Landesliga Südwest: Die Abwehr als Erfolgsgarant
Vermutlich die klassische Version eines „Springinsfeldes“: Michael Abele beim Versuch, die Flanke seines Gegenspielers zu verhindern. Foto: Dieter Mack |
18. Oktober 2012
Tabellenführer Gundelfingen hat erst 14 Gegentore zugelassen. TSV trotzdem selbstbewusst Von Klaus Jais
Nur zwei Punkte trennen die ersten vier Mannschaften der Landesliga Südwest. Und zu diesen Teams gehört auch der TSV Nördlingen, der heute (Spielbeginn 15 Uhr) beim Tabellenführer FC Gundelfingen gastiert. In dieser Liga gibt es fünf Mannschaften, die mehr Treffer erzielt haben als der Spitzenreiter, aber es gibt keine Mannschaft mit einer besseren Abwehr. Nur 14 Gegentore in 15 Spielen sind eines Tabellenführers allemal würdig.
Das letztwöchige Spiel gegen den FC Pipinsried wird in Kürze das Sportgericht beschäftigen, allerdings nicht wegen des TSV Nördlingen, sondern wegen der roten Karte gegen Thomas Schreiner und wegen einer Meldung von Schiedsrichter Rommelsbacher (TSV Dinkelsbühl), wonach ihm FCP-Spieler Fernando Ernesto nach dem Spiel an die Gurgel wollte. FCP-Vorsitzender Conny Höß versuchte jedenfalls in den letzten Tagen neutrale Nördlinger als Zeugen für das Sportgericht zu gewinnen. „Diese Partie hat noch ein Nachspiel“, kündigte Höß an. Einen dreiseitigen Brief verfasste er an Präsident Dr. Rainer Koch sowie sämtliche Spitzenfunktionäre des Bayerischen Fußball-Verbandes. Den Riesern kann das Nachkarten der Oberbayern egal sein, die spielten bis zum Schlusspfiff diszipliniert wie immer und ließen sich vom Frust der FCP-Akteure nicht anstecken. „Ich kann dem Schiedsrichter nur eine sehr gute Leistung bescheinigen, die gelb-rote Karte gegen Ernesto war berechtigt. Und ein angebliches Handspiel eines Nördlinger Feldspielers beim Stand von 1:0 hat keiner der Spieler bestätigt. Im Gegenteil: Torwart Thum hat erklärt, dass er mit der Hand am Ball war und als Torwart darf er das wohl“, meint TSV-Abteilungsleiter Werner Feil, der bei der Gelegenheit seinem Keeper ein Sonderlob ausstellt, da dieser seit drei, vier Wochen hervorragend hält.
Abteilungsleiter nimmt Druck von der Mannschaft
Zum anstehenden Schlagerspiel meint der TSV-Abteilungsleiter: „Wir müssen in Gundelfingen nicht gewinnen. Die Donaustädter haben die Favoritenrolle, denn sie sind Tabellenerster, wollen aufsteigen und haben Heimrecht. Wir nehmen das Spiel sehr ernst, sind aber nicht unter Druck. Bei Pipinsried hat man gesehen, wie hoch der Druck auf der Mannschaft ist.“ TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler blickt noch einmal auf das letztwöchige Spiel zurück: „Meine Mannschaft hat nicht aufgehört zu kämpfen und bis zum Ende das Tempo hoch gehalten. Auch die Taktik, Nico Oefele auf den Spielertrainer Tobias Strobl anzusetzen, ist voll aufgegangen.“
Homogene Mannschaft mit zwei treffsicheren Akteuren
Der FC Gundelfingen hat eine sehr homogene Mannschaft mit zwei treffsicheren Spielern: Stefan Kerle hat bereits siebenmal getroffen, Stefan Winkler fünfmal. Mit bereits vier Ampelkarten sind die Gundelfinger ungewohnt häufig in der „Sünderliste“ vertreten. „Gundelfingen ist als Beinahe-Bayernligist und Tabellenführer natürlich Favorit, aber wir werden nicht in Ehrfurcht erstarren und zeigen, dass wir auch eine gute Mannschaft haben. Ich gehe davon aus, dass auch die Gundelfinger trotz eines starken Torwarts und einer starken Innenverteidigung mit unseren schnellen Spielern ihre Probleme haben werden“, meint Coach Schüler.