Landesliga Südwest: Stark im Zweikampf
13. August 2012
Nördlingen besiegt Kaufbeuren 2:0 Von Klaus Jais
Die zehn Punkte sind erreicht. Der Fußball-Landesligist TSV Nördlingen holte gegen die SpVgg Kaufbeuren beim 2:0 (1:0) den zweiten Heimsieg der Saison und blieb am sechsten Spieltag erstmals in dieser Saison ohne Gegentor.
Urlaubsrückkehrer Karl-Heinz Brückel übernahm wieder die Kapitänsbinde und seinen angestammten Platz in der Innenverteidigung. Dafür rückte Leonid Bagrov in der Viererkette nach außen. Gänzlich fehlte diesmal Daniel Hensolt, der in Urlaub weilt. Die Rieser nahmen das Spiel gleich in die Hand: Nico Oefele zögerte einen Moment und kam dann nicht mehr richtig hinter den Ball (2.) und Daniel Holzmann versuchte es gleich mal mit einem Schuss aus der zweiten Reihe (4.). Die erste Großchance ließ freilich bis zur 30. Minute auf sich warten, denn die Gäste machten es den Platzherren nicht leicht. Sie erhielten dabei freilich auch Unterstützung vom 19-jährigen Schiedsrichter Leopold Kammerer, der einige klare Fouls der Allgäuer überhaupt nicht ahndete und auch ein Handspiel nach einer Freistoßflanke von Manuel Meyer übersah. Selbst als Oefele von Jonas Meichelböck derart gelegt wurde, dass es ihm den Kickschuh auszog, blieb die Pfeife stumm. Die Nördlinger waren in den Zweikämpfen durchaus präsent und stiebitzten den Gästen vielen Bälle, so dass diese lange Zeit völlig wirkungslos in der Offensive waren.
Nach genau einer halben Stunde die bislang beste Chance, als Meyers Pass genau die Abwehrschnittstelle passierte, doch Daniel Haller scheiterte an der Fußabwehr von Torwart Bernd Grund. Dieses Wemdinger Duo war auch an der Entstehung des Führungstores beteiligt. Denn zunächst gab Meyer die Kugel auf Haller, dessen Schuss von Meichelböck noch zur Ecke abgefälscht wurde. Und dieser von Meyer auf den kurzen Pfosten geschlagene Eckball brachte das 1:0 per Kopfballtor von Nico Hensolt, wobei Ali Ünal nur halbherzig eingriff (42.). Auch an den letzten beiden Szenen vor der Pause war Meyer beteiligt: Bei einem Eckball von ihm faustete Torwart Grund dem TSV-Kapitän Brückel das Leder vor die Füße, doch der hatte keine Chance zur Ballkontrolle.
Nur ein Torschuss in der ersten Hälfte
Und in der 44. Minute verfehlte ein Meyer-Freistoß nach Foul an Holzmann nur knapp das kurze Eck. Die Gäste zielten in der gesamten ersten Hälfte nur einmal auf das TSV-Tor, doch der Schuss von Zoran Vrbanic landete genau bei Torwart Thum (31.).
In der zweiten Hälfte ein ganz anderes Bild: Kaufbeuren drängte auf den Ausgleich und hatte die größeren Spielanteile, wollte aber zu sehr den Ball ins Tor tragen. Die Halbzeiteinwechslungen von Hayrettin Cirak und Christian Sontheimer belebten das SVK-Angriffsspiel. Ein erster Schuss von Sontheimer wurde eine Beute von Torwart Thum, der auch eine nicht ungefährliche Flanke von Sontheimer über die Latte lenkte (51.).
Gesteigerte Offensivbemühungen
Dann kam Kapitän Benjamin Kleiner frei zum Kopfball, verfehlte aber das Tor. Und auch ein Schuss von Ali Ünal flog nur knapp über das Kreuzeck (58.). In diese gesteigerten Offensivbemühungen der Gäste fiel das 2:0. Zunächst wurde ein Meyer-Schuss zur Ecke abgefälscht und diese von Meyer auf Brückel kurz gespielte Ecke brachte der TSV-Kapitän im zweiten Versuch präzise nach innen, wo Haller aus vier Metern völlig freistehend volley unter die Latte traf (60.).
Das TSV-Spiel nach vorne war mitunter zerfahren, doch eine klare Chance zum 3:0 hatte Johannes Geiß, der nach Vorarbeiten von Bagrov und Meyer am Torwart scheiterte (72.). Die Gäste ließen nicht locker: Einen schönen Schuss von Manuel Maier lenkte Thum zur Ecke und nach dieser Ecke stieg erneut Kleiner zum Kopfball hoch, doch wieder fehlten dem Spielführer Zentimeter. Andererseits gab es auch Offensivszenen der Rieser: Nach einer Abele-Flanke fehlte Geiß nur eine Stiefelspitze (76.) und nach einer Ablage von Hensolt auf Holzmann fehlten dem Youngster auch nur Zentimeter zum Erfolg. Aber auch die Gäste forderten vergeblich einen Elfmeter: Cirak hämmerte vehement mit den Fäusten auf den Boden und konnte es gar nicht glauben (85.). Die letzte Chance in einem abwechslungsreichen, aber spielerisch diesmal eher durchwachsenen Spiel, hatten die Gastgeber.