Landesliga Südwest: Kampf gegen Technik
Groß war die Freude bei den Fußballern des TSV Nördlingen, über den 3:0-Erfolg gegen den Landesliga-Aufsteiger Türkspor Augsburg. Foto: Dieter Mack |
28. September 2015 | von Kaus Jais
Der TSV Nördlingen bezwingt den spielerisch starken Aufsteiger Türkspor Augsburg. Dabei spielt ein Platzverweis eine große Rolle.
Erst zum zweiten Mal in dieser Saison und zum ersten Mal zuhause blieben die Landesligafußballer des TSV Nördlingen ohne Gegentor. Und wenn sie schon mal zu-Null spielen, dann muss es gleich ein 3:0 sein. Gegner Türkspor Augsburg hatte sicherlich die technisch besseren Einzelspieler in seinen Reihen, doch eine leidenschaftlich kämpfende Rieser Mannschaft verdiente sich den dritten Heimsieg dieser Saison. „Wir haben in dieser Runde zuhause schon gegen schwächere Mannschaften verloren“, meinte TSV-Trainer Franz Wokon, der die gleiche Anfangsformation wie in Illertissen auf das Feld schickte.
Lange Zeit neutralisierten sich die Mannschaften, es gab kaum Torraumszenen und bei den Riesern ließ die Präzision beim Zuspiel nach vorne noch zu wünschen übrig. Ein Schüsschen von Julian Brandt konnte Torhüter Christoph Heckert problemlos aufnehmen und ein 20-Meter-Freistoß von Ayhan Kara-Idris flog vorbei. Auffälligster TSV-Spieler war Daniel Holzmann, der auch nach 20 Minuten für die erste gelbe Karte sorgte, als er 25 Meter vor dem Tor von Aliou Badara Sene unfair ausgebremst wurde. Holzmanns Hereingabe wurde von Brandt und Meyer verpasst (25.) und ein Rieß-Schuss aus dem Lauf flog knapp vorbei (30.).
„Wir wollten den Sieg, das hat man von Anfang an gesehen. Die Mannschaft war hoch motiviert, der ballführende Gegner wurde sofort attackiert und im Spiel nach vorne waren wir zielstrebig. Auch die eine oder andere Kombination ist uns gelungen“, meinte TSV-Trainer Franz Wokon. Eine Kombination ging auch dem Führungstor voraus. Es war keine Überraschung, dass es von Holzmann eingeleitet wurde, der auf Florian Lamprecht spielte. Der brachte die Kugel in den Fünfmeterraum, die von Brandt über die Linie gestolpert wurde (33.).
Die zweite Hälfte begann mit einem Schuss von Meyer aufs kurze Eck, wo Torwart Heckert kurz nachfassen musste. Dann zog Michael Knötzinger mit Tempo in den Strafraum, doch seine Hereingabe rettete Patrick Wurm kurz vor Brandt. Doch immer mehr setzten sich die Gäste in der Nördlinger Hälfte fest. Yildirim Dönmez köpfte vorbei, Johannes Rothgang konnte gerade noch vor Kara-Idris retten (58./63.), erneut Dönmez schoss vorbei und auch ein Freistoß von Kara-Idris brachte nichts ein. Die Gäste waren am Drücker, doch die klaren Ausgleichschancen waren nicht dabei.
Als dann der gelbbelastete Aliou Badara Sene von Schiedsrichter Joshua Roloff die Ampelkarte erhielt (72.), wendete sich das Blatt zugunsten der Gastgeber. Eine Rieß-Ecke flog an den Pfosten (76.) und eine weitere Rieß-Ecke köpfte Nico Hensolt zum vorentscheidenden 2:0 ein (78.). „Es war ein schweres Stück Arbeit, aber der Sieg gegen eine richtig gute Mannschaft war verdient“, meinte Coach Wokon, der diesmal kaum auf der Trainerbank saß, sondern verbal großen Zugriff auf seine Mannschaft nahm.
In der 81. Minute kam Dominik Kohnle bei einem schnellen Gegenzug über Manuel Meyer einen Tick zu spät und auch beim 3:0 in der 85. Minute war Damir Suljanovic etwas schneller am Ball als Kohnle und beförderte die Hereingabe von Holzmann ins eigene Tor. TSV-Keeper Ziegler stand noch einmal im Blickpunkt, als ihm Aldin Medara das Spielgerät mit wuchtigem Schuss auf den Körper knallte. „Der Sieg war wichtig für die Nerven“, fasste Thomas Deubler, der sportliche Leiter beim TSV Nördlingen, die Stimmung der Mannschaft und der TSV-Führung zusammen.
So haben sie gespielt:
TSV Nördlingen: Ziegler; Lamprecht, Johannes Geiß, Nico Hensolt, Rothgang, Holzmann (ab 87. List), Knötzinger (ab 90. Leibhard), Rieß, Raab, Brandt (ab 72. Kohnle)
Türkspor Augsburg: Heckert; Salifou, Wurm, Medara, Suljanovic, Dönmez (ab 70. Tok), Akdemirci, Badara Sene, Keller (ab 46. Karvar), Imsak, Kara-Idris (ab 70. Ayanda)