Toto-Pokal: Überraschung nur knapp verpasst

 

  Johannes Geiß, TSV-Torschütze zum zwischenzeitlichen Nördlinger 2:1, dreht den Ball elegant um den heranstürmenden Aindlinger Jan Penic herum. Foto: Robert Milde

TSV Nördlingen verliert Pokalpartie gegen den Bayernligisten Aindling unglücklich mit 2:3 (2:1) Von Andreas Schröter 

Der TSV Nördlingen verpasste in seinem ersten Pflichtspiel der Saison 2012/2013 eine Überraschung und brachte den TSV Aindling an den Rand einer Niederlage. Am Ende setzte sich der Bayernligist in der ersten Runde des Toto-Pokals mit einem glücklichen 3:2-Sieg in Nördlingen durch.

Die ersten 20 Minuten nutzten die Teams, um ihre Spielweisen kennenzulernen. Aindling kam nach einem langen Ball aus der Abwehr auf den schnellen Linksaußen Penic, der Christoph Ulrich im Rücken entwischt war, zur ersten Offensivszene. Sein Rückpass auf Patrick Modes konnte dieser aber nicht mehr kontrolliert abschließen (23.). Nachdem Ulrich noch per Kopf vor Penic rettete, sowie dem kleinen Manuel Steinherr ein „Kopfbällchen“ gelang, war das Pulver des Bayernligisten im ersten Abschnitt scheinbar verschossen. Nico Oefele setzte die erste Duftmarke für die Nördlinger Offensive mit einem 30-Meter-Kracher, der denkbar knapp über den Aindlinger Winkel flog (31.). Pech für Daniel Hensolt in der 33. Minute, als dieser nach einer Oefele-Geiß-Kombination mit seinem Flachschuss das lange Eck verpasste.

 

Nur eine Zeigerumdrehung später das Führungstor für den Landesligisten. Daniel Hensolt wurde vom agilen Geiß auf die Reise geschickt, der durch seine Schnelligkeit einen gezielten Flachpass in die Mitte schlagen konnte, wo Manuel Meyer die fehlende Abstimmung zwischen Torhüter Geisler und Außenverteidiger Berisha ausnutzte und flach einschob. Nun nahm das Spiel noch mehr Fahrt auf. Ein Schuss von Daniel Hensolt bereitete Thomas Geisler im Aindlinger Tor keine Probleme (39.). Auf der Gegenseite kam erneut Penic frei zum Schuss, visierte allerdings nur das Außennetz an (41.). Die Riesenchance der Heimelf, mit einem weiteren Tor in die Halbzeitpause zu gehen, hatte Johannes Geiß nach toller Meyer-Vorlage. Aindlings Keeper Geisler verhinderte dies jedoch mit einer reaktionsschnellen Glanzparade (42.). Statt einer Zwei-Tore-Führung für den Underdog im Gegenzug der ernüchternde Ausgleichstreffer. Manuel Steinherr, Aindlings Neuzugang aus Affing, nahm einen hohen Ball mit Schulter und Brust an, drehte sich um den Hand reklamierenden Bagrov und versenkte das Leder aus 16 Metern flach im Eck - 1:1 (44.).

Die Elf von TSV-Trainer Kalle Schüler kam trotz des Rückschlags hellwach aus der Kabine. Eine anfangs kurz gespielte Ecke zirkelte Nico Oefele nach Brückel-Rückspiel auf den zweiten Pfosten, wo gleich drei Nördlinger mutterseelenallein standen. Schließlich war es Johannes Geiß vorbehalten, die Kugel zur neuerlichen Nördlinger Führung einzuschieben (50.). Aindlings Trainer Klaus Wünsch verlangte mehr von seiner Elf, was diese nun auch zeigte. Steinherrs Direktabnahme nach einer abgewehrten Ecke streifte erneut das Außennetz (52. Min.). Zornige Aindlinger verschaffte sich Schiedsrichter Stefan Treiber von der Gruppe Neuburg/Donau, als er eine Abele-Attacke gegen Michael Schwindl als nicht elfmeterreif wertete (61.). Benny Thum im Nördlinger Kasten verhinderte mit einer Glanztat in der 68. Minute den Ausgleich, als gleich drei Aindlinger nach einem Freistoß völlig frei im Fünfer aufkreuzten. Nördlingen blieb durch Konter gefährlich, versäumte es aber, den entscheidenden Pass beim Mitspieler anzubringen.

Umstrittener Foulelfmeter hilft den Gästen

„Der Schiri brachte uns wieder zurück“, so ein Aindlinger Zuschauer und er meinte die strittige Szene in der 71. Spielminute. Aindlings Stürmer Modes lag plötzlich – mit oder ohne Beteiligung von Leonid Bagrov – im Sechzehner am Boden und Schiedsrichter Treiber ahndete dies mit Strafstoß. Benjamin Thum parierte den Elfer von Manuel Steinherr, doch der zurückspringende Ball landete nochmals vor den Füßen des flinken Angreifers und so stand es 2:2 (71.). Wieder Steinherr war es, der in der 78. Minute schön freigespielt wurde, doch allein vor Thum in diesem seinen Meister fand. Der schnelle Manuel Meyer rannte auf der Tribünenseite auf und davon, doch seinen Rückpass von der Grundlinie klärte Torhüter Geisler erneut glänzend (83.). Auf der Gegenseite feuerte der unauffällige Zehner, Lukas Wiedholz, aus 25 Metern zentral auf das Nördlinger Gehäuse und brachte Benny Thum im TSV-Tor in Schwierigkeiten. Der nach vorne abprallende Ball wurde blitzschnell von Giovanni Goia aufgenommen und zum glücklichen Siegtreffer versenkt (85.). Die letzte Szene in einem unterhaltsamen Spiel hatte Daniel Hensolt, doch die Flanke von Michael Abele konnte der Angreifer per Kopf nicht entscheidend verlängern (89.).

Ein enttäuschter TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler meinte nach dem Spiel: „Eine Leistungssteigerung war erneut erkennbar. Die Mannschaft hat viel investiert und auch relativ gut gespielt. Trotzdem haben wir schon wieder kein Erfolgserlebnis erzielt – dieses wird in einer harten Vorbereitungsphase nun aber immer wichtiger.“

TSV Nördlingen Benjamin Thum, Karl-Heinz Brückel, Leonid Bagrov, Nico Hensolt, Nico Oefele (70. Min. Daniel Haller), Manuel Meyer, Johannes Geiß, Daniel Hensolt, Korbinian List, Christoph Ulrich und Michael Abele.

TSV Aindling Thomas Geisler, Kilian Huber, Deniz Schmid (42. Min. Manuel Mezger), Aldin Medara, Patrick Modes, Lukas Wiedholz, Xhevalin Berisha, Manuel Steinherr (86. Min. Julian Bergmair), Dominik Koch (11. Min. Michael Schwindl), Jan Penic, Giovanni Goia.

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