Bayernliga Süd: Wer ist der bessere Aufsteiger?

 
Die Leistenprobleme von Julian Brandt (in blau-weiß) sind behoben. Links Torwart Emre Sahin und Kai Dusch vom TSV Kottern. Foto: Klaus Jais  

29. Oktober 2022 | Quelle: Rieser Nachrichten (jais)

Der TSV Nördlingen fährt am Sonntag zum SV Erlbach, der zusammen mit den Riesern aufgestiegen ist. Die Oberbayern fallen bisher durch ihre stabile Abwehr auf.

Am letzten Spieltag der Vorrunde betritt Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen unbekanntes Terrain: Die Reise geht zum Mitaufsteiger SV Erlbach. Schiedsrichter Yannick Eberhardt, FV Burgberg (Gruppe München Süd) pfeift die Partie an diesem Sonntag um 14.30 Uhr in der Holzbau Grübl Arena an. Erlbach liegt im nördlichen Landkreis Altötting und hat rund 1250 Einwohner. Abfahrt ist um zehn Uhr.

Die Oberbayern spielten von 2013 bis 2015 in der Landesliga Südost, dann eine Saison in der Bayernliga, wo sie als 17. sofort wieder abstiegen. In der Landesliga erreichten sie in den ersten drei Jahren zweistellige Tabellenplätze, in der Corona-Saison 2019/21 wurden sie Vizemeister und vergangene Saison erfolgte als souveräner Meister der Landesliga Südost der erneute Aufstieg in die Bayernliga. Seit fünf Spieltagen ist der SV Erlbach sieglos: Gegen Memmingen, Landsberg und Schwaben Augsburg wurde verloren, gegen Gundelfingen und Kottern jeweils Remis gespielt. Der jüngste Sieg datiert bereits vom 9. September, als das Heimspiel gegen Hallbergmoos 4: 1 gewonnen wurde. Die 20 erreichten Punkte verteilen sich auf 15 Heim- und fünf Auswärtszähler. Erlbach agiert mit Spielertrainer Lukas Lechner, der am Sonntag 34 Jahre alt wird und der die zweite Saison dort spielt. Neuzugänge der Erlbacher sind Tobias Hofbauer (vom SV Schalding-Heining), Thomas Breu, Simon Hefter und Andreas Bobenstetter (alle vom FC Töging) und Stefan Loher (von Pfarrkirchen). Breu ist mit fünf Treffern der torgefährlichste Akteur der Gastgeber.

„So wird es schwierig, überhaupt Punkte zu holen. Nicht einmal ein Unentschieden wäre gerecht gewesen“, sagte Ralf Peiß, sportlicher Leiter des SV Erlbach, nach der 1: 3-Niederlage seiner Mannschaft vergangene Woche beim TSV Schwaben Augsburg. Umso mehr will der SVE vor eigenem Publikum gegen den Mitaufsteiger TSV 1861 Nördlingen ein anderes Gesicht zeigen. Immerhin wird Erlbach die Halbserie definitiv auf einem sicheren Nichtabstiegsplatz abschließen. Der Vorsprung auf die Gefahrenzone beträgt aktuell aber nur vier Zähler. Spielertrainer Lechner und Maximilian Sammereier, die zuletzt krankheitsbedingt pausieren mussten, könnten zurückkehren.

Wieder auf den Trainingsplatz in Nördlingen zurückgekehrt ist Trainer Karl Schreitmüller, der vorige Woche gegen Kirchanschöring passen musste. Er war zwar wegen Erkrankung nicht live dabei, schaute aber zu Hause auf sporttotal.tv zu. „In ein paar Minuten wurde das Spiel verloren. Meine Spieler haben bei den Gegentoren nur zugeschaut und wirkten pomadig bis überheblich. Viele knappe Spiele werden in der zweiten Hälfte entschieden, wenn man aber in der ersten Halbzeit schon vier Gegentreffer kassiert, dann braucht man nicht mehr hoffen, dann ist es vorbei. Wir haben die vier Gegentore zu einfach bekommen. Vielleicht wäre es anders gelaufen, wenn der Elfer beim Stand von 1: 2 reingeht. Gleichwohl war ein Remis im Bereich des Möglichen“, so Schreitmüller.

Der TSV-Coach hat sich bereits zwei Spiele der Platzherren angeschaut und dabei festgestellt: „Sie stehen hinten sehr kompakt und warten auf Fehler. Wenn man gegen eine solche Mannschaft in Rückstand gerät, das kommt schon fast einer Niederlage gleich. Da sie wenig zulassen haben sie selbst bei Niederlagen knappe Ergebnisse. Vier Gegentore in einer Halbzeit – so wie wir – ist dem SVE noch nie passiert. Wir haben die Chance den SVE in der Tabelle zu überholen. Auch im Hinblick auf die weitere Saison ist es für uns ein ganz wichtiges Spiel.“

Marc Hertlein kommt bei den Nördlingern wieder dazu und Etienne Perfettos Erkrankung ist ausgeheilt, er hat bereits wieder gut trainiert. Auch Julian Brandt ist wieder fit, sein Leistenproblem sind auskuriert. Der spielende Co-Trainer kam in den vergangenen drei Spielen nur zu Minuteneinsätzen. Bis auf Felix Käser steht das komplette Personal zur Verfügung. „Jetzt gilt es eine Festung zu stürmen, die Erlbacher sind vor allem zu Hause eine ganz harte Nummer. Erst 16 Gegentore – weniger hat keine andere Mannschaft. Wir brauchen Punkte vor der Winterpause. Wir können klarstellen, wer der beste Aufsteiger ist. Mit leeren Händen will ich die lange Heimfahrt nicht machen“, so Trainer Schreitmüller abschließend.

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