Bayernliga Süd: TSV nimmt einen Punkt mit
Der zweifache Torschütze Manuel Meyer (Grün-Schwarz) kommt beim Schuss von Damjan Dordan etwas zu spät. Foto: Klaus Jais |
12. September 2022 | Quelle: Rieser Nachrichten (jais)
Der TSV Nördlingen erreicht ein 3:3 gegen die Reserve von 1860 München. Bei einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung haben die Rieser das Glück auf ihrer Seite.
In zehn Spielen hat die U21 des TSV 1860 München nur vier Gegentore kassiert. Gegen den TSV 1861 Nördlingen waren es in einem Spiel gleich drei Gegentore. Endergebnis: 3:3 nach 2: 0-Pausenführung für die Rieser und 2:3-Rückstand. Es war übrigens im elften Spiel erst das erste Remis für die Nördlinger, während die Junglöwen mit bereits sechs Unentschieden die Remiskönige der Liga sind.
Nach der Heimpleite gegen Türkspor Augsburg nahm Nördlingens Trainer Karl Schreitmüller eine Änderung in der Anfangsformation vor: Für Alexander Schröter kehrte Nico Schmidt ins Team zurück. Auf dem sehr gut bespielbaren Stadionplatz in Gilching gaben die wieselflinken Junglöwen von Beginn an Gas. Nach einem Foul an Lorenz Knöferl gab es Freistoß, den Maxim Gresler scharf aufs Tor brachte, was Torwart Daniel Martin Probleme bereitete (4.). Zwei Minuten später geriet eine Rettungsaktion von Nicolai Geiß zum Stresstest für Torwart Martin.
In der achten Minute gelang den Gästen das Führungstor: Manuel Meyer gab einen Freistoß in Nähe der Eckfahne scharf vors Tor, alles bestaunte nur die Flugbahn des Balles, bis dieser im langen Eck lag. Der Heimmannschaft gelang es, das Tempo hoch und den Ball flach zu halten, aber die optische Überlegenheit führte nicht automatisch zu besseren Abschlüssen. Marco Mannhardt zielte ebenso weit vorbei wie Kevin Goden, nur ein Kopfball von Samir Neziri nach Gresler-Flanke war nahe am Tor. Nicht ungefährlich auch eine Ecke von Damjan Dordan, bei dem Torwart Martin mit Reflex den Ausgleich verhinderte (32.). Wesentlich effektiver waren die Nördlinger: Ein genaues Anspiel von Mirko Puscher erreichte Julian Brandt, dessen 22-Meter-Schuss noch leicht abgefälscht wurde und unerreichbar für Torwart Julius Schmid einschlug (41.). Die Gastgeber glänzten mit Doppelpässen, spielten aber manchmal zu hektisch und spielten oft den letzten Pass nicht sauber.
Die zweite Hälfte begann mit einer Attacke von Torwart Daniel Martin in die Beine von Mannhardt, doch Schiedsrichter Kevin Kassel (SpVgg Unterhaching) von der Gruppe München-Süd bewertete die Situation als nicht elfmeterwürdig. Doch auch die Gäste hatten zwei dicke Chancen in Form von Manuel Meyer, wobei sich einmal der Torwart reaktionsschnell zeigte.
Löwen-Trainer Frank Schmöller nahm nach 62 Minuten bereits den dritten Wechsel vor. Der permanente Druck der Heimelf konnte auf Dauer nicht verteidigt werden. Innerhalb von nur zwei Minuten machten die Oberbayern aus einem 0: 2 ein 2: 2. Zunächst wurde ein Freistoß von Gresler von Fabian Rother ins kurze Eck verlängert (64.) und dann war gegen den Flachschuss von Goden kein Kraut gewachsen (66.). Nun wollten die Einheimischen auch den Sieg. Nico Schmidt warf sich in einen Schuss von Marko Zivanovic und der ebenfalls eingewechselte Colin Beutel wurde von Geiß knapp innerhalb des Strafraums gefoult. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und Mannhardt verwandelte souverän zur erstmaligen Führung der Heimelf. (78.). Doch die Gäste erzwangen den Teilerfolg: Alexander Schröter behauptete sich auf der rechten Außenbahn, spielte quer durch den Fünf-Meter-Raum, an dessen Ende Meyer aus spitzem Winkel Maß nahm (84.). In der vierminütigen Nachspielzeit kassierte Fabian Rother noch eine Gelb-Rote Karte (90. + 2), wobei er die erste Gelbe Karte bereits nach einer halben Stunde erhalten hatte.
Frank Schmöller, Trainer des TSV 1860 München II: Wir wussten, dass Nördlingen ein unangenehmer Gegner ist. Sie haben eine starke körperliche Präsenz und spielen einen einfachen Fußball. Wir haben heute nicht gut verteidigt. Zu den Elfmetersituationen ist zu sagen, dass er einen Elfmeter auf jeden Fall geben muss, meiner Meinung nach war der nicht gegebene Strafstoß mit Torwartsituation der Klarere.
Karl Schreitmüller, Trainer des TSV 1861 Nördlingen: Die Münchner sind, was Tempo und Dynamik betrifft, stärker als der TSV Landsberg. Im Abschluss zeigten die Gastgeber Schwächen, ein richtiger Torjäger fehlt ihnen. Wir haben aber nicht allzu viel zugelassen. Den von Nicolai Geiß verursachten Elfmeter hätte es nicht gebraucht, weil der Löwen-Spieler ging ja nicht aktiv aufs Tor zu. Heute kam durch die Einwechselspieler frischer Schwung, sie fielen vom Niveau nicht ab.
TSV 1860 München II: Schmid; Gresler, Dordan, Mannhardt (ab 80. Leibelt), Neziri (ab 46. Wach), Knöferl (ab 62. Beutel), Feil (ab 46. Zivanovic, ab 90. + 4 Winkler), Sponer, Goden, Rother, Judge
TSV 1861 Nördlingen: Martin; Hertlein, Schmidt, Schüler, Geiß, Puscher (ab 80. Dammer), Mayer, Grimm, Gruber (ab 64. Schröter), Meyer (ab 87. Imeri), Brandt (ab 72. Perfetto)