Bayernliga Süd: Das Happy End bleibt dem TSV verwehrt

 
In der Nachspielzeit scheiterte Simon Gruber mit einem Foulelfmeter an Türkspor-Torwart Batuhan Tepe. Foto: Klaus Jais

 

11. August 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten

Nur ein 1:1 kommt für die Nördlinger Bayernliga-Fußballer im Mittwochspiel gegen Türkspor Augsburg heraus. Grubers Elfmeter kurz vor Schluss bringt nicht den erhofften Sieg.

Von Klaus Jais

Erstmals ist ein Punktspiel zwischen Türkspor Augsburg 1972 e. V. und dem TSV Nördlingen unentschieden ausgegangen. 1:1 (0:1) trennten sich die Kontrahenten, für die es in der laufenden Saison jeweils das erste Remis war. Die Rieser sind damit erstmals in dieser Saison in der Tabelle vor dem TSV Rain, wenn auch nur aufgrund des besseren Torverhältnisses. In der Schlussminute scheiterte Simon Gruber mit einem Foulelfmeter an Torwart Batuhan Tepe.

Gegenüber dem grandiosen 3:0-Sieg gegen den TSV Landsberg gab es zwei Änderungen in der Anfangsformation: Für den erkrankten Manuel Meyer und den beruflich verhinderten Sasa Maksimovic spielten Paul Rauser und Simon Gruber von Beginn an. Die Rieser fanden gut ins Spiel: Gruber verfehlte eine erste Hereingabe von Mirko Puscher nur knapp, wäre aber im Abseits gewesen (4.). Und ein Linksschuss von Gruber nach Schülers Zuspiel war nicht satt genug (8.). Die erste Großchance hatten aber die Gastgeber: Zuerst scheiterte Sebastian Mitterhuber an Torwart Daniel Martin, den Nachschuss setzte Dominik Krachtus vorbei (13.). Effektiver waren die Gäste, die ihren ersten schnellen Umschaltmoment in das 0:1 münden ließen: Puschers Hereingabe von rechts verwertete Gruber mit einem Linksschuss ins kurze Eck (17.).

Die Platzherren blieben bieder und hatten im weiteren Verlauf der ersten Hälfte nur noch eine gute Kombination über Tugay Demir, Borna Katanic und Deniz Erten, doch lediglich ein Eckball war die Ausbeute (25.). Auf der Gegenseite zielte Daniel Ernst aus 20 Metern vorbei (26.) und die größte Chance zum 2:0 hatte Alexander Schröter, der nach Puschers Zuspiel aus bester Position am Torwart scheiterte (32.). Mario Taglieber kam noch im Strafraum zu Fall, doch die Kontaktintensität reichte nicht für einen Elfmeterpfiff (44.).

Zur Pause kam bei Nördlingen Jonathan Grimm für Daniel Ernst ins Spiel. Doch das war nicht mehr der TSV der ersten Halbzeit. Die Gastgeber kamen immer besser ins Spiel und ein erster Warnschuss war ein Schrägschuss von Katanic, der knapp das lange Eck verfehlte (56.). „Mehr Präsenz zeigen“, rief Trainer Schreitmüller seinen Mannen zu. Kaum waren seine Worte im weiten Stadionrund verhallt, schon fiel der Ausgleich: Ein Freistoß in der eigenen Hälfte wurde schnell ausgeführt, ein Türkspor-Spieler lief 40 Meter ungebremst durch die TSV-Hälfte, Diagonalpass auf den eingewechselten Kerem Cakin, der das Spielgerät vor das Tor beförderte, wo Turgay Karvar aus wenigen Metern einnetzte (60.). Zwei Minuten später hatte Schröter nach einem Zuspiel von Taglieber die erneute Führung auf dem Fuß, doch sein Schuss aus acht Metern wurde von Tugay Demir gerade noch geblockt.

Nach 70 Minuten kombinierten sich die Einheimischen über Karvar, Krachtus und letztlich Mitterhuber durch das Spielfeld, doch der abschließende Schuss verfehlte knapp das Kreuzeck. Die Gästeoffensive war harmlos. Eine gut gemeinte Flanke von Puscher pflückte Torwart Tepe problemlos herunter (75.). Der gute Schiedsrichter Xaver Fabisch (SV Seehausen, Gruppe München-Süd) erkannte richtig, dass Sebastian Mitterhuber beim Tackling den Ball traf und nicht den eingewechselten Julian Brandt (79.). Ein Ballverlust von Jakob Mayer blieb ohne Folgen, denn Dzhan Karabash scheiterte an Torwart Martin (81.). Der TSV-Keeper wäre in der 85. Minute machtlos gewesen, denn Ousman Jaiteh visierte aus zuvor abseitsverdächtiger Position den Pfosten an und den Abpraller klärte Hertlein zur Ecke. Die Gastgeber waren auch dem nächsten Tor näher, als ein Schuss von Kerem Cakin noch zur Ecke abgefälscht wurde.

Beidseitige Abseitsstellungen waren an der Tagesordnung, bis sich in der 88. Minute doch noch ein Happy End für die Gäste abzeichnete. Ein klares Foul von Tugay Demir an Schröter ahndete der gut stehende Schiedsrichter mit einem Elfmeterpfiff (88.). Der Foulende sah die Gelbe Karte, aber weil sich zuvor Borna Katanic beim Zusammenprall mit einem Mannschaftskameraden verletzt hatte und vom Platz geführt werden musste, verzögerte sich die Ausführung des Strafstoßes um über drei Minuten. Torwart Tepe ahnte die Ecke und parierte den nicht allzu scharf getretenen Elfmeter von Gruber (90. + 2).

Roland Pankratz, Co-Trainer des Türkspor Augsburg: „Im Endeffekt müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein, denn wenn dein Torwart in der Schlussminute einen Elfmeter hält, ist das auch nicht selbstverständlich. Andererseits hätten wir mit einem Quäntchen Glück auf unserer Seite das Spiel gewinnen können. Ich erinnere an den Pfostentreffer von Ousman Jaiteh in der 85. Minute. Wir haben in der zweiten Hälfte gut gekämpft und gut ins Spiel gefunden.“

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Im Großen und Ganzen ist es ein gerechtes Unentschieden. Wir haben in der ersten Halbzeit versäumt, das zweite Tor zu machen. Zum Zeitpunkt des Ausgleichs waren wir nicht wach genug. Es darf nicht passieren, dass ein Spieler nach einem schnell ausgeführten Freistoß durch das halbe Mittelfeld dribbelt. Ich mache Simon Gruber wegen des verschossenen Elfmeters keinen Vorwurf. Es war ungünstig, dass er auf die Ausführung wegen einer gegnerischen Verletzung recht lange warten musste.“

Türkspor Augsburg: Tepe (ab 90. +3 Unger); Karvar, Yarovoi, Kurt, Redier, Salifou (ab 58. Jaiteh), Mitterhuber, Krachtus (ab 77. Karabash), Demir, Katanic (ab 90. Ademi), Erten (ab 46. Cakin)

TSV Nördlingen: Martin; Puscher, Hertlein, Schmidt, Schüler, Rauser (ab 70. Brandt), Ernst (ab 46. Grimm), Taglieber, Mayer, Schröter, Gruber

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