U15 Bayernliga: Chance auf Aufstieg vergeben

 
Jubel nach dem 2:1: (von links) Jonas Rothbauer, Torschütze Leon Randi und Muhammed Temizel. Foto: Klaus Jais  

03.06.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Im Entscheidungsspiel um die Bayerische Meisterschaft ist die Nördlinger U15 gegen die Würzburger Kickers klar besser, doch unterliegt mit 2:3 in der Verlängerung.

Nicht immer gewinnt die bessere Mannschaft im Fußball. Jüngstes Beispiel war das Entscheidungsspiel um die Bayerische U15-Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga Bayern, das im mittelfränkischen Schnelldorf stattfand. Der TSV Nördlingen als Meister der Bayernliga West unterlag dem FC Würzburger Kickers als Meister der Bayernliga Nord mit 2:3 (2:2) nach Verlängerung.

Die Rieser waren von Beginn an die präsentere Mannschaft: In der siebten Minute ein erster Abschluss durch Muhammed Temizel, doch Torwart Justus D’Alquen parierte klasse. Beide Abwehrreihen standen gut, viele Zweikämpfe im Mittelfeld prägten die Szenerie. Erst in der 32. Minute wieder ein herzhafter Schuss von Temizel, der knapp vorbeiflog. Eine Minute später probierte es Leon Randi aus der zweiten Reihe, doch das Visier war etwas zu hoch eingestellt. Insgesamt hatten die Rieser in der ersten Halbzeit die besseren Möglichkeiten, während von Würzburg keinerlei Gefahr ausging. Nur bei Eckbällen tauchten die Kickers in Tornähe auf.

Jakob Ott war es, der die Rieser in der 46. Minute erstmals in Führung brachte. Vorarbeit leistete Ben Müller durch unerbittliche Balleroberung in Zweikämpfen. Bei einem 18-Meter-Schuss von Temizel fehlte nicht viel (57.) und aus der gleichen Distanz zielte Ott genau auf den Torwart. Dank eines ebenso unnötigen wie berechtigten Foulelfmeters gelang den Mainfranken der Ausgleich durch Kapitän Moritz Dirsch (59.). Torwart Stenzenberger war im Strafraum gegen Jan Laudenbacher recht unklug zu Werke gegangen. Wegen Kreislaufproblemen machte er Platz für Nevio Pugel, der beim Elfmeter die falsche Ecke wählte. Pugel wäre wenig später machtlos gewesen, als ein Schuss von Paul Werner an die Lattenunterkante prallte (63.).

Drei Minuten später die erneute Führung für die TSV-Jungs: Leon Randi zog aus fast 30 Metern ab und das Spielgerät schlug unter der Latte ein, wobei D’Alquen etwas zu weit vor seinem Gehäuse stand. Eine Minute später lenkte Torwart Pugel einen Kopfball von Jonas König mit starkem Reflex an die Latte. In der dritten Minute der Nachspielzeit sahen die 200 Zuschauerinnen und Zuschauer die Szene des Spiels: D’Alquen stürmte nach vorne, verlor aber auf Höhe der Mittellinie das Leder an Randi, der die Situation sofort erkannte und den Ball in Richtung leeres Tor beförderte. Der 50-Meter-Schuss wäre knapp zwei Meter am Tor vorbeigegangen, doch der eben erst eingewechselte Emilio Reichert wurde zur tragischen Figur, da er einerseits richtig reagierte und der Kugel hinterherlief, aber anderseits wurde auch er immer langsamer und schaffte es nicht, das alles entscheidende 3:1 zu erzielen. Stattdessen gelang den Unterfranken in der fünften Minute der Nachspielzeit der Ausgleich durch Jan Laudenbacher, dessen unhaltbarer Schuss vom Innenpfosten den Weg hinter die Torlinie fand. Nun hatten die Würzburger in der zweimal fünfminütigen Verlängerung den psychologischen Vorteil auf ihrer Seite. In der 76. Minute gingen sie erstmals in Führung. Zu allem Unglück haftete dem Treffer von Paul Werner noch das Etikett „abseitsverdächtig“ an. Schiedsrichter Simon Dimmerling (Gruppe Frankenhöhe Nord) verteilte insgesamt drei Gelbe Karten und war mitunter sehr nachsichtig. Vonseiten der mitgereisten Eltern wurde allgemein bedauert, dass kein Vereinsverantwortlicher des TSV anwesend war.

Markus Leister, Trainer des TSV Nördlingen: „Dieses Spiel hätten wir nie verlieren dürfen; wir waren die klar bessere Mannschaft. Würzburg hat im gesamten Spiel nur drei- oder viermal aufs Tor geschossen, wir dagegen hatten an die zehn Abschlüsse. Der völlig unnötige Elfmeter zum 1:1 war der bis dahin erste Schuss auf unser Tor. Wenn Reichert das 3:1 macht, dann ist das Spiel gewonnen.“

André Laforet, Trainer des FC Würzburger Kickers: „Nördlingen war insgesamt die bessere Mannschaft, doch wir haben kämpferisch alles reingeworfen. Wir hatten insgesamt sieben Ausfälle zu verkraften. Wir haben uns auch nach dem 2:1 nicht aufgegeben. Nicht zu vergessen, dass wir auch noch zwei Lattentreffer hatten. Aufgrund der Verlängerung war der Sieg zwar glücklich, aber nicht unverdient.“

TSV Nördlingen: Stenzenberger (59. Pugel); Wagner, Bachmann, Ott (77. Bely), Randi, Temizel, Maurer (62. Stüber), Müller, Rolev (56. Rothbauer), Fromann (70. Reichert), Rieger

FC Würzburger Kickers: D’Alquen; Schmitt, Citaku, Dirsch, Barone (54. Kümmet), Laudenbacher, Ak (66. Tabler), Pfaff (53. Scheurich), Schorr, Roth (56. Werner), König

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