Hallenmasters: Viele Diskussionen und wenig Sport

 

  Die verliehenen Sonderpreise beim Turnier in Nördlingen (von links): Michael Barth wurde zum besten Torhüter, Fabian Chlebisz zum besten Feldspieler gewählt. Robin Helmschrott (rechts) war mit sieben Treffern erfolgreichster Torschütze. Foto: Klaus Jais

02. Januar 2015 | von Klaus Jais

Kartenflut und viel Hektik beim zweiten Vorrundenturnier in Nördlingen

Der Donau-Rieser Meister im Hallenfußball (nun Futsal) wird seit 29 Jahren ermittelt, doch was beim zweiten Vorrundenturnier in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle abging, gab es noch nie. Drei rote Karten, eine gelb-rote Karte, ungezählte gelbe Karten und Zehn-Meter-Strafstöße und letztlich eine über 70–minütige Verspätung. Das waren die Randerscheinungen, denn Futsal wurde auch noch gespielt und mit dem Turniersieger SpVgg Deiningen und dem Finalgegner FSV Reimlingen qualifizierten sich zwei Mannschaften der Gruppe zwei für das Finalturnier, das am 6. Januar in der gleichen Halle stattfinden wird.

Im Durchschnitt nur 3,6 Tore pro Spiel

Insgesamt fielen nur 54 Tore, was einem spärlichen Durchschnitt von nur 3,6 Toren pro Spiel entsprach. In Gruppe eins holte sich der TSV Nördlingen U23 trotz einer 2:4-Niederlage gegen den SV Amerdingen den Gruppensieg. Am spannendsten war die Frage nach dem zweiten Gruppenplatz, über den im letzten Gruppenspiel zwischen dem SC Nähermemmingen-Baldingen und dem SV Amerdingen entschieden wurde. Aufgrund des besseren Torverhältnisses reichte den Kesseltalern ein 2:2 zur Halbfinalteilnahme. Der SV Niederhofen-Ehingen war zwar mit einem 3:2-Sieg über Amerdingen in das Turnier gestartet, verlor dann aber die weiteren Spiele. In dieser Gruppe gab es bereits im zweiten Gruppenspiel eine rote Karte gegen Nähermemmingens Keeper Sabahudin Cama, der gegen Nördlingens Robin Helmschrott nur leicht nachhakte, doch Schiedsrichter Andreas Schaudig (SpVgg Ederheim) bestrafte die Aktion genauso hart wie wenig später im Spiel Deiningen – Holzkirchen II, als Dominik Rau bei einem Schuss von David Chlebisz am Boden liegend die Hände nicht mehr zur Seite brachte und damit ein Tor verhinderte.

Die dritte rote Karte gab es im Spiel Reimlingen – Löpsingen, doch hier gingen die Hände von Markus Sauer (FSV) deutlich zum Ball. Das heizte die Stimmung in der Halle naturgemäß an und auch die Tatsache, dass sich die Schiedsrichter Markus Bauer (Munzinger SV), Markus Reichensberger (SpVgg Riedlingen) und Schaudig untereinander nicht immer einig waren und die Futsalregeln bei Spielern, Zuschauern und Schiedsrichtern noch nicht verinnerlicht sind, führte zu endlosen Diskussionen über tatsächliche, vermeintliche und kumulierte Fouls.

In Gruppe zwei war schnell klar, dass sich die beiden klassenhöchsten Mannschaften Deiningen und Reimlingen durchsetzen würden. Im letzten Gruppenspiel spielten diese beiden Teams gegeneinander und es ging nur um die interne Gruppenplatzierung. Die SpVgg gewann und ging damit im Halbfinale der U23 des TSV Nördlingen (die sogar drei U19-Spieler im Aufgebot hatte) aus dem Weg.

Doch der FSV Reimlingen kam gegen den TSV Nördlingen sofort in die Gänge und führte durch die Tore von Andreas Keßler und Dominik Kohnle bereits 2:0. Hier musste sich Schiedsrichter Bauer ein Pfeifkonzert der Zuschauer gefallen lassen, als TSV-Torwart David Wittner einen Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand spielte und dafür „nur“ die gelbe Karte sah. Nun war Unruhe im Spiel und auf den Rängen. Helmschrott gelang der Anschlusstreffer und nach einer strittigen Foulentscheidung gelang Simon Gruber per Zehn-Meter-Strafstoß der Ausgleich. Im Sechsmeter-Schießen ging beim TSV Sascha Hof zwischen die Pfosten. Doch Daniel Böhm, Hannes Maletzke und Roland Strauß trafen unhaltbar für den FSV, während sich beim TSV nur Gruber als zielsicher erwies.

Im zweiten Halbfinale zwischen dem SV Amerdingen und der SpVgg Deiningen hatten die Kesseltaler die ersten Chancen, doch in Führung ging die SpVgg durch Mark van Bree. Dann ärgerte sich Patrick Wunder zurecht über ein nicht geahndetes Foul, bis ihm schließlich Schiedsrichter Reichensberger nach Gelb auch gleich noch Gelb-Rot zeigte. David Chlebisz erhöhte auf 2:0 und Manuel Schiele gelang der Anschlusstreffer. Doch postwendend stellte Daniel Moll den alten Abstand her und Fabian Chlebisz gelang eine Minute vor Schluss der 4:1-Endstand.

Im Finale brachte Keßler den FSV in Führung, doch Peter Gerstmeier konnte ausgleichen. Strauß traf den Pfosten, Michael Jais und Gerstmeier scheiterten an FSV-Torwart Michael Barth, während Böhm mit einem Schuss an den Außenpfosten und an den Pfosten den möglichen Sieg vergab. Ein Foul von Böhm in der Schlusssekunde führte letztlich noch zu einem Zehn-Meter-Strafstoß, doch David Chlebisz schoss an den Pfosten. Der Turniersieger musste somit im Sechsmeter-Schießen gefunden werden. Für den FSV trafen nur Böhm und Kohnle, während die Deininger mit Gerstmeier, F. Chlebisz, van Bree und D. Chlebisz die besseren Schützen in ihren Reihen hatten. Mit sieben Toren wurde Robin Helmschrott (TSV Nördlingen) der erfolgreichste Torschütze. Zum besten Torhüter wurde Michael Barth (FSV Reimlingen) gewählt und die Wahl des besten Feldspielers gewann mit Fabian Chlebisz (SpVgg Deiningen) ein Defensivspieler.

Die besten Torschützen: 7 Tore: Robin Helmschrott (TSV Nördlingen U23). – 5 Tore: Patrick Wunder (SV Amerdingen). – 4 Tore: Kai Willer (SC Nähermemmingen-Baldingen), Manuel Schiele (SV Amerdingen)

 

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