Landesliga Südwest: Fast schon beängstigend guter Sturm

01. September 2012

Beim Spiel gegen Raisting muss die TSV-Elf einer starken Offensive Paroli bieten Von Klaus Jais 

Am neunten Spieltag der Fußball-Landesliga Südwest sind sechs der ersten neun Mannschaften unter sich. Nicht nur der FC Gundelfingen (1.) muss zum TSV Landsberg (4.), auch der TSV Mindelheim (9.) hat Heimrecht gegen den TSV Bobingen (3.) und nicht zuletzt empfängt der TSV Nördlingen (6.) den SV Raisting (2.). Spielbeginn im Rieser Sportpark ist heute um 15.30 Uhr.

Drei Punkte vor den Riesern

Die Gäste aus dem oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau haben mit 27:11 Toren das beste Torverhältnis der Liga und sind aktuell drei Punkte vor den Riesern platziert.
Die Aussicht den Tabellenzweiten mit einem Sieg einholen zu können ist sehr verlockend. Doch Nördlingens Trainer Karl-Heinz Schüler sieht seine Mannschaft nicht als Favorit: „Die Gäste stehen vor uns und haben eine gute Offensive. Das wird eine richtig schwierige Aufgabe.“
In der Tat haben die Raistinger bislang in allen ihren acht Spielen immer mindestens ein Tor erzielt und zwei Resultate waren dabei, die regelrecht aufhorchen ließen: Gegen den VfB Durach gelang ein 9:1-Heimsieg und das 5:0 letzte Woche gegen den FC Memmingen II war mehr als nur ein Ausrufezeichen. Ludwig Huber traf viermal und hat damit bereits 13 Saisontore erzielt. Der schnelle Außenstürmer Georg Reich hat viermal getroffen und Neuzugang Anton Guggemos (er kam vom BSC Oberhausen) steht mit drei Toren in der internen Trefferliste.
Die bereits erzielten 27 Tore haben bei der Konkurrenz Eindruck hinterlassen. Raistings Coach Robert Färber nimmt die Respektsbezeugungen der Gegner zur Kenntnis, blenden lässt er sich davon aber nicht. 16 Punkte in acht Spielen seien nicht schlecht, „wir haben aber noch nichts erreicht“ und angesichts des guten zweiten Platzes meint Färber: „Auf das Tableau schauen wir derzeit überhaupt nicht.“

Über Relegationsrunde qualifiziert

Die Oberbayern wurden übrigens in der letzten BOL-Saison „nur“ Elfter und qualifizierten sich über die Relegationsrunde für die Landesliga. Der früheren Landesliga Süd gehörten die Raistinger zuletzt von 2007 bis 2009 an.

Am 9. Mai 2008 fand das letzte Aufeinandertreffen mit Nördlingen statt; damals trennte man sich in Raisting 0:0. In der laufenden Runde verteilen sich die 16 Punkte auf zwölf Heim- und nur vier Auswärtszähler. In Gerolfing gelang mit 2:0 der einzige Auswärtssieg und in Mering erreichte die Färber-Truppe ein 3:3. Die einzigen beiden Auswärtsniederlagen in Bobingen (2:1) und Kaufbeuren (3:2) waren allerdings sehr knapp. „Wir haben zwar Respekt vor der Offensive der Raistinger, doch wir wollen unser Spiel durchbringen“, meint TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler, der gegenüber der Vorwoche kaum personelle Veränderungen meldet.

Lediglich Steffen Dollinger ist in Urlaub. „Ich kann leider nicht aus dem Vollen schöpfen, im Herrenbereich wären eigentlich zwei weitere Spieler notwendig, denn ein Konkurrenzkampf im Training findet zurzeit nicht statt“, meint Schüler, der sich gegen Mindelheim mit Einwechslungen zurückhielt. „Das Bauchgefühl hat mir gesagt nicht zu wechseln“, erläutert Schüler seine Gemütslage, zumal er in Durach und in Memmingen in der Schlussphase einwechselte und letztlich die Mannschaft Gegentore kassierte. Gerade rechtzeitig vor dem fast schon beängstigend guten Sturm des SV Raisting stabilisiert sich die Abwehr des TSV immer mehr. Die letzten beiden Heimspiele wurden sogar ohne Gegentor gewonnen. „Wir waren bisher immer konkurrenzfähig und haben guten Fußball gezeigt“, ist sich Schüler sicher, dass die Zuschauer auch gegen Raisting ein gutes Spiel geboten bekommen. Und dass sich der TSV-Fußball auch bei den Konkurrenten herumgesprochen hat, zeigte die Tatsache, dass Manuel Meyer zuletzt gegen Mindelheim einen Sonderbewacher hatte.