Landesliga Südwest: Abschied aus dem Aufstiegsrennen
Der Einsatz passte, aber die Durchschlagskraft im Angriff fehlte. Hier grätscht Daniel Holzmann vor Sebastian Hofmiller. Johannes Geiß (Nummer 11) und SCI-Kapitän Dominik Fabinger beobachten die Szene. Michael Knötzinger ist verdeckt. Foto: Klaus Jais |
30. März 2015 | von Klaus Jais
Nördlingen verliert gegen Ichenhausen mit 0:2
Schon wieder ein Gegentor in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Während dieses Tor vor Wochenfrist dem Fußball-Landesligisten TSV Nördlingen im Spiel gegen den FC Gundelfingen (1:1) zwei Punkte kostete, so spielte es bei der gestrigen 0:2-Niederlage beim SC Ichenhausen punktemäßig keine Rolle mehr. „Spätestens jetzt haben wir uns aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet“, fand Nördlingens Trainer Tobias Luderschmid eine realistische Einschätzung zur Lage nach dem 26. von insgesamt 34 Spieltagen.
Gegenüber dem letzten Spiel war Luderschmid zu einer Änderung in der Anfangsformation gezwungen: Da sich Daniel Hensolt krank gemeldet hatte, stand Johannes Geiß in der Anfangself. Neben Ersatzkeeper Jonathan Ziegler saßen nur noch Andreas Kaiser und Marius Mader auf der Bank. Die Rieser Abwehr mit den Innenverteidigern Stefan Raab und dem kopfballstarken Nico Hensolt sowie mit den Geiß-Cousins auf den Außenpositionen wirkte in der ersten Hälfte noch sehr sicher. „Wir waren sehr präsent in den Zweikämpfen, aus dem Spiel heraus waren wir im ersten Abschnitt die bessere Mannschaft“, meinte Coach Luderschmid. Diesmal gab es auch nichts am Schiedsrichter auszusetzen, denn Daniel Pollinger vom TSV Milbertshofen hatte das Spiel auf dem unebenen und etwas kleinen Platz stets im Griff. Nach einer Schrecksekunde, als der böige Wind nach einer Flanke von Christoph Schiller zu einer Unsicherheit von Torwart Maschke führte, kamen die Rieser ganz gefällig ins Spiel. Nach einer Hereingabe von Nico Oefele kam es im Strafraum zu einer Berührung von Philipp Buser, doch ein Elfmeterpfiff wäre wohl zu hart gewesen (8.). Danach versuchten es die Gäste gegen den Wind mit Fernschüssen, doch Holzmann und Buser zielten zu ungenau. Nach der erst zweiten Ecke der Heimelf ergab sich die größte Chance durch einen Kopfball von Stefan Selig nach einer Fiedler-Ecke (35.). Die Schlussphase der ersten Hälfte war dann auch gleich ein Vorgeschmack auf die zweite Halbzeit, in der die Gastgeber immer mehr die Oberhand bekamen. Hofmiller scheiterte an Torwart Maschke, der sich vor ihm aufgebaut hatte (41.) und einen Schuss von Kapitän Fabinger drehte Maschke mit den Fingerspitzen um den Pfosten (44.). „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, es hat lediglich der letzte Pass gefehlt. In der zweiten Hälfte war die Partie bis zum 1:0 noch ausgeglichen“, stellte Luderschmid fest. Die Gäste hatten nach 59 Minuten durch Nico Hensolt aus zehn Metern eine gute Schusschance, doch der direkte Gegenzug brachte das Führungstor durch den Ex-Gundelfinger Daniel Dewein, wobei Torwart Maschke noch am Ball war. „Eine Unachtsamkeit, ein exakter Pass durch die Schnittstelle der Viererkette und ein SCI-Spieler, der uns im Rücken wegläuft, das war das 1:0“, fasste Luderschmid zusammen. Danach waren Offensivszenen bei den Gästen dünn gesät. Nach einem Foul von Martin Wenni an Oefele wurde der Freistoß von Stefan Rieß in die Mauer gesetzt, Buser schoss deutlich vorbei und seine einzige echte Bewährungsprobe hatte Torhüter Simon Zeiser bei einem Schuss von Nicolai Geiß von der Strafraumgrenze (83.).
Doch das 2:0 war schon früher möglich: Nach einem Fehlpass von N. Geiß legte sich Andreas Brugger die Kugel letztlich zu weit vor und Maximilian Fiedler schoss nur ganz knapp vorbei. Das 2:0 in der Nachspielzeit war dann eine Gemeinschaftsproduktion aller drei eingewechselten SCI-Spieler. Die Vorarbeit stammte noch von Hofmiller, doch nacheinander brachten Brugger und Seibold die Kugel nicht an Maschke vorbei, bis schließlich Marco Schlittmeier nicht mehr anders konnte als sie im leeren Tor zu versenken.
Nur ein erzieltes Tor aus den letzten drei Spielen ist definitiv zu wenig um noch ein Wörtchen bei der Vergabe der ersten beiden Plätze mitreden zu können.
So haben sie gespielt:
SC Ichenhausen: Zeiser; Wenni, Günther, Selig, Hofmiller, Fabinger, Schiller, Pape (ab 59. Brugger), Dewein (ab 83. Schlittmeier), Fiedler (ab 85. Seibold), Winzig
TSV Nördlingen: Maschke; Johannes Geiß (ab 78. Kaiser), Nicolai Geiß (ab 85. Mader), Nico Hensolt, Raab, Holzmann, Knötzinger, Rieß, Meyer, Oefele, Buser