Landesliga Südwest: Remis gegen den Tabellennachbarn
22. November 2015 | von Klaus Jais
Nach sieben Siegen in Folge ist die Erfolgsserie des Fußball-Landesligisten TSV Nördlingen gerissen, denn gegen den TSV Aindling reichte es im letzten Heimspiel dieses Jahres nur zu einem 1:1 (1:0). Das ist freilich nur die halbe Wahrheit, denn es war zudem auch das neunte Spiel in Folge ohne Niederlage und diese Serie besteht weiter.
Nördlingens Trainer Franz Wokon änderte die Startaufstellung gegenüber dem letzten Spiel in Ichenhausen auf einer Position: Für Robin Helmschrott rückte Manuel Meyer in die Startformation. Die Gäste standen kompakt, waren durchaus aggressiv, aber nicht unfair. Sie ließen über weite Strecken nur eine nennenswerte Offensivszene der Rieser zu, als Alexander Schröter nach einem Lamprecht-Zuspiel mit einem satten Hammer abschloss, aber die Kugel zischte am Kreuzeck vorbei (6.). Die Partie wurde intensiv geführt, doch die Gastgeber konnten keine Chancen kreieren, auch weil der ballführende Spieler sofort attackiert wurde. Da es auch auf der anderen Seite nur eine diskussionswürdige Szene gab, als Daniel Ritzer im Strafraum von Florian Lamprecht berührt, aber nicht gefoult wurde, war es eine Partie auf Augenhöhe, aber mit wenig Torraumszenen. Trotzdem ging es mit 1:0 in die Pause: Nördlingens Kapitän Stefan Raab zwang Gästekeeper Sven Wernberger mit einem 18-Meter-Schuss zu einer Glanzparade, die Kugel prallte zu Johannes Rothgang, der mit dem Kopf sein erstes Ligaheimtor erzielte (43.).
Der optimale Führungszeitpunkt wirkte sich aber nicht auf Spiel der Rieser in der zweiten Hälfte aus. Denn bereits in der 52. Minute fiel der Ausgleich, als Patrick Modes eine Ecke von Daniel Deppner aus sieben Metern unbedrängt einköpfte. Nur zwei Minuten später die bis dahin beste Tat von Torwart Andre Behrens, der einen Freistoß von Deppner um den Pfosten drehte. Und als Modes aus wenigen Metern einköpfte, freuten sich die Gäste zu früh, denn Schiedsrichter Johannes Mayer (Gelbelsee, Gruppe Ingolstadt) sah ein nicht unbedingt zu erkennendes Foulspiel im Fünfmeterraum. Im Spiel der Einheimischen nach vorne lief nicht viel zusammen. Bei einem Freistoß von Meyer aufs kurze Eck hatte Wernberger die Faust rechtzeitig oben (59.), ansonsten vermehrten sich die Abspielfehler. Die Partie wurde etwas ruppiger, die gelben Karten häuften sich, was insbesondere Florian Lamprecht am eigenen Leib zu spüren bekam, denn seine Sololäufe wurden meistens durch Fouls gestoppt. Auch die Konzentration ließ in der einen oder anderen Szene zu wünschen übrig. Und in der 76. Minute hätten sich die Gastgeber nicht beklagen dürfen, wenn der frei zum Kopfball kommende Modes getroffen hätte. Die Einwechslung der Offensivspieler Julian Brandt und Robin Helmschrott brachte nur marginale Besserung. Und dennoch brannte es in der Schlussminute zweimal lichterloh im Aindlinger Fünfmeterraum, doch die Hereingaben von Schröter von links und von Lamprecht von rechts waren nicht zielgerichtet genug.
Stimmen zum Spiel:
Franz Wokon, Trainer des TSV Nördlingen: Meine Jungs waren nach dem Spiel stinksauer, doch diese Reaktion hat mich gefreut, das erwarte ich. Die Gäste haben sich den Punkt verdient. Uns hat heute die Frische gefehlt, während die Aindlinger in der zweiten Hälfte mehr unternommen haben. Beim Ausgleich waren wir nicht präsent und haben nicht dagegen gehalten. Doch nach dem 1:1 haben wir nicht mehr zurückgefunden, während die Gäste uns gut angelaufen und gut verteidigt haben. Mit etwas mehr Cleverness hätten wir in der Schlussminute noch gewinnen können, doch wir sind letztlich mit dem Remis zufrieden.
Roland Bahl, Trainer des TSV Aindling: Die beeindruckende Siegesserie der Gastgeber war uns bekannt, doch wir haben bereits in der ersten Halbzeit keine einzige klare Chance der Heimelf zugelassen, so dass unser Torwart Wernberger wenig zu halten bekam. Ärgerlich, dass wir nach einer Standardsituation trotzdem in Rückstand gerieten. Unabhängig von der Frage, ob der Torschütze im passiven Abseits stand – Das muss man besser verteidigen. Doch meine Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit die richtige Reaktion gezeigt, auch die Platzierung von Modes als zweite Sturmspitze hat sich ausbezahlt. Wir haben unter dem Strich etwas mehr für das Spiel getan und bei optimaler Chancenverwertung wäre sogar ein Dreier möglich gewesen.
TSV Nördlingen: Behrens; Rothgang, Lamprecht, Leibhard (ab 64. Brandt), Nico Hensolt, Johannes Geiß, Knötzinger, Raab, Meyer, Schröter, Daniel Hensolt (ab 68. Helmschrott)
TSV Aindling: Wernberger; Huber, Hildmann, Klar, Deppner, Modes, Söllner (ab 70. Putz), Ritzer (ab 78. Wiedholz), Tutschka, Lammer, Raber