Bayernliga Süd: Zeit ist reif für den ersten Saisonsieg
Torwart Andre Behrens steht möglicherweise heute in Ismaning zwischen den Pfosten. Foto: Klaus Jais |
17. August 2019 | von Klaus Jais
Nach zuletzt vielen guten Ansätzen will der TSV Nördlingen beim Auswärtsspiel in Ismaning das Glück erzwingen. Die Oberbayern haben daheim dreimal gepatzt
Das ist die Crux an der Drei-Punkte-Regelung: Während der heutige Gegner des TSV Nördlingen, der FC Ismaning, schon vier von sechs Spielen verloren hat und die Rieser erst zweimal als Verlierer den Platz verließen, haben die Oberbayern bereits sechs Punkte, die Schröter-Schützlinge aber nur vier Punkte auf ihrem Konto. Der FCI erreichte seine sechs Zähler durch Auswärtssiege in Hankofen-Hailing und Pullach, hat aber alle drei Heimspiele gegen Kottern, Kirchanschöring und zuletzt den TSV Schwaben Augsburg verloren. Der FCI wird somit heute (Spielbeginn 14 Uhr, Abfahrt 10.30 Uhr) gegen den TSV Nördlingen endlich den ersten Heimsieg feiern wollen.
„Mit Ismaning erwartet uns eine sehr große Hürde, denn Cheftrainer Mijo Stijepic formte – nicht zuletzt mit den Neuzugängen Taijiro Mori und Orhan Akkurt – eines der spielstärksten Bayernligateams. Ich meine, aktuell einige Parallelen zwischen Ismaning und Nördlingen zu erkennen, denn beide Mannschaften waren speziell in den letzten Begegnungen mit einer hohen Ballbesitzquote und durchaus überlegenem Spiel ausgezeichnet worden, doch die Endergebnisse lassen zu wünschen übrig“, erklärt TSV-Trainer Andreas Schröter, der regelmäßig mit seinem Trainerkollegen Stijepic telefoniert, da Ismaning immer den Nördlinger Gegner eine Woche zuvor hat.
„Durch die stabilen Leistungen gegen Kirchanschöring und letzte Woche gegen den Tabellenführer Wasserburg haben wir uns jedoch einige Pluspunkte in Sachen Selbstvertrauen zurückgeholt. Wir müssen mit hoher Intensität im Defensivverbund möglichst fehlerfrei agieren und unsere offensive Dynamik gezielter und schlussendlich effektiver einsetzen“, fordert Coach Schröter. Ein Fragezeichen steht hinter Torwart Daniel Martin, der sich demnächst seine Metallplatte nach seiner schweren Kopfverletzung herausoperieren lassen muss, sich zudem mit Leistenbeschwerden herumplagt. Keeper Andre Behrens konnte nach seinem Arbeitsunfall (Schnittverletzung an der Hand) das Mannschaftstraining wieder aufnehmen. Jonas Halbmeyer wurde am Dienstag in München erfolgreich am Meniskus operiert (mindestens drei Monate Pause), weshalb in diesem Jahr wohl mit keinem Einsatz des Spielmachers mehr zu rechnen ist. Youngster Julian Bosch weilt noch im Urlaub.
Der Trainer registriert vor allem Probleme in der Defensive
FCI-Trainer Mijo Stijepic (40), der mehr Konstanz in dieser Saison von seiner Mannschaft fordert und nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben möchte, sagte zu Saisonbeginn: „Ich habe keine Lust, in den gleichen Gewässern wie in den vergangenen Jahren zu fahren.“ Doch der FC Ismaning ist nun wieder da, wo er nie wieder hin wollte. Nach vier Niederlagen in sechs Spielen ist der FCI zurück in der unteren Tabellenregion. Je zwei Tore haben bislang Daniel Weber, Angelo Hauk und Orhan Akkurt erzielt. Letztgenannter spielte in der letzten Saison noch bei Türkgücü München; der Mittelstürmer gilt als dauergefährlich. Stijepic suchte nach der dritten Heimniederlage am vergangenen Wochenende die Gründe in seiner Mannschaft: „Wir haben zu viel zugelassen. Mit Viererkette in der zweiten Hälfte sogar noch mehr als anfangs die Dreierkette. Dieses Spiel wird mir einige schlaflose Nächte bereiten.“
Über die Qualität des Schlafs von Nördlingens Trainer Andreas Schröter ist nichts bekannt, aber die Zeit für den ersten Sieg in dieser Saison ist einfach reif. Gegen Pullach, Kirchanschöring und zuletzt Wasserburg fehlte es nur am abstrakten Begriff des Spielglücks.