Landesliga Südwest: Ernüchternde Heimbilanz

16. Oktober 2016 | von Klaus Jais

0:2, 1:2 und jetzt wieder 0:2: Die Heimbilanz des TSV Nördlingen gegen den SC Ichenhausen in der Landesliga Südwest ist genauso ernüchternd wie die Erkenntnis aus der zweiten Heimniederlage in Folge: Der TSV Nördlingen ist momentan nur Mittelmaß in der Liga, während die Gäste den vierten zu-Null-Sieg in Folge feierten.

Es gelingt nur punktuelle Highlights zu setzen wenn der Gegner dies zulässt wie vor einer Woche in Memmingen. Gegenüber diesem Spiel nahm TSV-Trainer Franz Wokon eine Änderung vor: Philipp Buser ersetzte Jonas Halbmeyer. Dabei kamen die Rieser besser ins Spiel als die Gäste, die nur in der dritten Minute für Gefahr sorgten, als ein Pressschlag zwischen Johannes Rothgang und Sebastian Hofmiller in Richtung TSV-Tor flog, aber Torwart Michael Lutz richtig stand. Nach sechs Minuten zeigte erstmals Torwart Simon Zeiser seine Klasse, als Schröter ein Knötzinger-Zuspiel auf Buser weiterleitete, doch Zeiser parierte den scharfen Schuss. Eine Minute später konnte Schröter eine Lamprecht-Flanke nicht gut verarbeiten, wieder war bei Zeiser Endstation. Der Gästekeeper hatte auch mit einem 22-Meter-Freistoß von Daniel Holzmann kein Problem (20.) und nur ein einziges Mal hatte Zeiser Glück, als Meyer nach einem Buser-Zuspiel abzog und die Kugel vom Körper des Keepers abprallte und nur Zentimeter zum Torjubel fehlten (25.).

In der ersten halben Stunde hatten die Gäste nur noch eine weitere Offensivszene, doch der 30-Meter-Schuss von Kapitän Martin Wenni konnte Lutz nicht erschrecken. Nördlingen war weiter im Vorwärtsgang, doch die Qualität der Chancen nahm ab. Meyers Freistoß sorgte für eine Faustabwehr von Zeiser und als Buser nach einem Zuspiel von Schröter frei zum Abschluss kam, misslang der Linksschuss deutlich. Es dauerte bis zur 37. Minute, bis die Gäste zu ihrer zweiten guten Offensivszene kamen: Maximilian Fiedler steckte durch auf Timo Pape, doch Torwart Lutz verkürzte den Winkel. Noch vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Marcel Scherer (Unteraltertheim, Gruppe Würzburg) das 0:1 durch Hofmiller, der nach einem Zuspiel von Pape schneller am Ball war als der aus dem Tor geeilte Lutz (41.).

Mit einem satten Schuss von Schröter über das Tor schien der Einstieg der Rieser in die zweite Hälfte zunächst gelungen. Doch bereits die 53. Minute brachte das 0:2 durch einen von Kapitän Wenni verwandelten Foulelfmeter. Torwart Lutz hatte in einer Eins-gegen-Eins-Situation dem Ex-Gundelfinger Daniel Dewein in die Beine gegriffen. „Wir schauen nur zu“, schimpfte Torwart Lutz über seine Vorderleute. Trainer Wokon reagierte mit der Einwechslung von Stefan Rieß für Manuel Meyer, der seine Torgefährlichkeit früherer Jahre vollkommen eingebüsst hat. „Manuel habe ich ausgewechselt, weil er nicht das zeigte was er kann, er war heute nur bei 50 Prozent“, begründete Trainer Wokon die Auswechslung von Meyer. Aber nicht nur Meyer verzettelte sich in Dribblings, auch Schröter war oft zu unruhig am Ball und Mitte der zweiten Hälfte verlor sogar Holzmann vermehrt Bälle im Spielaufbau.

Die erste Torchance der Heimelf im zweiten Durchgang ließ bis zur 72. Minute auf sich warten: Den Schuss des lauffreudigen Patrick Michel rettete Sven Seibold mit hohem Körpereinsatz auf der Torlinie. Es war eine Szene mit Signalfunktion, denn plötzlich merkten die Rieser, dass auch ein 0:2 noch aufzuholen ist. Ein Pass von Schröter wurde in die Laufbahn von Rothgang abgefälscht, doch Torwart Zeiser holte den Flachschuss aus dem Eck (80.). Zwei Minuten später passte Holzmann zurück auf Knötzinger, doch wieder parierte Zeiser überragend. Und Michel verfehlte mit einem schwer zu nehmenden 17-Meter-Linksschuss das Gehäuse. Erst in der 88. Minute die Chance zum 0:3, doch Lutz reagierte gegen Pape in ähnlicher Manier wie sein Gegenüber. Im Verlauf der zweiten Hälfte mussten Buser (Fersenverletzung) und Hemayatkar-Fink (Leistenprobleme) ausgewechselt werden. Jetzt folgen zwei Auswärtsspiele in Folge, verbunden mit der Gefahr sogar in die untere Tabellenhälfte abzurutschen.

Stimmen zum Spiel

Oliver Schmid, Trainer des SC Ichenhausen: Nach einer Anfangsphase mit Glück für uns kamen wir immer besser ins Spiel und spielten ein taktisch richtig gutes Spiel. Wir konnten aus einer stabilen Abwehr unsere schnellen Konter fahren. Wir haben die Räume gut zugestellt und gut verschoben. Ich denke es war heute ein verdienter Sieg.

Franz Wokon, Trainer des TSV Nördlingen: Wir hatten in den ersten 20 Minuten drei richtig gute Chancen um in Führung zu gehen. Dann führte ein Fehlpass und ein Ausrutscher eines Spielers zum 0:1. Solche Unzulänglichkeiten passieren immer nur uns, das kann man sich in dieser Liga nicht leisten. Den Gästen unterlief kein einziger individueller Fehler. Den Strafstoß zum 0:2 kann man geben, ich denke eine Berührung hat stattgefunden.

TSV Nördlingen: Lutz; Käser, Hemayatkar-Fink (ab 69. Geiß), Rothgang, Lamprecht, Holzmann, Knötzinger, Buser (ab 63. Dürnberger), Michel, Meyer (ab 56. Rieß), Schröter

SC Ichenhausen: Zeiser; Krammer, Reitz, Wenni, Günther, Hofmiller (ab 78. Kubina), Beckmann, Pape, Dewein (ab 84. Schiller), Fiedler, Seibold (ab 67. Schlittmeier)

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