Landesliga Südwest: Offensivszenen erst in der Nachspielzeit

 
Schuh an Schuh kämpfen TSV-Angreifer Alexander Schröter und Torwart Markus Hartmannsgruber um den Ball. Foto: Klaus Jais  

1. August 2016 | von Klaus Jais

In seinen ersten beiden Auswärtsspielen hat der TSV Nördlingen enttäuscht. Auch beim Aufsteiger Gilching-Argelsried geht die Mannschaft leer aus

Zuhause in zwei Spielen sieben Tore erzielt, auswärts in ebenfalls zwei Partien keinen einzigen Treffer gelandet. Mit dem Landesligisten TSV Nördlingen ist bei Auswärtsspielen kein Staat zu machen. Auch beim Aufsteiger TSV Gilching-Argelsried gab es nichts zu feiern: 2:0 (0:0) siegten die Oberbayern. „Mit so viel Effizienz gewinnt man Spiele“, erklärte Thomas Deubler, der sportliche Leiter beim TSV Nördlingen und Trainer Franz Wokon fügte an: „Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben, wir boten eine schlechte Leistung.“

Gegenüber dem 3:3 gegen den SV Mering nahm Wokon drei Änderungen in der Anfangsformation vor: Für den gesperrten Michael Lutz stand Daniel Martin zwischen den Pfosten und für Mario Bortolazzi und Fabian Miehlich kamen Stefan Raab und Jonas Halbmeyer in die Anfangself. Die ersten Eckbälle hatten die Gastgeber, wobei Manuel Gensheimer bei einem Kopfball knapp scheiterte. TSV-Coach Wokon nahm schon früh Einfluss auf seine Spieler („ihr müsst mehr die Bälle fordern“), doch der erste leidlich gelungene Angriff über Lamprecht, Buser und schließlich Schröter ließ bis zur zwölften Minute auf sich warten. Die Rieser hielten ihre Positionen und zeigten sich bei hohen Temperaturen sehr geduldig im Spielaufbau. Die Offensivprotagonisten waren Schröter und Buser, doch entweder hob der Assistent frühzeitig die Fahne oder das finale Zuspiel in die Mitte fand keinen Abnehmer (26./30./36.).

Der erste Gästeeckball erst nach 37 Minuten, wobei Johannes Rothgang die Hereingabe von Knötzinger über das Tor köpfte. Der Zufall hatte dann beinahe ein Einsehen mit den Gästen, als eine verunglückte Knötzinger-Flanke auch zur Überraschung von Torhüter Markus Hartmannsgruber an den Pfosten klatschte (43.). Obwohl die Gäste die bessere Spielanlage und den häufigeren Ballbesitz hatten, brachten sie insgesamt zu wenig Druck aufs Tor und nur ein Eckball und kein einziger Freistoß in 45 Minuten ist einfach mangelhaft. „Wir haben bereits in der ersten Hälfte die Konter nicht sauber zu Ende gespielt“, bemängelte auch Trainer Wokon.

Wie man einen Angriff sauber abschließt, zeigte dann Ramon Adofo, der Top-Torjäger der Liga, der nach einem Pass durch die Schnittstelle der Abwehr enteilt war und in seiner einzigen Offensivszene des Spiels den Führungstreffer und damit sein achtes Saisontor erzielte (52.). Florian Huber hatte gleich danach sogar die Chance zum 2:0, ehe in der 61. Minute zwingend das 1:1 hätte fallen müssen. Daniel Holzmann brachte nach einem tollen Sololauf über das halbe Spielfeld den Ball noch in den Fünfmeterraum, doch Jonas Halbmeyer zielte aus kürzester Distanz über die Latte.

Das Führungstor änderte zunächst nichts am Spielaufbau der Gäste, die schön brav über die Außenbahnen angriffen, aber das Zuspiel in die Mitte endete regelmäßig im Nichts. Dann die 67. Minute: Zuspiel von Huber auf den gerade erst eingewechselten Thomas Beier, der auf dem Teppichrasen die Kugel ohne Umschweife aus 17 Metern abnahm und zum 2:0 traf. Trainer Wokon reagierte sofort und wechselte in einem Zug gleich drei neue Akteure ein, doch zunächst zielte Huber nur knapp am Pfosten vorbei. „Wir hatten auch in der zweiten Hälfte keine klaren Aktionen und haben insgesamt zu wenig investiert“, monierte der TSV-Coach.

Bis zur 90. Minute gab es seitens des TSV keinen Distanzschuss, keinen Freistoß, nicht mal eine gelbe Karte. Doch dann wurde nicht nur Schiedsrichter Tobias Jehle (SSV Bobingen, Gruppe Südschwaben) wach, der noch schnell zwei gelbe Karten einstreute. Auch die Rieser hatten in der vierminütigen Nachspielzeit mehr Offensivaktionen als in den 45 Minuten zuvor. Nach einem Holzmann-Solo wehrte Torwart Hartmannsgruber gerade noch nach vorne ab, wo Julian Brandt zum vermeintlichen Anschlusstor abstaubte. Doch der Assistent hatte die Fahne zum Abseits gehoben, was gar nicht sein konnte, denn es standen zwei Spieler auf der Torlinie. Dann prüfte Buser nach einem Diagonalpass von Miehlich ebenso den Heimkeeper (92.) wie Holzmann mit einem Linksschuss (93.).

Bereits am Mittwoch die nächste Auswärtshürde

Bereits am Mittwoch steht das nächste Auswärtsspiel beim Aufsteiger SC Olching auf dem Programm. Mit einer ähnlichen Leistung dürfte sich die Auswärtsbilanz nicht verbessern lassen.

TSV Nördlingen: Martin; Rothgang, Raab, Lamprecht, Geiß, Holzmann, Knötzinger (ab 70. Miehlich), Schröter, Halbmeyer (ab 70. Dürnberger), Meyer (ab 70. Brandt), Buser

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