Landesliga Südwest: Unentschieden – was auch sonst?
3. Oktober 2014 | von Andreas Schröter
Die Nördlinger Landesligafußballer kamen nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit und Dank der eingewechselten Spieler beim Remis-König der Landesliga Südwest über ein 2:2-Unentschieden nicht hinaus.
Dass nach einer Oefele-Flanke der Schuss von Michael Knötzinger bereits in der fünften Spielminute die einzige richtige Torchance des TSV 1861 Nördlingen im ersten Abschnitt sein sollte, war nicht unbedingt zu erwarten. Dabei fingen die Gäste gut an und waren stets spielbestimmend. Der VfB Durach agierte mit einer einfachen und so auch zu erwartenden Taktik. Die Defensive wurde massiv gestärkt und nach Ballverlusten der verspielt wirkenden Gäste sollte schnell gekontert werden. Ein Spielsystem, mit welchem die Allgäuer Truppe von Peter Christl bis zum Halbzeitpfiff ausgesprochen erfolgreich war. Zwei identische Tore bedeuten den verdienten 2:0-Halbzeitstand. In der Vorwärtsbewegung verlor die Luderschmid-Truppe jeweils den Ball und sofortige Pässe in die Spitze des VfB reichten aus, um die Unordnung der Nördlinger auszunutzen. Jeweils Pascal Schindele behielt im alleinigen Duell mit Keeper Maschke routiniert die Nerven (23./34. Min.). Jegliches Bemühen mit ausbaufähiger Laufbewegung des TSV fand im schlechten Passspiel ins Angriffsdrittel ein frühes Ende, sodass die Rieser mit einem ernüchternden Rückstand betröppelt in die Kabine schlichen.
Frischer Wind mit Rotzer und Helmschrott
Zur zweiten Halbzeit brachte Trainer Luderschmid mit Sven Rotzer für Arnold Hanschek eine zweite nominelle Spitze, was sich später noch auszahlen sollte. Die Heimelf veränderte ihre Taktik natürlich in keiner Weise und hatte durch den Schuss von Michael Mayr, den Kevin Maschke glänzend zur Ecke parierte, sogar die frühe Möglichkeit zur endgültigen Entscheidung (55. Min.). Der erste, allerdings auch viel zu harmlose Torschuss in der zweiten Halbzeit gelang Nico Oefele erst in der 62. Spielminute, wobei er auf dem tiefen Geläuf auch noch wegrutschte. Zwei einfache lange Bälle reichten dem VfB Durach in Person von Roland Ostheimer und Doppeltorschütze Schindele aus, um wiederum Glanzparaden von Maschke zu provozieren (63./67. Min.). Die Einwechslung von Rotzer rentierte sich schließlich in der 68. Minute, als er eine noch abgefälschte Flanke von Oefele am kurzen Pfosten raffiniert ins Tor verlängerte.
Glückliches Trainerhändchen
Ein weiteres glückliches Händchen bewies TSV-Trainer Luderschmid mit dem Wechsel von Robin Helmschrott für Kefer. Der Youngster spielte mit seinem ersten Ballkontakt Sven Rotzer frei, der mit einem Schlenzer in den rechten oberen Torwinkel den inzwischen verdienten Ausgleichstreffer erzielte (75. Min.). Von nun an nahmen die Gäste auch den von Cheftrainer Luderschmid eingeforderten Kampf an und Nico Oefele sowie erneut Rotzer hatten den Führungstreffer auf dem Fuß bzw. Kopf (82./83. Min.). In der Defensive glänzte zudem mit Nicolai Geiß der dritte Ergänzungsspieler, der ein ums andere Mal die schnellen Gästestürmer zur Verzweiflung brachte. Nördlingen war dem Siegtreffer nahe und die Allgäuer sehnten den Schlusspfiff des starken Schiedsrichters Jan-Eric Wild herbei. So blieb es beim Unentschieden, was beide Teams nicht groß weiterbringt.
Stimmen zum Spiel:
Christl (VfB Durach): „Wir sind wieder selbst schuld. Erneut hatten wir vergessen, den Sack zuzumachen. Dies war mehrfach möglich. Bei der Qualität, die Nördlingen besitzt, hat sich mein Team zwar gut verkauft, aber insgesamt ist es schon sehr ärgerlich, dass wir die knackigen Chancen im zweiten Abschnitt nicht zur Entscheidung nutzen konnten.“
Tobias Luderschmid (TSV 1861 Nördlingen): „Wir haben gut angefangen, aber die letzte Konsequenz und größere Bewegung fehlte. Die Fehler, die uns einfach nicht passieren dürfen, brachten uns arg ins Hintertreffen. Erneut verloren wir in der Vorwärtsbewegung zweimal den Ball und hatten im Zentrum keine Absicherung. Nach dem 2:0-Rückstand zur Halbzeit können wir mit dem erreichten Remis noch zufrieden sein, wobei ich unterm Strich enttäuscht bin. Beim heutigen Spiel profitierten wir eindeutig von unserem breiten Kader, denn alle eingewechselten Spieler überzeugten und verhalfen uns eindrucksvoll, wieder ins Spiel zurückzukommen.“
Der TSV 1861 Nördlingen spielt mit: Maschke, Hanschek (46. Min. Rotzer), Hensolt N., Raab, Geiß J., Riess (70. Min. Geiß N.), Buser, Knötzinger, Oefele, Hensolt D., Kefer (74. Min. Helmschrott)