Sportförderung: Auf dass kein Talent verloren gehe ...
01. März 2013
Fußballnachwuchs-Leistungszentrum dem Nördlinger Stadtrat vorgestellt Von Ronald Hummel
Die Geschichte des Nördlinger Fußballnachwuchs-Leistungszentrums beginnt im Jahr 2000 in Portugal: Deutschland scheidet in der Vorrunde schmachvoll aus. In das anschließende Heulen und Zähneknirschen mischt sich die Erkenntnis, dass man nicht systematisch genug die schlummernden Fußball-Talente im Land geweckt und gefördert hat. Das erlaubten lediglich die Strukturen in größeren Städten, auf dem Land blieben zahllose potenzielle Bundesliga-Spieler unentdeckt. Also initiierten DFB und Landesverbände ein flächendeckendes Netz von Leistungsstützpunkten. Über den Bayerischen Fußballverband BFV wurde dabei eines von zwei Nachwuchs-Leistungszentren Schwabens in Nördlingen etabliert.
Da die Stadt diese Einrichtung jährlich mit 4500 bis 5000 Euro unterstützt, stellten die Trainer Andreas Schröter und Markus Klaus die Einrichtung vor dem Haupt- und Finanzausschuss des Nördlinger Stadtrates vor. Voraussetzungen für das Leistungszentrum seien Rasen- und Kunstplatz sowie eine Halle für das Training gewesen, gute vorhandene Jugendarbeit, die Nördlingen für 40 Jahre nachweisen konnte, sowie Trainer in hoher Qualität und ausreichender Zahl. Insgesamt organisieren vier Trainer, vom DFB mitbezahlt, dazu jeweils montags von 16.30 bis 22 Uhr ein Zusatztraining für die D-Jugend; drei der Trainer sind auch Mannschaftsbetreuer.
Der DFB gibt einen Rahmenplan für das Training vor und führt stichpunktartige Überprüfungen durch. Alle sechs Monate wird ein professionelles Sichtungstraining veranstaltet, bei dem unter anderem per Lichtschranke Schnelligkeit und Geschicklichkeit der einzelnen Spieler analysiert werden. Dabei ergebe sich die Perspektive einer Spitzenförderung, die Andreas Schröter anhand von acht vielversprechenden Talenten zwischen zwölf und siebzehn Jahren namentlich belegte; mindestens einem davon wurde im Probetraining beim 1. FC Nürnberg Bundesligareife attestiert.
Stadtrat Helmut Beyschlag begrüßte die heimatnahe Chance zur Spitzenförderung. Bisher sei die Alternative das Fußballinternat fern von Freunden und Familie gewesen, das oft eine große Hürde beim Sprung ins Profilager darstellte. „Das ortsnahe Training ist der bessere Weg, als 14-Jährige aus dem Elternhaus zu nehmen“, so Beyschlag. „Ihr erfüllt euren Auftrag mit Bravour“, lobte Oberbürgermeister Hermann Faul die Trainer, nicht zuletzt im Hinblick auf Beispiele von gelungener Integration ausländischer Jugendlicher. (hum)