Landesliga Südwest: Mehr Spitzenspiel geht nicht
Eine Szene aus dem Hinspiel: Simon Gruber (in Weiß-Blau) wird von Sonthofens Manuel Schäffler gefoult. Rechts Armin Bechter. Foto: Klaus Jais |
30. April 2022 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Tabellenführer TSV Nördlingen kann gegen den Zweiten 1. FC Sonthofen für eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft sorgen.
Fällt heute eine Vorentscheidung um die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga Südwest? Die Fakten: Tabellenführer TSV 1861 Nördlingen (63 Punkte) empfängt den Tabellenzweiten 1. FC Sonthofen (58 Punkte, aber ein Spiel weniger). Schiedsrichter Rico Spyra (FC Erding) pfeift das Spiel der nördlichsten gegen die südlichste Mannschaft der Spielklasse um 15.30 Uhr an.
Der 1. FC Sonthofen war bereits am Mittwoch dieser Woche im Einsatz: Das erste von zwei Nachholspielen gegen den stark ersatzgeschwächten 1. FC Garmisch-Partenkirchen wurde überraschend nicht gewonnen (0:0) und nächsten Mittwoch steht das zweite Nachholspiel gegen den SC Ichenhausen auf dem Programm. Angesichts der Heimstärke der Oberallgäuer – der 1. FCS ist die einzige Mannschaft der Liga ohne Heimniederlage – ist davon auszugehen, dass sie dieses Spiel gewinnen werden.
Der TSV Nördlingen hat es aber noch selbst in der Hand. Ein Heimsieg gegen die Allgäuer wäre auch für einen eventuellen direkten Vergleich wichtig, denn in Sonthofen unterlag der TSV 2:4. Der TSV Nördlingen ist seit acht Spielen ungeschlagen und bis auf die Verletzten Nicolai Geiß und Julian Bosch sind alle Spieler an Bord. „Wir freuen uns natürlich auf dieses Spiel. Erster gegen den Zweiten ist immer etwas Besonderes. Sonthofen ist eine sehr erfahrene Mannschaft, im Schnitt auf jeder Position vier Jahre älter als wir. Diese Abgezocktheit mussten wir im Hinspiel schmerzlich erfahren, als wir verdient verloren haben. Wichtig wird sein, Sonthofen wenig Platz zu geben und aggressiv in den Zweikämpfen zu sein“, erklärt TSV-Trainer Daniel Kerscher.
Im Gerd-Müller-Stadion trifft der beste Angriff (TSV 66 Treffer) auf die beste Abwehr (1. FCS 25 Gegentore). Gewinnt eine der Mannschaften, würde das die Titelchancen des Tabellendritten TSV Gilching/Argelsried erheblich schmälern. Ein Unentschieden wäre das Wunschergebnis der Mannschaft aus dem Norden des Landkreises Starnberg, die dann eine Woche später den TSV Nördlingen zu Gast hat.
Die heutigen Kontrahenten standen sich in den letzten zehn Jahren gerade dreimal gegenüber. In der Bayernliga-Saison 2018/2019 gewann der TSV sein Heimspiel 2:1 und in Sonthofen trennte man sich 2:2. Und in der Vorrunde siegte der 1. FCS verdient mit 4:2. Trainer der Allgäuer ist Benjamin Müller. Mit Andreas Hindelang (9 Treffer), Jannik Keller, Marc Penz (beide 8), Gregor Mürkl und Kevin Haug (beide 6) haben sie gleich mehrere torgefährliche Spieler im Team.
„TSV 1861 Nördlingen gegen den 1. FC Sonthofen, Erster gegen Zweiter, mehr Spitzenspiel geht nicht in der Landesliga Südwest. Man muss kein großer Prophet sein, um zu wissen, dass die heutige Partie einen vorentscheidenden Charakter für den Ausgang der Meisterschaft hat. Grundsätzlich wird heute viel auf die einzelne Tagesform unserer Akteure ankommen“, sagt TSV-Abteilungsleiter Andreas Langer, der ergänzt: „Es hat uns in den letzten Wochen immer ausgezeichnet, dass die Spieler, die neu in die Mannschaft kamen bzw. während der Partie eingewechselt worden sind, für frische Impulse gesorgt haben.“ Zum TSV-Personal: Max Knöpfle war diese Woche krank. Ob er dabei sein kann, wird sich erst am Samstagmorgen zeigen. Nick Geiß beginnt nach seinem Sehnenanriss wieder mit dem Lauftraining. Die Teilnahme am Mannschaftstraining ist noch nicht möglich. Torwart Daniel Martin hat Rückenprobleme, will aber alles tun, um beim Spiel dabei zu sein. Mario Taglieber fällt weiterhin mit Muskelfaserriss aus.