Landesliga Südwest: Durchwachsene Leistung reicht
Zweikämpfe waren Trumpf beim Spiel des TSV Nördlingen in Feuchtwangen. Hier wird TSV-Kapitän Stefan Raab von Timo Schaller unter Druck gesetzt.. Foto: Klaus Jais |
9. November 2015 | von Klaus Jais
Nördlingen gewinnt in Feuchtwangen mit 3:1 und baut seine Siegesserie weiter aus. Die Gastgeber hadern dabei mit Entscheidungen des Unparteiischen
Zwar gewann Fußball-Landesligist TSV Nördlingen vor 200 Zuschauern im altehrwürdigen Heinz-Seidel-Stadion gegen den TuS Feuchtwangen mit 3:1, doch die spielerische Leistung wurde diesmal nicht höheren Ansprüchen gerecht. Es war der sechste Sieg in Folge für die TSV-ler, die nach 546 Minuten erstmals wieder ein Gegentor zuließen.
Das Spiel hätte mit einer frühen TSV-Führung beginnen können, doch Alexander Schröter machte aus dem exakten Zuspiel von Michael Knötzinger nichts. Danach hatten die Gastgeber zweimal Grund, mit dem Schiedsrichter zu hadern: Einmal war bei Nico Hensolt die Hand im Spiel (10.) und vier Minuten später wurde Timo Schaller im Strafraum von Johannes Geiß scharf von hinten attackiert. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass auf die Gäste ein Haufen Arbeit wartete, zumal der Sand im Getriebe sich einfach nicht auflösen wollte.
Immer wieder fehlte beim letzten, aber auch beim vorletzten Pass die Genauigkeit im Abspiel. Nach einer Viertelstunde spielte Manuel Meyer auf Schröter, der die Kugel zwar nicht gut mitnahm. Immerhin kam das Leder dadurch zu Julian Brandt, der einen gelungenen Abschluss allerdings nicht hinbekam. Erst nach 18 Minuten gab es die erste gute TuS-Chance, als die Kugel Daniel Seyler vor die Füße fiel, doch nur ein Eckball war die Ausbeute.
Erst nach eine halben Stunde wieder eine vielversprechende TSV-Szene, als nach einem von ihm selbst eingeleiteten Angriff die Kugel wieder zu Knötzinger kam, der aber knapp das lange Eck verfehlte. Dann rutschte der ohnehin weit vor seinem Tor stehende Andre Behrens kurz aus, doch Schaller zielte knapp am leeren Tor vorbei. Der TSV zeigte immer wieder spielerische Ansätze, so als Daniel Hensolt auf Knötzinger spielte, doch der Pass in die Mitte auf den mitgelaufenen Brandt war nicht genau genug.
In der 45. Minute kam schließlich die umstrittene Szene zum 0:1: Nach einer Meyer-Ecke kamen sich Tobias Keilwerth und Daniel Hensolt ins Gehege. Unstrittig war, dass, beim Versuch sich loszureißen, Keilwerths Hand im Gesicht von Hensolt landete und der Unparteiische keine fünf Meter vom Tatort entfernt stand und sofort auf den Elfmeterpunkt zeigte. Knötzinger verwandelte bereits seinen fünften Strafstoß in dieser Saison sicher ins untere Eck und der Referee musste sich beim Gang in die Kabine deutliche Worte von TuS-Trainer Ackermann und den aufgebrachten Anhängern gefallen lassen.
Kurz nach Wiederanpfiff wurde ein Kopfball von Thomas Beck von Geiß kurz vor der Torlinie geklärt. Die Ackermann-Elf kam frischer aus der Kabine und nach einem Solo von Seyler landete das Leder bei Biegler, dessen Schuss aber zu zentral auf das Tor kam, sodass Behrens keine Mühe hatte den Ball aufzunehmen. Im direkten Gegenzug musste Feuchtwangen das 0:2 hinnehmen, als sich Schröter bis zur Grundlinie durchtankte und den Ball in den Rücken der Abwehr auf Knötzinger spielte, der keine Mühe hatte, aus sieben Metern seinen zweiten Treffer zu erzielen (55.). Doch die Gastgeber spürten, dass die Rieser nicht unverwundbar waren. Ein blitzsauberer Angriff über Fabian Häffner und Schaller ermöglichte Lamprecht die Flanke in die Mitte, wo der eingewechselte Bugra Basli nur noch den Fuß hinhalten musste – 1:2 (64.). Wenig später spielte der flinke Basli auf Schaller, doch bei dessen Schuss aufs kurze Eck stand Behrens genau richtig.
In dieser Phase drängten die Mittelfranken auf den Ausgleich. Erst in der 80. Minute hatte Nördlingen die nächste Chance zum 1:3, als Brandt auf Daniel Hensolt spielte, doch der brachte die Kugel nicht an Ersatztorwart Sven Berger vorbei. Eine Minute später prüfte bei einer Meyer-Hereingabe Häffner seinen eigenen Torhüter und die bereits letzte Ausgleichchance hatte der eingewechselte Bastian Guttroff, doch aus bester Position gelang ihm nur ein Schüsschen (82.). Vier Minuten später visierte Knötzinger mit einem Schlenzer aus 22 Metern den Pfosten an und Knötzinger bereitete mit einer sehenswerten Ballannahme das 1:3 vor, das letztlich aus drei Metern Daniel Hensolt erzielte.
Nördlingen: Behrens; Rothgang, Nico Hensolt, Lamprecht, Johannes Geiß, Knötzinger, Raab, Meyer, Schröter (ab 61. Helmschrott), Daniel Hensolt (ab 90. Kohnle), Brandt (ab 80. Leibhard).