Landesliga Südwest: Ein echtes Ausrufezeichen

07. Oktober 2012

TSV Nördlingen setzt sich in Illertissen mit 3:0 (1:0) durch Von Klaus Jais 

Ihre bisher beste Auswärtsleistung boten die Fußballer des TSV Nördlingen beim FV Illertissen II. Das 3:0 bei den Illerstädtern war erst der zweite Auswärtssieg dieser Saison und exakt zwei Monate nach dem bislang einzigen Auswärtsdreier beim FC Königsbrunn.

Gegenüber der Vorwoche war TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler wieder zu Änderungen gezwungen. Daniel Hensolt fehlte wegen einer Grippeerkrankung und Christoph Ulrich rückte auf die Wechselbank. Für diese Beiden spielten Nico Oefele und Johannes Geiß in der Anfangsformation. Das erste Ausrufezeichen setzten die Rieser durch Manuel Meyer, dessen Schrägschuss nur ganz knapp das lange Eck verfehlte (3.). Die Gastgeber spielten mit viel Tempo nach vorne, doch noch fehlten die ganz starken Szenen. Ähnlich verhielt es sich bei zwei Aktionen von Nico Oefele, denen letztlich die Gefährlichkeit abging. Nach 19 Minuten die bis dahin größte Chance der Heimelf, als Dominik Trautmann nach einem Zuspiel von Manuel Schedel aus neun Metern vorbei zielte. Diese beiden FVI-Akteure und Daniel Kohler waren die Offensiv-Protagonisten schlechthin, doch im Abschluss haperte es oder aber Benny Thum war zur Stelle und parierte einen Schedel-Schuss über die Latte (26.).

Aber auch die Rieser trugen zu einer guten ersten Halbzeit ihr Scherflein bei: Johannes Geiß zielte bei einer Ablage von Oefele über das Tor (21.) und die dickste Gelegenheit hatte Meyer nach einem eleganten Zuspiel von Leonid Bagrov. Sein Lupfer mit dem schwächeren rechten Fuß landete an der Lattenunterkante (28.). Die Gastgeber zeigten, dass sie immerhin fünf Spiele in Folge gewonnen hatten. Angriff auf Angriff rollte in Richtung TSV-Tor. Daniel Haas verfehlte knapp das Kreuzeck, Kohler zielte nur knapp vorbei, Lukas Schneele traf die Kugel nicht optimal und Schedel wurde ewig nicht angegriffen, bis er aus 20 Metern drüber knallte (37.). Ein geradezu optimales Timing bot dagegen Nico Hensolt, dessen herzhafter Linksschuss aus 22 Metern fast im Winkel einschlug; es war das sechste Saisontor des Steinharters (43.).
Nach dem Wiederanpfiff waren die Einheimischen zwar immer noch die spielbestimmende Mannschaft, aber sie hatten nicht mehr so zwingende Chancen. Ein Drehschuss von Oefele flog ebenso vorbei wie ein Schuss von Meyer aufs lange Eck. Außerdem verpassten Geiß und Oefele eine Abele-Flanke um Haaresbreite (52.). Die größte Chance hatte freilich Oefele, dessen Heber das 0:2 sein musste (59.). Danach begann eine starke Phase der Heimelf, die mit viel Aufwand auf das 1:1 drängte. Maximilian Gauder zog zweimal ab, aber einmal war Torwart Thum auf der Höhe und dann wurde sein Schuss vom auffällig zweikampfstarken Korbinian List zur Ecke abgefälscht. Daniel Haas setzte einen Freistoß über das Tor und einen 18-Meter-Schuss von Kohler lenkte Thum über die Latte (64.).

Wieder hatten die Gäste die richtige Antwort parat: Karl-Heinz Brückel legte vor dem gegnerischen Strafraum die Kugel quer auf Daniel Holzmann, dessen Flachschuss aus fast 20 Metern unhaltbar neben dem Pfosten einschlug (73.). „Ich bin erstaunt, wie ein erst 18-jähriger Spieler mit so viel Selbstbewusstsein auftritt“, merkte Thomas Deubler, der sportliche Leiter beim TSV Nördlingen, zur Leistung von Holzmann an, der sein viertes Saisontor erzielte. Nach dem 0:2 erlahmte der Wille der Heimmannschaft zusehends. In der 83. Minute setzte Daniel Haller den Schlusspunkt unter einen nahezu perfekten Tag, als er ein Zuspiel von Hensolt aufnahm und sein Schlenzer aus 18 Metern für Torwart Stefan Bufler unerreichbar war.

TSV Nördlingen: Thum; Abele, Bagrov, List, Brückel, Nico Hensolt, Oefele (ab 86. Vierkorn), Geiß (ab 89. Ulrich), Haller, Holzmann, Meyer.