Landesliga Südwest: Nachbarstadt ein schlechtes Pflaster
Der Dinkelsbühler Paul Raddatz (im weißen Trikot) lässt sich weder von Stefan Rieß, noch von Daniel Holzmann beziehungweise Kapitän Stefan Raab den Ball abnehmen. Foto: Klaus Jais |
16. März 2015 | von Klaus Jais
Nördlingens Erfolgsserie endet in Dinkelsbühl, wo das Tor für die Rieser erneut wie vernagelt scheint.
Es bleibt dabei: Fußball-Landesligist TSV Nördlingen kann beim SV Sportfreunde Dinkelsbühl weder punkten noch Tore schießen. Zum dritten Mal gingen die Rieser in der Mutschach völlig leer aus. Eine kampfstarke und engagiert auftretende Heimelf gewann verdient mit 2:0 (1:0) gegen eine enttäuschende Nördlinger Mannschaft, deren Serie von zuvor 14 ungeschlagenen Spielen ein trauriges Ende fand.
Nördlingens Trainer Tobias Luderschmid hatte die vergangene Woche siegreiche Mannschaft auf drei Positionen verändert: Stefan Rieß, Andreas Kaiser und Daniel Hensolt standen anstatt Michael Knötzinger (krank), Julian Brandt und Mario Bortolazzi in der Anfangsformation. Vom Anpfiff weg ließen die kompakt stehenden Gastgeber ihrem favorisierten Gegner bereits im Mittelfeld wenig Raum, sodass Torchancen der Gäste Fehlanzeige waren. Ein fast aus dem Stand geschlagener Freistoß von Stefan Rieß flog nur knapp über die Latte (5.) Auf der anderen Seite begrub TSV-Torhüter Kevin Maschke einen Flachschuss von Tim Müller sicher unter sich.
Für Trainer Luderschmid die Schlüsselszene des Spiels in der zwölften Minute, als Nico Oefele an Torwart Philipp Deeg scheiterte und der Abpraller von Daniel Hensolt zum vermeintlichen Führungstor versenkt wurde. Den Zusammenprall von Oefele mit Torwart Deeg nach dem Schuss wertete Schiedsrichter Michael Ost (SpVgg Riedlingen) aber als Foulspiel. Nur eine Minute später fälschte Matthias Arold am Torraum einen Schuss von Paul Raddatz knapp neben den Kasten ab. Dieses Duo trat dann auch beim 1:0 in Erscheinung: Eine Freistoßflanke von Raddatz von der rechten Außenbahn köpfte Arold aus vier Metern zum Dinkelsbühler Führungstreffer ein.
Nach diesem Treffer waren bis zum Halbzeitpfiff weitere Torchancen Mangelware, da sich Nördlingen weiterhin nicht gegen den Dinkelsbühler Defensivverband durchsetzen konnte und auf der Gegenseite Entlastungsangriffe der Heimelf bereits im Ansatz im Nichts verpufften. Die Rieser boten lediglich zwei Distanzschüsse von Philipp Buser (27./40.), die jeweils das Tor verfehlten. Ansonsten fehlte das Tempo im Spiel nach vorne und immer wieder unterliefen bereits im Spielaufbau schlampige Abspielfehler.
Und Schiedsrichter Michael Ost, der bereits dort pfeift, wo die Nördlinger gerne spielen würden, nämlich in der Bayernliga? Der ermahnte Matthias Arold nach seinem zweiten Foul eindringlich, eine Minute später kam das dritte Foul, doch die gelbe Karte bekam zunächst Steffen Engelhardt. Auf der anderen Seite erhielt Daniel Hensolt bereits für das erste Foul die gelbe Karte und die größte Nachlässigkeit leistete sich der Referée, als Stefan Rieß auf Höhe der Mittellinie von Daniele Consentino weggegrätscht wurde und liegen blieb. Eine Minute später kam der Halbzeitpfiff und das Schiedsrichtergespann marschierte geradewegs in die Kabine, ohne sich um den immer noch am Boden liegenden Spieler zu kümmern.
Durch den nicht geahndeten Tritt musste Rieß zur Halbzeit ausgewechselt werden. Drei Minuten nach Wiederanpfiff hatte Tim Müller die Riesenchance zum 2:0, als er frei in den Strafraum eindrang, jedoch beim Abschluss versagte. Auch im zweiten Durchgang fanden die Rieser kein Konzept, um zu zwingenden Aktionen zu kommen. Eine Unsicherheit von Torwart Deeg bei einer Meyer-Flanke konnten die Gäste nicht ausnützen und Daniel Holzmann schoss knapp vorbei. In der 81. Minute fiel dann die Entscheidung, als Holzmann im Mittelfeld den Ball an den eingewechselten Youngster Stefan Gruber verlor, der den links aufgerückten Steffen Engelhardt mustergültig bediente und dieser vollstreckte im Strafraum gekonnt zum 2:0. Drei Minuten vor dem Abpfiff fast das 3:0, als Matthias Arold nach einer Flanke von Marco Neuhäusler mit einem Kopfball am toll reagierenden Schlussmann Kevin Maschke scheiterte. In der Nachspielzeit der beste Versuch seitens des TSV Nördlingen im gesamten Spiel, doch Julian Brandt schoss um Zentimeter am Kreuzeck vorbei. „Es ist bezeichnend für die Leistung der anderen, dass der 20-jährige Nicolai Geiß der beste Spieler meiner Mannschaft war“, meinte TSV-Coach Luderschmid sichtlich verärgert.
TSV Nördlingen: Maschke; Kaiser, Johannes Geiß (ab 83. Nico Hensolt), Raab, Nicolai Geiß, Holzmann, Meyer (ab 73. Helmschrott), Oefele, Daniel Hensolt, Rieß (ab 46. Brandt), Buser