Landesliga Südwest: Der Spitzenreiter kann kommen
Philipp Buser markierte das 1:4 per Strafstoß. Foto: Klaus Jais |
27. Oktober 2014 | von Klaus Jais
Fußball-Landesligist TSV Nördlingen ist gerüstet für das Heimspiel gegen den neuen Spitzenreiter TSV Kottern am kommenden Sonntag. Die Rieser gewannen beim Liganeuling SV Planegg-Krailling nach einer insgesamt nicht herausragenden, aber guten Leistung mit 6:1 und bauten damit ihre Serie auf neun Spiele ohne Niederlage aus.
Gegenüber dem 1:1 in Egg a. d. Günz nahm TSV-Trainer Tobias Luderschmid eine Änderung vor: Für Sven Rotzer stand diesmal Matthias Kefer in der Anfangsformation. Der Start war alles andere als optimal, denn schon nach sechs Minuten gerieten die Rieser in Rückstand, als mangelhaftes Zweikampfverhalten dazu führte, dass Florian Böhm den mitgelaufenen Thomas Meyer anspielen konnte, der aus sechs Metern nur noch das Tor zu treffen brauchte. Doch nur drei Minuten später der Ausgleich durch Nico Oefele, der die Kugel nach Zuspiel von Daniel Hensolt nicht richtig traf, aber dennoch rollte sie gerade noch so über die Torlinie. Und in der 16. Minute die erstmalige Führung, als Daniel Hensolt nach einem Oefele-Zuspiel aus wenigen Metern traf.
Die einleitenden Pässe zum 1:1 und zum 1:2 gingen vom Mittelfeldstrategen Stefan Rieß aus. Die Gäste hatten nicht sehr viele Offensivaktionen, aber die, die sie hatten, waren von guter Qualität. So zog Matthias Kefer nach einem Ballverlust der Gastgeber davon, doch sein Linksschuss flog knapp über das Tor. Außerdem war Rieß beim vermeintlichen 1:3 nur ganz knapp im Abseits. Die Platzherren waren zwar bemüht nach vorne zu spielen, doch wirkliche Gefahr ging nach dem 1:0 nicht mehr von ihnen aus. Ein Freistoß von Shekeb Samiei flog knapp über das lange Toreck und Moritz Hochholzner hatte eine gute Gelegenheit, doch vor dem herausstürzenden Torwart Maschke hielt er ebenfalls drüber. Zu diesem Zeitpunkt stand es aber bereits 1:3, als Daniel Hensolt vor dem Strafraum in zentraler Position gefoult wurde und Philipp Buser den Freistoß an der Mauer vorbei neben den Pfosten einnetzte (38.). Die letzte Szene vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichterin Stefanie Künneke (Kaufering), die sich insbesondere bei strittigen Entscheidungen bei den Oberbayern nicht beliebt machte, hatten die Einheimischen. Nach einem Foul von Nico Hensolt (mit gelber Karte) parierte Torwart Maschke den Freistoß von Meyer klasse zur Ecke.
Die zweite Hälfte begann mit einer Großchance für Daniel Hensolt, der aber das Tor um wenige Zentimeter verfehlte (47.). Auf der anderen Seite flog zum wiederholten Male ein Freistoß von Samiei durch den kompletten Strafraum – ohne Freund- beziehungsweise Gegnerberührung. Mit dem 1:4 in der 56. Minute war die Partie gelaufen. Wieder machte sich die Schiedsrichterin beim SVP/K unbeliebt, denn Oefeles schwach getretener Freistoß landete in der Mauer, wo Tobias Kutz wohl die Hand am Ball hatte. Alle Proteste waren vergeblich, Buser schnappte sich das Spielgerät und markierte vom Elfmeterpunkt sein bereits zehntes Saisontor (56.). Wenig später kam für den angeschlagenen Oefele Sven Rotzer ins Spiel, während die Platzherren in der Offensive weiterhin harmlos blieben. Tobias Schöglmanns Schuss aus 20 Metern war schön anzuschauen, flog aber knapp über das Kreuzeck (69.). Zielstrebiger und abgeklärter die Gäste: Buser legte Michael Knötzinger in den Lauf, die Gastgeber protestierten einmal mehr auf Abseits, doch der 20-jährige Unterliezheimer blieb unbeeindruckt auf dem Weg zu seinem fünften Saisontor (73.). Ein rundum gelungenes Wochenende konnte Julian Brandt feiern, der schon am Samstag im Spiel der zweiten Mannschaft getroffen hatte. Kaum war er für Nico Hensolt auf dem Feld, schon gab Rotzer ihm den Ball auf den Weg und der 20-jährige Greiselbacher markierte elegant sein erstes Saisontor in der Landesliga und herzte als erstes seinen Trainer als Dank für die Einwechslung (80.). Das 6:1 war der höchste Auswärtssieg für den TSV in dieser Saison.
So haben sie gespielt:
SV Planegg-Krailling: Christ; Dieckmann, Samiei, Demmer, Ezberci, Bauer, Böhm (ab 58. Steber), Meyer (ab 75. Heigl), Hochholzner, Schöglmann, Kutz (ab 79. Wilnauer)
TSV Nördlingen: Maschke; Hanschek, Johannes Geiß, Raab, Nico Hensolt (ab 78. Brandt), Knötzinger, Buser, Rieß, Kefer, Oefele (ab 63. Rotzer), Daniel Hensolt
Stimme zum Spiel
Tobias Luderschmid, Trainer des TSV Nördlingen: Ich konnte mich über die 3:1-Pausenführung gar nicht richtig freuen, weil wir beim 1:0 eklatantes Zweikampfverhalten an den Tag legten. Doch zielstrebige Aktionen brachten uns auf die Siegerstraße. Den Elfmeter zum 1:4 muss man nicht unbedingt pfeifen, doch schon vorher hätte Daniel Hensolt das 1:4 machen müssen. Planegg hat auch nach dem 1:4 noch versucht nach vorne zu spielen. Wir haben hier zwar ein gutes, aber kein souveränes Spiel gezeigt. Mit der Offensivleistung meiner Mannschaft bin ich zufrieden, mit der Defensive kann ich nicht zufrieden sein.