Landesliga Südwest: Keine eingespielte Mannschaft

   
   Eggs Simon Schropp traf mit diesem Schuss zum 4:0-Endstand – es war sein drittes Tor in diesem Spiel. Die drei Nördlinger (von links) Manuel Meyer, Johannes Geiß und Christian Leibhard greifen nicht entscheidend ein. Foto: Klaus Jais

11. April 2016 | von Klaus Jais

Nördlingen verliert gegen Egg deutlich mit 4:0. Der TSV kann die vielen personellen Ausfälle nicht kompensieren

Der Berichterstatter wähnte sich kurzzeitig auf dem falschen Sportplatz. Denn auf dem Sportgelände des Fußball-Landesligisten SV Egg an der Günz machten sich unter anderen neun Spieler des TSV Nördlingen warm, die bereits am Vortag den FC Lauingen 4:0 besiegt hatten. Anstatt Knötzinger, Hensolt, Lamprecht und Co. musste TSV-Trainer Franz Wokon Spieler wie Ranftl, Leibhard und Hof aufs Feld schicken. Die 4:0-Niederlage erscheint da in einem ganz anderen Licht.

„Als am Morgen ein Spieler nach dem anderen absagte, da war mir klar, dass die Aufgabe in Egg eine ganz schwere werden wird“, erklärte Coach Wokon nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Florian Wildegger, der insgesamt nur zwei gelbe Karten benötigte. Gegenüber der 1:3-Niederlage gegen Mering standen mit Ranftl, Leibhard, Holzmann, Oefele, Kohnle, Bortolazzi und Hof sieben andere Akteure in der Anfangself. Für Ranftl, Oefele, Bortolazzi und Hof war es sogar zum ersten Mal in dieser Saison, dass sie in der Ersten von Beginn an spielten. Neben den ohnehin angeschlagenen Nico und Daniel Hensolt sowie Alexander Schröter sagten auch noch die erkrankten Michael Knötzinger, Stefan Raab, Johannes Rothgang und Nicolai Geiß ab. Trotz dieser Personalmisere hatten die Gäste einen guten Start: Einen Schuss von Philipp Buser konnte Torwart Philipp Stölzle gerade noch abwehren, doch beim zurückprallenden Ball bekamm Daniel Holzmann die Kurve nicht (6.).

Dann erwischte Dominik Kohnle mit langem Bein eine Hereingabe von Holzmann, doch die Kugel rollte am Pfosten vorbei (20.). Die völlig veränderte TSV-Defensive ließ lange Zeit keine Chancen der Heimelf zu. Ein Schuss von Torsten Schuhwerk war in den ersten 25 Minuten die einzig nennenswerte Offensivszene der Unterallgäuer. Auf der anderen Seite wurde Thomas Ranftl bei einer Meyer-Ecke gerade noch geblockt und ein Meyer-Freistoß aus 25 Metern flog knapp über die Latte. Ein Doppelschlag brachte die Gäste auf die Verliererstraße. Zunächst scheiterte Manuel Schedel an der glänzenden Parade von Torwart Andre Behrens, doch der Abpraller kam wieder zu Schedel, der für Simon Schropp querlegte und gegen dessen Flachschuss kein Kraut gewachsen war (27.). Fünf Minuten später nahm der Top-Torjäger der Gastgeber erneut Maß; sein Schuss prallte vom Innenpfosten hinter die Linie. Mit einem tollen Flachschuss von Schuhwerk, den Behrens ebenso klasse parierte, ging es in die Halbzeitpause (38.).

„Wir sind gut aus der Pause gekommen und hätten in dieser Phase das Anschlusstor erzielen müssen“, meinte Trainer Wokon, während SVE-Trainer Karlheinz Schabel an der Linie laut wurde: „Was ist los mit euch, wir müssen wieder mehr machen“, ermahnte er seine Spieler. Einen gelungenen Pass von Sascha Hof auf Kohnle konnte der Reimlinger nicht optimal mitnehmen (53.), Meyer schoss aus der Distanz nur knapp vorbei (54.), Busers Abschluss nach einem Meyer-Zuspiel war zu schwach (55.) und nach einer Einzelaktion von Buser zielte er drüber (60.). Statt des möglichen 2:1 fiel in der 69. Minute das vorentscheidende 3:0. Schedel wurde zunächst noch im Strafraum erfolgreich geblockt, doch der Ball fiel Johannes Jehle optimal vor die Füße, dass er aus elf Metern nur noch das Tor zu treffen brauchte.

In der 81. Minute sogar noch das 4:0 durch das 13. Saisontor von Schropp, der eine dem Treffer vorausgehende gute Kombination erfolgreich abschloss. „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen, aber man hat halt gesehen, dass es keine eingespielte Mannschaft war“, befand Trainer Wokon abschließend, während Coach Schabel nach den nun erreichten 37 Punkten ein Stein vom Herzen fiel: „Ich wäre auch mit einem 1:0 zufrieden gewesen.“

TSV Nördlingen: Behrens; Leibhard, Hof (ab 77. Kaiser), Bortolazzi, Johannes Geiß, Ranftl (ab 46. Klaß), Meyer, Buser, Oefele, Holzmann, Kohnle (ab 81. Kienle)

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