einem Zweikampfverlust von Jonathan Grimm der Ex-Unterhachinger Yasin Yilmaz von der Mittellinie abzog und Torwart Daniel Martin im Rückwärtslaufen gerade noch zur Ecke lenkte.
Grimm war es aber auch, der exakt auf Alexander Schröter flankte, der aus fünf Metern den schwierig zu nehmenden Ball drüber schoss (15.). Auf der anderen Seite landete auch eine Volleyabnahme von Yilmaz über dem Gehäuse (18.).
Seine erste Bewährungsprobe hatte FCI-Torwart Lorenz Becherer in der 28. Minute: Julian Brandt spielte auf Manuel Meyer und dessen Linksschuss parierte Becherer zur Ecke. Auch einen Schröter-Schuss nach langem Sprint von Mirko Puscher wehrte der FCI-Torwart ab. Sein Gegenüber Daniel Martin stand ihm in nichts nach, als er einen Yilmaz-Schuss über die Latte lenkte (34.). Schließlich flog noch ein Flachschuss von Jonas Redl knapp vorbei (35.), doch insgesamt waren beide Mannschaften nicht zwingend genug vor dem gegnerischen Tor.
30 Sekunden waren nach Wiederanpfiff gespielt, als Brandt genau im richtigen Moment Schröter auf die Reise schickte, der mit einem trockenen Linksschuss zum 0: 1 traf und dabei sein achtes Saisontor erzielte. Doch keine drei Minuten später bereits der Ausgleich: Jonas Redl setzte sich im Strafraum gegen Grimm und Schmidt durch, spielte einen Querpass vors Tor, wo der bis dahin völlig wirkungslose Torjäger Daniel Gaedke aus wenigen Metern sein zehntes Saisontor erzielte. Nach einer Stunde zog Brandt aus 18 Metern ab, doch Torwart Becherer parierte den Flachschuss. Noch größer war die Chance von Schröter, der nach einem Zuspiel von Etienne Perfetto am FCI-Keeper scheiterte.
Insgesamt riskierte die Heimelf mehr, Trainer Stijepic wechselte sogar Abwehrchef Jobst aus und brachte mit dem 20-jährigen Bastian Lommer und Daniel Bux frisches Personal (69.). Kaum war Wirbelwind Lommer im Spiel, schon zwang er Torwart Martin zu einer Fußabwehr (72.). Die Oberbayern hatten vielversprechende Offensivszenen, aber irgendwie entschieden sie sich immer falsch, beziehungsweise spielten ihre Angriffe nicht sauber zu Ende. Die letzte TSV-Patrone feuerte Nicolai Geiß ab, Torwart Becherer konnte abwehren (82.). Ein Tor des eingewechselten Nikolai Davydov wurde wegen Abseits nicht anerkannt (89.) und als Lommer von Geiß mit den Händen geschubst wurde, sah der Referée erneut kein elfmeterwürdiges Foul (90. + 2).
Mijo Stijepic, Trainer des FC Ismaning: Ich kann mit dem Unentschieden gut leben, zumal mein Torwart zweimal hervorragend pariert hat. Wenn man das ganze Spiel sieht, dann hatten wir eine leichte Überlegenheit, aber im letzten Viertel wurden immer die falschen Entscheidungen getroffen. Besonders auffällig war dieses Manko heute bei meinem japanischen Mitspieler Nishikawa, der bestimmt zehnmal die falsche Entscheidung traf. Er war es aber auch, der in der ersten Halbzeit elfmeterreif gefoult wurde. Positiv ist, dass wir den direkten Vergleich gewonnen haben.
Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: Es war ein ausgeglichenes, kämpferisches Spiel mit den größeren Chancen für uns. Nach dem Ausgleich haben wir uns wieder gefangen und es ging hin und her, die beste Gelegenheit hatte wieder Schröter in guter Position alleine vor dem Torwart. Insgesamt können wir heute mit dem Punkt gut leben und ich bin mit der Mannschaftsleistung sehr zufrieden. Besonders zufrieden war ich heute mit Jens Schüler, der körperlich sehr präsent war.
FC Ismaning: Becherer; Roth, Redl, Schädler (ab 58. Mittermaier), Jobst (ab 69. Lommer), Weber, Krizanac, Kubina, Gaedke (ab 69. Bux), Yilmaz, Nishikawa (ab 87. Davydov)
TSV Nördlingen: Martin; Schüler, Schmidt, Hertlein (ab 65. Perfetto), Puscher, Grimm, Gruber (ab 78. Pesut), Mayer, Meyer (ab 64. Geiß), Schröter, Brandt (ab 86. Dammer)