Toto-Pokal: Bonusspiel für den TSV Nördlingen

 
Die Nördlinger (in Grün, mit Paul Rauser, gegen Ismanings Cem Cevizci) sind am Dienstag bereits wieder gefordert, wenn Türkgücü München zum Pokalspiel ins Ries kommt. Foto: Karlheinz Geiger (Archivbild)

 

20.08.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)

In der zweiten Runde ist Regionalligist Türkgücü München zu Gast im Ries, der Hauptfokus von TSV-Coach Kerscher liegt jedoch auf der Liga.

Ganz Fußball-Deutschland ist bereits im Pokalfieber, am Wochenende ist der DFB-Pokal mit der ersten Runde gestartet. Passend dazu gibt es in dieser Woche auch eine Etage darunter Pokalfußball für den TSV Nördlingen. Nach dem Sieg in der ersten Runde des bayerischen Totopokals gegen Ligarivale Sonthofen kommt an diesem Dienstag mit Türkgücü München ein Regionalligist ins Ries. Um 17.45 Uhr ist Anstoß im Gerd-Müller-Stadion, Besucherinnen und Besucher müssen sich aber über eine Einschränkung im Klaren sein.

Türkgücü schlug in der ersten Runde Bezirksligist Schwarzhofen mit 8:0. Das letzte Duell zwischen Nördlingen und Türkgücü war im März 2019 in der Bayernliga Süd, damals trennte man sich mit 2:2. In der Zwischenzeit erlebte Türkgücü turbulente Jahre, nach dem Einstieg von Unternehmer Hasan Kivran, der hohe Summen in den Verein investierte, marschierte man von der Landesliga in die dritte Liga durch, wo man zwei Spielzeiten absolvierte. Im Jahr 2021 gewann Türkgücü den Totopokal im Finale gegen Illertissen und spielte folglich erstmals im DFB-Pokal mit, wo man Bundesligist Union Berlin in Runde eins unterlag.

Zwar hatte man sich zum Ziel gemacht, bis 2023 zweitklassig zu spielen, jedoch musste die Türkgücü München Fußball GmbH & Co. KGaA im Januar 2022 Insolvenz anmelden. Der Verein wurde vom Verband mit einer Punktstrafe belegt, nach dem 31. Spieltag musste Türkgücü abgeschlagen auf dem letzten Platz sogar den Spielbetrieb einstellen, weil kein neuer Investor gefunden wurde. Mit einem großen Umbruch und der Liquidation des Vereins trat man wieder in der Regionalliga an, zunächst konnte man hauchzart die Abstiegsrelegation vermeiden. In der vergangenen Saison wurde Türkgücü trotz einer schwachen Rückrunde Tabellenzehnter.

Vor der laufenden Spielzeit mussten die Münchener um ihre Lizenz bangen, weil sie lange keine geeignete Spielstätte fanden. Nachdem die Stadt München ihnen das Grünwalder Stadion entzogen hatte, wurde der zunächst von Türkgücü vorgeschlagene Austragungsort in Seligenporten nicht vom Verband zugelassen. Mit dem Dantestadion im Stadtviertel Gern wurde Türkgücü fündig, jedoch darf man dort nur dann auflaufen, wenn die Footballer und Leichtathleten keine Veranstaltung haben. Als Notfallplan meldete man dem BFV außerdem die Heimspielstätten von Pipinsried und Heimstetten, bei letzteren trug Türkgücü bereits seine ersten beiden Heimspiele in der Regionalliga aus. Mittlerweile ist in die Stadionfrage wieder Bewegung gekommen, denn wie das Internetportal Fupa meldet, könnte Türkgücü zumindest für eine Handvoll Spiele doch wieder im Grünwalder Stadion auflaufen.

In der Regionalliga Bayern wartet die Mannschaft von Trainer Alper Kayabunar noch auf den ersten Dreier, zwei Punkte stehen nach fünf Partien zu Buche. Weil nur fünf Akteure aus dem Kader des Vorjahrs verblieben sind und viele der Neuzugänge ihr Debüt in der vierthöchsten Spielklasse geben, ist der Klassenerhalt das Ziel für seine Jungs. Zu den 18 Neuzugängen gehören Romuald Lacazette, der für 1860 München 34 Einsätze in der 2. Liga absolviert hat, und Torhüter Marin Topic, der in Kroatien Profifußball gespielt hat. Dazu kommen viele Gesichter, die man auch in Nördlingen aus der Bayernliga kennt: Michael Hutterer, im Vorjahr Spielertrainer bei Landsberg, mit seinen Teamkameraden Lorenz Knöferl, Alessandro di Rosa und Tino Reich, sowie Daniel Gerstmayer und Yomi Scintu (beide Pipinsried) sind einige davon.

Als Königstransfer wurde der 22-jährige Abwehrspieler Deniz Haimerl von Augsburg II betitelt. Am vergangenen Regionalliga-Spieltag standen sieben Spieler, die vergangenes Jahr noch in der Bayernliga Süd gekickt haben, in der Startelf der Münchner. „Türkgücü ist ein spielstarker Regionalligist. Wir müssen fokussiert verteidigen und unsere Umschaltmomente nutzen“, sagt Nördlingens Trainer Daniel Kerscher vorab. „Wenn wir es schaffen, als Kollektiv zu verteidigen und unsere Offensivmomente nutzen, sind wir sicherlich nicht chancenlos“, so der Coach weiter.

Doch die vielen Spiele in der Anfangsphase der Spielzeit nagen an der Physis seiner Mannschaft, die deutliche 1:5-Niederlage in Grünwald war ein deutlicher Beweis dafür, wie Kerscher bestätigt: „Man hat gegen Grünwald enorm gemerkt, dass wir immer einen Schritt zu spät waren. Wir müssen schauen, bis Dienstag wieder alle fit zu bekommen, um ein gutes Spiel abzuliefern.“ Die Vorbereitung auf die Partie sei laut Kerscher – wie schon in den vergangenen Wochen – auf Regeneration ausgelegt. Der Pokal steht für den Übungsleiter sowieso nicht im Mittelpunkt, wie er klarmacht: „Nach der klaren Niederlage in Grünwald liegt unser Hauptfokus in jedem Fall bereits auf dem kommenden Heimspiel in der Bayernliga am Freitagabend gegen Heimstetten.“

Wer die Partie gegen Türkgücü München am Dienstag mitverfolgen will, sollte wissen, dass es sich dabei um eine Veranstaltung des Bayerischen Fußballverbands handelt und weder Dauer- noch Sponsorenkarten hierfür gültig sind. Außerdem führt der BFV einen Euro des Eintrittspreises an die BFV-Sozialstiftung ab. Diese hilft unverschuldet in Not geratenen Mitgliedern der bayerischen Fußball-Familie. (mit maxbo)

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